Die österreichische Skifahrerin  Tamara Tippler
AP/Marco Trovati
Ski Alpin

Gemischte Gefühle nach Heimrennen

Österreichs Ski-Damen haben St. Anton mit gemischten Gefühlen verlassen. Nach den beiden Super-Gs stehen jeweils zwei fünfte Plätze durch Tamara Tippler und Ramona Siebenhofer zu Buche, für andere wie etwa Mirjam Puchner lief es nicht nach Wunsch. Das Rennen um die vier WM-Tickets bleibt nach vier Rennen in dieser Disziplin weiter offen.

Ein Super-G ist vor der WM noch zu fahren. Hinter Österreichs Quartett steht noch ein Fragezeichen, einzige Podestfahrerin ist Cornelia Hütter als Zweite in Lake Louise. Puchner war einmal Vierte, Tamara Tippler und Ramona Siebenhofer kamen am Wochenende in St. Anton jeweils an die fünfte Stelle. Als zweimalige Neunte und mit aufsteigender Form ist auch Nicole Schmidhofer für die Titelkämpfe in Meribel ein Thema.

Der Ausfall im zweiten Rennen in St. Anton schmerzte Tippler, sie war auf gutem Weg, ihr bisher einziges Topergebnis in dieser Saison zu bestätigen, doch zu fehlerhaft unterwegs. „Wenn ich durchkomme, bin ich vorne dabei. Damit kann ich besser leben, als wenn ich abschwinge und drei Sekunden hinten bin. Also lieber schnell und ausfallen.“ Die Form passe, am Wochenende in Cortina d’Ampezzo werde sie wieder „volle Attacke“ gehen, sagte sie vor den nächsten Speed-Rennen.

Schweizer Sieg in St. Anton

Lara Gut-Behrami hat sich am Sonntag im zweiten Super-G in St. Anton den Sieg geholt. Ramona Siebenhofer belegte als beste Österreicherin Rang fünf.

Hütter erging es in dem schwierigen Super-G ähnlich, fast schon zu schnell unterwegs wurde ihr eine Welle auf der „Karl-Schranz-Strecke“ zum Verhängnis. „Ich habe heute einfach gespürt, es passt alles zusammen. Der Speed passt, das weiß ich, das muss ich mitnehmen“, meinte die Steirerin, die sich am liebsten selbst über Leistungen für die Weltmeisterschaften aufstellen will, um nicht in eine Quali zu müssen.

Puchner enttäuscht und verärgert

Als Disziplinsechste ist Mirjam Puchner gesamt beste Österreicherin. Mit den Rängen vier und sieben war sie an den Arlberg gekommen, als Athletin, der lange Kurven und flacheres Gelände mehr liegen, sah die Olympiazweite den steilen, technischen Super-G als Herausforderung. Nach den Rängen elf und 16 machten sich daher Enttäuschung und Ärger bei der Salzburgerin breit. „Ich freue mich nun auf Cortina, das ist ein anderes Gelände. Aber jetzt ist es gerade richtig bitter.“

Sie müsse schauen, dass sie das Vertrauen wiederkriege. „Ich merke, dass ich mir in dem Monat über Weihnachten, in dem wir nichts fahren, sehr schwertue. Ich muss wieder reinkommen, mich an der Nase nehmen.“ Auch wenn ihr die Strecke in St. Anton nicht liege, so sei sie überzeugt gewesen, dass sie sich weiterentwickelt habe. „Ich habe im Training gesehen, dass ich das Steile auch kann. Aber hier ist kein Rhythmus drinnen, unruhig, da bin ich mir brutal unsicher.“

Die österreichische Skifahrerin Mirjam Puchner
GEPA/Daniel Schoenherr
Nach den Rängen elf und 16 in St. Anton blickt Puchner schon in Richtung Cortina

Für Siebenhofer „kann es so weitergehen“

Siebenhofer, die im Weltcup neben den Speed-Disziplinen auch den Riesentorlauf im Programm hat, stellte ihr zweitbestes Karriereergebnis im Super-G ein und errang die beste Saisonplatzierung überhaupt. „So kann es weitergehen. Ich freue mich nun irrsinnig auf Cortina. Die WM ist noch in weiter Ferne. Ich muss jetzt schauen, dass ich die einzelnen Rennen gut hinbekomme.“

In der Form, in der sie über die Weihnachtsfeiertage gewesen sei, hätte sie nicht zu einer WM fahren wollen. „Da sollen die hinfahren, die um die Medaillen mitfahren können. Aber wir hanteln uns wieder ran. Es geht bergauf. Und wenn man sich gut fühlt, dann kann man schon hinfahren. Das schauen wir uns dann an, wie es weitergeht. Natürlich ist es ein großes Ziel.“

Schmidhofer will dranbleiben

So denkt auch Schmidhofer, die eine „konstante Fahrt, ohne zurückzuziehen, ohne Verbremser“ abgeliefert hatte. Man müsse einfach dranbleiben, weiterarbeiten. „Es geht nichts leicht von der Hand, man muss sich alles erarbeiten.“ Im Hinblick auf die WM werde es nicht einfach werden, wenn alle solche Aufs und Abs haben. „Ich möchte das nicht entscheiden. Aber wenn ich hinfahre, möchte ich konkurrenzfähig sein. Für einen 15. oder 20. Platz will ich nicht hinfahren, da muss ich mich noch steigern.“

In Cortina sind zwei Abfahrten und ein Super-G angesetzt. Bleibt abzuwarten, ob nicht auch noch Österreichs bester Abfahrerin in dieser Saison, Nina Ortlieb, im Super-G der Turnaround gelingt.