Ski alpin

Gut-Behrami gewinnt vor drei Italienerinnen

Lara Gut-Behrami hat sich am Sonntag im zweiten Super-G in St. Anton den Sieg geholt. Die 31-jährige Schweizerin setzte sich in einem spannenden Rennen vor drei Italienerinnen durch und feierte ihren 36. Weltcup-Sieg. Auf Rang zwei landete Vortagessiegerin Federica Brignone (+0,15) vor ihren Landsfrauen Marta Bassino (0,19) und Elena Curtoni (0,52). Beste Österreicherin wurde diesmal Ramona Siebenhofer auf Platz fünf (0,79).

Nicole Schmidhofer landete auf Rang neun (1,21) und holte damit nach St. Moritz ihr zweites Top-Ten-Ergebnis im WM-Winter. Mirjam Puchner (16./1,94), Ricarda Haaser (17./1,96), Stephanie Venier (20./2,20), Christina Ager (25./3,10) und Nina Ortlieb (26./3,48) konnten beim Heimrennen nicht um die Spitzenplätze mitfahren. Cornelia Hütter fuhr nach sensationeller erster Zwischenzeit kurz danach an einem Tor vorbei. Auch Tamara Tippler, die am Samstag als Fünfte beste Österreicherin gewesen war, und Michaele Heider schieden aus.

So blieb es Siebenhofer vorbehalten, mit ihrem besten Saisonresultat für einen aus ÖSV-Sicht brauchbaren Super-G zu sorgen. „Ich habe die Schlüsselpassagen viel besser erwischt. Da bin ich schlauer gefahren. Es war nicht die optimale Linie, aber es war ein angriffiges und aggressives Skifahren. Genau das, was ich momentan brauche“, erklärte die 31-jährige Steirerin im ORF-Interview. Bereits am Freitag steht in Cortina d’Ampezzo der nächste Super-G auf dem Programm.

1. Lara Gut-Behrami (SUI)
2. Federica Brignone (ITA)
3. Marta Bassino (ITA)

Gut-Behrami nicht fehlerfrei, aber schnell

Obwohl der Super-G in St. Anton aufgrund starker Windböen sechs Läuferinnen vor Schluss abgebrochen werden musste, konnte das Rennen im Gegensatz zu Samstag vom Originalstart gefahren werden. Die Fahrzeit verlängerte sich um knapp 17 Sekunden. Die Kursetzung glich nahezu jener vom ersten Rennen, wobei der Schlusshang wieder zum Kriterium wurde. Dort wählte Gut-Behrami, die oben einen Fehler hatte, eine freche Linie und holte sich die entscheidenden Zehntel.

Die Schweizerin feierte damit nach knapp einjähriger Durststrecke ihren 18. Weltcup-Erfolg in dieser Disziplin. „Ich hätte nicht gedacht, dass es zum Sieg reicht. Es war ein schnelle, aber sicher nicht fehlerfreie Fahrt. Es war ein schwerer Super-G. Man musste von oben bis unten riskieren. Das habe ich gemacht und am Ende hat es gepasst. Die Kurven unten haben mir natürlich geholfen“, erklärte die Super-G-Olympiasiegerin, die auch 2021 in St. Anton gewinnen konnte.

Italienerinnen beeindrucken auch ohne Goggia

Die Italienerinnen boten auch in Abwesenheit von Sofia Goggia, die nach ihrem Sturz am Samstag auf einen Start verzichtete, einmal mehr eine starke Vorstellung. Brignone übernahm mit dem zweiten Platz auch die Führung im Super-G-Weltcup. Die 32-Jährige hält bei 209 Punkten und hat damit 17 Zähler Vorsprung auf Gut-Behrami. Auf Rang drei liegt Curtoni (190 Punkte).

Brignone fährt dieses Mal auf Rang zwei

Die Vortagessiegerin muss sich knapp geschlagen geben.

„Vor dem Eisfall habe ich wieder einen Fehler gemacht. Da war ich zu aggressiv, es hat mich abgetragen. Heute hatte ich nicht mehr dieses gute Gefühl. Ich wollte noch exakter fahren, da habe ich es wohl ein bisschen übertrieben. Ich bin mit diesem Wochenende aber natürlich trotzdem sehr zufrieden“, bilanzierte Brignone. Auch Bassino freute sich über Platz drei: „Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden. Im Ziel war ich überrascht, denn mein Gefühl hat eigentlich nicht gepasst.“

Schmidhofer jubelt, Hütter hadert

Schmidhofer stellte mit Platz neun ihr bestes Saisonresultat vom Super-G in St. Moritz ein. Im Ziel jubelte die Super-G-Weltmeisterin von 2017 über die Zwischenführung. „Es war schon lange her, dass ich einmal in einem Rennen geführt habe. Diese Momente muss man genießen. Mit dem Platz kann ich sehr gut leben. Mit der Startnummer (vier, Anm.) hatte ich bisschen Glück. Skifahren kann ich besser, die Top Fünf hätte ich drauf. Ich möchte mich bis nächste Woche weiter steigern. Vielleicht ist es dann möglich, zur WM zu fahren“, erklärte die 33-jährige Steirerin.

Eine weitere Steirerin haderte mit ihrer Vorstellung, war sie doch schon nach knapp 30 Sekunden vorbei. Die waren allerdings beeindruckend, denn Hütter lag bei der ersten Zwischenzeit 0,49 Sekunden vor der späteren Siegerin Gut-Behrami. „Man musste oben voll in den Schwung reingehen. Es hat mich angeschoben, es war unglaublich. Ich wusste, dass ich vor dem Tor mehr Richtung brauche. Dann habe ich aber die Welle übersehen. Das war ein echt dummer Fehler, das zipft mich richtig an“, sagte die 30-Jährige.