Die österreichische Kombiniererin Lisa Hirner
APA/ÖSV/Clemens Derganc
Nordische Kombi

Drei ÖSV-Podestplätze zum Otepää-Abschluss

Österreichs Nordische Kombinierer haben am Sonntag in Otepää gleich drei Weltcup-Podestplätze geholt: Nach Rang drei durch Lisa Hirner bei den Frauen landeten auch Samstag-Sieger Johannes Lamparter und Franz-Josef Rehrl mit den Rängen zwei und drei im Männer-Rennen auf dem Siegerbild der Top Drei.

Lamparter musste sich nur um 1,6 Sekunden dem Deutschen Julian Schmid beugen, Rehrl wurde zwei Zehntel dahinter nach einem Fotofinish gegen Sprungsieger Ryota Yamamoto (JPN) Dritter. Thomas Rettenegger bestätigte den starken dritten Platz von Samstag mit Rang zehn, Lukas Greiderer belegte Rang 17.

„Das war heute auch wieder ein richtig cooler Tag. Beide Sprünge waren heute gut, der Probe- und der Wettkampfsprung. Das Gefühl nehme ich jetzt mit“, bilanzierte Lamparter. Im Rennen hat er sich taktisch vielleicht ein wenig verpokert. „Ich habe im Rennen drei Runden lang sehr viel investiert, vielleicht eine Spur zu viel, dass mir am Ende ein bisserl die Kräfte gefehlt haben.“

NOK: Drei Podestplätze für Österreich

In der Nordischen Kombination hat Österreich das Weltcup-Wochenende in Otepää mit drei Podestplätzen abgeschlossen: Bei den Damen wurde Lisa Hirner Dritte, bei den Herren landeten Johannes Lamparter und Franz-Josef Rehrl auf den Rängen zwei und drei.

Der Doppelweltmeister von 2021, der 180 Punkte für die Weltcup-Einzelwertung mitnimmt, freut sich nun auf die nächste Station am kommenden Wochenende in Klingenthal. „Ich fahre mit einem sehr guten Gefühl hin: Die Laufform passt definitiv, die Sprungform jetzt auch, und Klingenthal ist eigentlich meine Schanze und mein Ort, wo ich auch meinen ersten Sprungsieg gehabt habe.“

V.l.: Johannes Lamparter (AUT/2. Platz), Julian Schmid (GER/1. Platz) und Franz-Josef Rehrl (AUT/3. Platz)
APA/ÖSV/Clemens Derganc
Lamparter und Rehrl freuten sich mit Sieger Schmid

„Das tut der Seele gut“

Auch Rehrl war sehr zufrieden mit dem Wettkampf. Er habe „echt zu beißen gehabt“, dass er in der Loipe mit Lamparter überhaupt mitkomme, sagte der Steirer. „Es war ein recht spannender Zielsprint, und ich bin froh, dass ich den Fuß so weit nach vor gebracht habe. Das tut der Seele gut“, freute er sich über den so knapp fixierten dritten Rang. Ihm mache Skispringen „irrsinnig viel Spaß“. „Ich muss nicht viel nachdenken, es fehlen noch die richtig guten Bomben, aber die werden schon kommen, weil die Basis sehr gut ist.“

Fragezeichen hinter Riibers Gesundheit

Nicht verschwiegen werden sollte bei den guten ÖSV-Ergebnissen, dass es auch einige prominente Fehlende im Weltcup gibt. Der Gesamtführende Jarl Magnus Riiber droht mit einer mysteriösen Krankheit länger auszufallen, die deutschen Olympiasieger Vinzenz Geiger und Johannes Rydzek haben Fieber beziehungsweise das Coronavirus.

Beim seit Jahren dominanten Riiber ist ungewiss, wann er in den Weltcup zurückkehren kann. Zuletzt konnte er nicht trainieren. „Ich stehe hier mit großen Fragen, was meine Form angeht“, sagte Riiber vor dem Wochenende in Estland. Er habe Gewicht verloren und komme derzeit nicht in seinen Normalzustand zurück. Bis zur WM im slowenischen Planica sind es noch etwa sechs Wochen.

Hirner „im Großen und Ganzen echt zufrieden“

Auch für Hirner war es ein sehr erfolgreiches Wochenende: Obwohl der erste Einzel-Bewerb am Samstag wegen Windes wohl etwas verfrüht abgesagt wurde, reist sie mit zwei dritten Rängen aus Otepää ab. Nach Rang drei im Mixed am Freitag jubelte Hirner am Sonntag auch über den dritten Platz im Einzel. Der Sieg ging nach 14:34,8 Minuten an die norwegische Dominatorin Gyda Westvold Hansen vor der erst 17-jährigen Nathalie Armbruster (+26,6). Hirner kam nur 1,2 Sekunden hinter der Deutschen ins Ziel.

„Im Großen und Ganzen bin ich echt zufrieden mit den letzten paar Tagen. Heute mit dem dritten Platz ins neue Jahr zu starten, war richtig cool“, sagte Hirner. Gemeinsam mit Armbruster habe sie gut Tempo gemacht und gut zusammengearbeitet. „Dann haben wir die Gruppe in der zweiten Runde richtig gut gesprengt.“ Die Frauen haben nun zwei Wochen Pause, ehe es für Hirner und Co. beim Heimweltcup in Seefeld weitergeht.

Sonntag-Bewerb Herren (ein Sprung und 10 km Langlauf):
1. Julian Schmid GER 24:39,5 4/13*
2. Johannes Lamparter AUT + 1,6 3/17
3. Franz-Josef Rehrl AUT 1,8 2/22
4. Ryota Yamamoto JPN 1,8 1/26
5. Jens Luras Oftebro NOR 29,7 11/7
6. Jörgen Graabak NOR 29,9 12/6
7. Kristjan Ilves EST 29,9 9/21
8. Manuel Faißt GER 30,4 6/25
9. Espen Andersen NOR 31,0 7/23
10. Thomas Rettenegger AUT 31,4 5/29
17. Lukas Greiderer AUT 58,6 30/2
21. Manuel Einkemmer AUT 1:05,8 20/18
31. Florian Kolb AUT 1:46,6 22/36
* Platzierung im Skispringen/Langlaufen
Sonntag-Bewerb Damen (ein Sprung und 5-km-Langlauf):
1. Gyda Westhold Hansen NOR 14:34,8 2/3*
2. Nathalie Armbruster GER + 26,6 4/9
3. Lisa Hirner AUT 27,8 5/8
4. Jenny Nowak GER 40,0 3/16
5. Yuna Kasai JPN 58,6 7/10
6. Annika Sieff ITA 1:02,2 1/21
7. Ida Marie Hagen NOR 1:10,1 16/1
8. Ema Volavsek SLO 1:10,4 10/2
9. Veronica Gianmoena ITA 1:24,8 12/4
10. Svenja Würth GER 1:30,7 6/18
19. Annalena Slamik AUT 3:03,7 14/24

* Platzierung im Skispringen/Langlaufen

Nicht am Start: Claudia Purker