Ski Alpin

Tippler fährt in St. Anton in Top Fünf

Tamara Tippler hat am Samstag beim Heimweltcup in St. Anton im Super-G Rang fünf und mit Abstand ihr bestes Saisonergebnis geholt. Der Steirerin fehlten am Ende 0,23 Sekunden auf das Podest, auf diesem stand Federica Brignone aus Italien nach einer souveränen Fahrt verdient ganz oben. Hinter ihr klassierten sich Joana Hählen (+0,54) und Lara Gut-Behrami (+0,66/beide SUI) sowie Tessa Worley (+0,82/FRA) auf verkürzter Strecke.

Neuschneemengen hatten einen Start von ganz oben verhindert, auf verkürzter Strecke zauberte Brignone dann einen Traumlauf in den Schnee und gewann mit einer Laufzeit von 1:00,21 Hundertstel. Hählen und Gut-Behrami kamen der Italienerin noch am nächsten, beide hatten allerdings mehr als eine halbe Sekunde Rückstand. Für Brignone war es der 21. Weltcup-Sieg, der insgesamt achte im Super-G.

Neben Tippler schaffte es aus Österreich auch Cornelia Hütter als Neunte in die Top Ten, Mirjam Puchner wurde Elfte, Stephanie Venier 19. Nicole Schmidhofer platzierte sich als 21. vor Ramona Siebenhofer, Ricarda Haaser schaffte es auf Rang 24, Nadine Fest auf 27. Christina Ager wurde 32., Nina Ortlieb (Torfehler) schied wie u. a. die Italienerin Sofia Goggia, die bei ihrem Sturz unverletzt blieb, aus. Am Sonntag (11.30 Uhr, Übertragungsbeginn: 11.15 Uhr) steht an selber Stelle auf der Karl-Schranz-Strecke ein zweiter Super-G auf dem Programm.

Brignone rast zu Sieg in St. Anton

Die Italienerin war am Samstag die Schnellste.

Brignone: „Ich liebe diese Piste“

Brignone, die Gesamtweltcup-Siegerin der Saison 2019/20, hat sich dafür die Favoritenrolle gesichert. „Ich habe mein bestes im unteren Teil gegeben. Ich liebe diese Piste. Ich habe attackiert und war nach einem Fehler im Mittelteil am Limit. Ich wollte unbedingt noch schneller werden. Wenn man nur schön fährt, hilft das nicht. Man muss es wollen“, so die 32-Jährige, die zum sechsten Mal hierzulande siegte.

1. Federica Brignone (ITA)
2. Joana Hählen (SUI)
3. Lara Gut-Behrami (SUI)

„Ich dachte, ich hätte das Rennen oben verloren. Aber ich habe es geschafft, die Ski laufen zu lassen und weiter zu pushen. Ich musste ‚all-in‘ gehen, das ist ein Super-G, da muss man so fahren“, meinte Hählen. „Es ist wohl der schwierigste Super-G. Im unteren Teil folgt Schwung auf Schwung, fast wie im Riesentorlauf“, sagte Gut-Behrami. US-Superstar Mikaela Shiffrin lässt die beiden Rennen aus.

Tippler mit Rang fünf zufrieden

Tippler holte in ihrem erst fünften Rennen in dieser Saison erstmals einen Top-Ten-Platz. „Man muss das Ergebnis schon einmal annehmen. Ich habe es mit Kampfgeist probiert, in Schönheit bin ich heute nicht gestorben. Ich wollte mich an das Limit herantesten, das habe ich im Training schon probiert, weil sonst klappt es im Rennen auch nicht. Unten habe ich mich leider ‚eingeparkt‘“, erklärte die Steirerin. Bei ihren bisherigen Einsätzen in dieser Saison war sie nicht über einen 13. Platz in der zweiten St.-Moritz-Abfahrt hinausgekommen. „Deswegen ein Schritt in die richtige Richtung.“

Hütter hatte mit Startnummer eins ihre Schwierigkeiten. „Ich habe mich oben einmal nicht eingefädelt, dann bist ein bissel hinten nach“, erklärte die Steirerin. „Super-G ist schwierig, und dass der Zielhang da schwierig ist, wissen wir alle. Kein fehlerfreier Lauf, aber es ist eine Okay-Leistung gewesen, glaube ich.“ Puchner sagte: „Oben war es okay, unten nicht. Das müssen wir morgen besser machen.“ Dass man die Piste so hingebracht habe, sei ein Wahnsinn, bei der Besichtigung hätten alle einen Grinser draufgehabt.

Skifahrerisch wieder besser unterwegs war Venier, ehe auch sie einen Fehler beim „Eck“ fünf Tore vor dem Ziel machte. „Lieber bis dahin schnell als langsam“, kommentierte sie ihre Fahrt. „Ich weiß, dass das Skifahren wieder passen würde, das gibt mir extrem viel Selbstvertrauen. Den Monat haben wir jetzt wirklich gut zum Trainieren genützt, das habe ich auch gebraucht. Und daheim zu fahren vor so vielen Leuten beflügelt nochmals extra.“

Nächster Ausfall von Ortlieb

Ortlieb schied wie zuletzt im Dezember in St. Moritz aus. „Ich weiß nicht, warum es nicht funktioniert hat. Ich hatte gute Sicht, ein gutes Gefühl. Im Training passt es, im Rennen schon wieder nicht. Ich muss irgendwas falsch eingeschätzt haben. Es schmerzt. Ich muss weiterkämpfen und es besser machen“, betonte die Vorarlbergerin.