Ski alpin

Hütter beendet in Cortina podestlose Zeit

Cornelia Hütter hat zum Abschluss der Rennen von Cortina d’Ampezzo die podestlose Zeit der österreichischen Skiläuferinnen beendet. Die Steirerin raste am Sonntag im Super-G auf den zweiten Platz und holte damit den ersten rot-weiß-roten Stockerlplatz 2023 und den ersten seit Platz drei von Katharina Truppe Ende November in Killington. Hütters viertem Weltcup-Sieg stand nur die Norwegerin Ragnhild Mowinckel im Weg.

Hütter, die in dieser Saison bereits beim Super-G in Lake Louise Zweite und an gleicher Stelle in der Abfahrt Dritte geworden war, fehlten am Ende 0,30 Sekunden auf die an diesem Tag fehlerfreie Mowinckel. Die 30-jährige Norwegerin feierte vor Hütter und der Italienerin Marta Bassino (+0,47 Sek.) ihren insgesamt dritten Weltcup-Sieg und ihren zweiten im Super-G. Vergangene Saison hatte Mowinckel, die ihren ersten Erfolg 2018 im Riesentorlauf von Ofterschwang gefeiert hatte, den Super-G beim Weltcup-Finale im diesjährigen WM-Ort Courchevel für sich entschieden.

Neben Mowinckel strahlte aber auch Hütter wie eine Siegerin, auch wenn sich die Tofana wieder einmal als beinharter Gegner erwiesen hatte. „Es war ein Kampf von oben weg, ich habe dann aber echt gut reingefunden. Die Tore sind dann schnell gekommen, aber das hat mir glücklicherweise Ramona (Siebenhofer, Anm.) davor raufgefunkt“, sagte Hütter nach dem letzten Speed-Rennen vor der am 6. Februar beginnenden Weltmeisterschaft in Frankreich im ORF: „Heute bin ich schon auch stolz, weil ich meinen Plan durchgezogen habe und mich nicht rausbringen habe lassen.“

Mowinckel holt sich Sieg

Die Norwegerin erwischte auf dem tückischen Kurs in Cortina die Ideallinie und durfte sich über ihren insgesamt dritten Sieg freuen

Einen erfolgreichen Plan für den Super-G hatte auch Mowinckel – und der hieß locker drauf los. „Ich habe in den letzten Rennen immer zu viel gewollt, habe übertrieben, aber heute hat es geklappt, und das mach super Spaß“, sagte die Norwegerin, die schon im ersten Saisonrennen in Lake Louise hinter der diesmal fehlenden Corinne Suter aus der Schweiz und Hütter Dritte geworden war. Detail am Rande: Mowinckel war im fünften Super-G des Winters die fünfte verschiedene Siegerin.

1. Ragnhild Mowinckel (NOR)
2. Cornelia Hütter (AUT)
3. Marta Bassino (ITA)

ÖSV-Damen zu fehlerhaft

Im Schatten von Hütter, die für den erst fünften österreichischen Podestplatz bei den Damen in dieser Saison gesorgt hatte, schaffte es auch Mirjam Puchner als Achte in die Top Ten. Auf das Podest fehlten der Salzburgerin lediglich 17 Hundertstel. „Es überrascht mich, dass ich oben und unten schnell war, denn es ist mir während der Fahrt sehr schlecht vorgekommen. Schade, wenn es dann so knapp ausgeht. Ich tu’ mir schwer, brutal auf den Ski zu steigen, und bekomme dann dafür die Rechnung präsentiert“, sagte die Olympiasilberne von 2022.

Während Hütter und Puchner ihr Ticket für den WM-Super-G wohl in der Tasche haben dürften, konnte sich von den restlichen Österreicherinnen nur Ramona Siebenhofer für einen Platz empfehlen. Die Steirerin musste sich nach einem schweren Fehler im unteren Teil aber ex aequo mit der Schweizerin Wendy Holdener mit 14. Platz (+1,06) begnügen. „Es ist einfach ärgerlich, weil der Speed passt, aber ich muss einfach die Fehler weglassen. Ich muss mir in den nächsten Trainingstagen wieder Sicherheit holen“, sagte Siebenhofer.

Ex-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer wurde als drittbeste Österreicherin 17. (+1,18), dahinter landeten Stephanie Venier – am Samstag in der zweiten Abfahrt als Achte noch beste Österreicherin – und Tamara Tippler mit 1,55 bzw. 1,71 Sek. Rückstand auf den Plätzen 21 und 24. Ricarda Haaser landete mit 2,20 Sek. Rückstand auf dem 30. Platz und verdrängte ihre Teamkollegin Nadine Fest damit um drei Hundertstel aus den Punkterängen. Christina Ager, Technikspezialistin Franziska Gritsch und Michaela Heider gingen ebenfalls leer aus.

Prominente Abwesende

Nicht am Start war aus österreichischer Sicht Nina Ortlieb, die sich bei ihrem schweren Sturz in der zweiten Abfahrt eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Die Vorarlbergin hatte zudem über Schmerzen im Knie geklagt und war zur Abklärung nach Innsbruck gebracht worden. Dort gab es nach einer Nacht Beobachtung Entwarnung: Ortlieb, die zu Saisonanfang in der zweiten Abfahrt von Lake Louise als Zweite auf das Podest gefahren war, konnte das Spital bereits am Sonntag wieder verlassen.

Eine weitere große Abwesende zum Abschluss der Rennen in Cortina war neben Ortlieb und Abfahrtsolympiasiegerin Suter Lokalmatadorin Sofia Goggia. Die Italienerin, am Freitag noch Siegerin der ersten Abfahrt, hatte nach ihrem Sturz im zweiten Rennen am Samstag auf einen Start im Super-G verzichtet. Goggia hatte leichte Schmerzen im rechten Knie verspürt und wollte mit Hinblick auf die WM in Meribel-Courchevel nichts riskieren. Die Heim-WM vor zwei Jahren in Cortina hatte die 30-Jährige verletzungsbedingt verpasst.