„Wenn es schneller wird, kann ich nicht mitgehen. Wenn der Körper in den roten Bereich kommt, schaffe ich es einfach nicht. Ich muss sofort wieder einen Gang zurückschalten“, blickte Stadlober im Gespräch mit der APA auf einige der Rennen vor der Weihnachtspause zurück. Das sei auch mental nicht einfach gewesen für sie. Wichtig sei aber, dass ein Gesundheitscheck gut verlaufen sei, ein paar Tage Erholung rund um Weihnachten hätten Stadlober auch gutgetan.
Mit kurzen Intervalleinheiten hat die 29-Jährige in den vergangenen Tagen daran gearbeitet, die Laktatverträglichkeit zu verbessern. „Einfach, damit sich der Körper wieder an das Laktat gewöhnt. Dass er es aushält, das schnelle Laufen“, erklärte Stadlober. Auch habe sie etwas beim Krafttraining umgestellt, hier ebenso nicht mehr so große Umfänge trainiert. „Denn das macht mich sonst noch zäher“, ließ sie auch in Blickrichtung WM im Februar/März in Planica wissen.
Einzelergebnisse stehen über Gesamtwertung
Die Tour-Siebente 2022 geht nun bei ausgesuchten Distanzrennen auf Einzelergebnisse los, nicht auf die Gesamtwertung. „Oberstdorf und Val di Fiemme – da liegen mir die Strecken und möchte ich gute Leistungen zeigen“, so Stadlober. Im Allgäu stehen am 3. und 4. Jänner ein Einzel klassisch über 10 km und eine Skating-Verfolgung über 20 km an, in Val di Fiemme spitzt das ÖSV-Ass auf den 15-km-Massenstart klassisch (7.) und das Skating-Bergrennen auf die Alpe Cermis (8.).
Am Dreikönigstag im Fleimstal sowie zum Auftakt zu Silvester in Val Müstair werden Sprints gelaufen, in der Schweiz geht es zudem zu Neujahr in einen 10-km-Bewerb klassisch. Dieser wurde wegen schwieriger Schneeverhältnisse von einer Verfolgung in einen Massenstart umfunktioniert. Das kommt Stadlober mehr entgegen, die Loipe an sich sagt ihr da aber nicht so zu: „Val Müstair ist nicht so meine Lieblingsstrecke, da waren die Leistungen nie so wirklich gut.“
Generell brauche man „keine Wunderdinge“ von ihr erwarten, nur weil sie zehn Tage daheim gewesen sei und das Training umgestellt habe. Andererseits sei sie die Tour immer gut gelaufen, vor allem bei Gesamtrang fünf 2018. Zudem sei sie auch in der vergangenen Saison nicht gut gestartet und eine gute Tour gelaufen. Heuer hat Stadlober einen zwölften Rang vor knapp drei Wochen über 10 km klassisch in Beitostölen als ihre einzige Top-15-Platzierung dieser Saison stehen.
Komplette Tour auch von Unterweger
Lisa Unterweger will die Tour auch komplett bestreiten, die Steirerin ist u. a. mit einem 22. Sprint-Rang in Davos in die Saison eingestiegen. Philipp Leodolter hat die je zwei Rennen in Val Müstair und Oberstdorf im Plan, Benjamin Moser und Lukas Mrkonjic nur jene zum Auftakt. „Für beide muss es das Ziel sein, dass wir uns bei den Sprint-Rennen für das Halbfinale qualifizieren“, so ÖSV-Coach Michael Bonfert. Für Leodolter erhofft sich der Coach bei den Distanz-Rennen die Top 40.
In der vergangenen Saison hat als erste Russin Natalia Neprjajewa die Tour gewonnen, vor der Schwedin Ebba Andersson und der Norwegerin Heidi Weng. Stadlober verlor als Siebente gut zweieinhalb Minuten auf die Gewinnerin. Bei den Männern triumphierte der Norweger Johannes Hösflot Klaebo nach 2019 zum insgesamt zweiten Mal. Klaebo ist im Weltcup hinter seinem Landsmann Paal Golberg Zweiter, bei den Frauen liegt die Norwegerin Tiril Udnes Weng voran.
17. Tour de Ski
Val Müstair (SUI)
- 31.12.: Skating-Sprint 1,5 km (11.30 Uhr, Finalläufe ab 14.00)
- 1.1.: Klassik-Massenstart 10 km (Frauen 12.00, Männer 13.15)
Oberstdorf (GER)
- 3.1.: Klassik-Einzelstart 10 km (Männer 11.45, Frauen 14.45)
- 4.1.: Skating-Verfolgung 20 km (Männer 11.15, Frauen 14.30)
Val di Fiemme (ITA)
- 6.1.: Klassik-Sprint 1,5 km (10,00, Finalläufe ab 12.30)
- 7.1.: Klassik-Massenstart 15 km (Frauen 11.45, Männer 13.30)
- 8.1.: Skating-Massenstart Berg 9 km (Frauen 11.00, Männer 12.45)
ÖSV-Aufgebot: Teresa Stadlober, Lisa Unterweger (beide komplette Tour); Philipp Leodolter (Val Müstair, Oberstdorf), Benjamin Moser, Lukas Mrkonjick (beide nur Val Müstair)