Skispringer Daniel Tschofenig
AP/Michal Dyjuk
Skispringen

Österreich gewinnt Krimi in Team-Bewerb

Österreichs Skispringer haben sich am Samstag im polnischen Zakopane den Sieg im ersten Team-Bewerb dieser Saison gesichert. Das Quartett Daniel Tschofenig, Michael Hayböck, Manuel Fettner und Stefan Kraft setzte sich in einem Krimi mit einem Zähler Vorsprung auf Polen durch, obwohl Kraft mit einem großen Punktepolster in den letzten Sprung gegangen war. Auf Rang drei landete mit einem Rückstand von 7,1 Punkten Deutschland.

Zur Halbzeit lagen die Österreicher noch 2,9 Punkte hinter Polen. Tschofenig, der eine starke Leistung zeigte, brachte die Österreicher gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs in Front. In weiterer Folge schienen die ÖSV-Adler einem sicheren Sieg entgegenzuspringen, ehe es im Finish noch einmal extrem spannend wurde. Der Deutsche Andreas Wellinger legte mit 131,5 Metern vor. Der Pole Dawid Kubacki kam bei schlechteren Bedingungen auf 127,5 Meter, hielt die Gastgeber aber 6,1 Punkte vor Deutschland.

Da Kubacki keine große Weite erzielte, war Österreichs Sieg eigentlich aufgelegt. Doch Kraft landete nur bei 123,0 Metern. Chefcoach Andreas Widhölzl schlug sich vor lauter Schreck die Hand vor den Mund. Am Ende rettete Kraft aber hauchdünn den Sieg. „Wir haben auf den Sieg gehofft. Wir haben einen sehr guten Job gemacht und sind sehr glücklich. Die Polen waren mit dem Heimpublikum natürlich sehr stark“, erklärte Hayböck.

Krafts Sprung zum knappen Sieg

Österreichs Skispringer holen sich in Zakopane den Sieg im Team-Springen. Beim Sprung von Stefan Kraft wurde es aber noch einmal eng.

Erster Weltcup-Sieg für Tschofenig

Für Tschofenig war es eine Premiere. Der 20-Jährige bewies, dass er mit der Schanze gut zurechtkommt, und durfte sich über seinen ersten Weltcup-Sieg freuen. „Vor dem zweiten Sprung war ich wirklich nervös, weil ich gewusst habe, dass es sehr eng hergeht“, sagte Tschofenig, der im Vorjahr in Zakopane mit Rang fünf sein bisher bestes Einzel-Resultat geschafft hat und am Freitag Bester der Qualifikation war. „Mir taugt die Schanze sehr gut. Bisher hat jeder Sprung hier gepasst.“

Am Sonntag steht in Zakopane ein Einzel auf dem Programm (16.00 Uhr, live in ORF1). Österreich ist dabei mit sieben Springern vertreten. „Wir hoffen wieder auf ein gutes Teamresultat. Vielleicht schafft es einer aufs Podium, das ist das Ziel“, erklärte Hayböck, nachdem die Österreicher bei der Vierschanzentournee ohne Podestplatz geblieben waren. „Ich tue mir auf der Schanze etwas schwer, aber nach den zwei Sprüngen und dem Sieg habe ich mehr Selbstvertrauen.“

Herren-Team-Springen in Zakopane

Endstand:
1. Österreich 1.151,5
Daniel Tschofenig 137,0/134,0
Michael Hayböck 136,5/138,0
Manuel Fettner 129,0/130,5
Stefan Kraft 130,0/123,5
2. Polen 1.150,5
Kamil Stoch 134,0/128,0
Piotr Zyla 134,0/134,0
Pawel Wasek 125,0/127,5
Dawid Kubacki 136,5/127,5
3. Deutschland 1.144,4
Markus Eisenbichler 131,0/140,0
Philipp Raimund 127,5/131,5
Karl Geiger 136,0/138,0
Andreas Wellinger 125,5/131,5
4. Slowenien 1.117.7
Lovro Kos 123,5/132,0
Peter Prevc 131,5/135,5
Timi Zajc 121,0/131,0
Anze Lanisek 135,0/129,0
5. Norwegen 1.113,4
Marius Lindvik 128,5/122,5
Kristoffer Eriksen Sundal 118,0/130,5
Johann Andre Forfang 134,0/135,0
Halvor Egner Granerud 136,0/132,0
6. Finnland 1.015,5
Vilho Palosaari 122,5/123,0
Eetu Nousiainen 121,5/123,5
Niko Kytosaho 133,5/129,5
Antti Aalto 134,0/119,5
7. USA 873,3
Casey Larson 114,5/114,0
Andrew Urlaub 123,0/122,0
Erik Belshaw 114,5/108,0
Decker Dean 120,0/112,5
8. Tschechien 778,4
Filip Sakala 112,5/117,5
Frantisek Lejsek 103,0/100,0
Benedikt Holub 108,5/104,0
Roman Koudelka 123,5/117,5