Purdy warf zwar diesmal keinen Touchdown, präsentierte sich jedoch neuerlich als geschickter Regisseur, leistete sich keine Fehler und verlängerte seinen Lauf auf acht Siege in acht Spielen. „Wir sind einfach froh, dass wir gewonnen haben. Es ist Play-off-Football, das ist nie einfach“, sagte Purdy dem TV-Sender Fox.
Purdy war im Draft vergangenes Frühjahr an letzter Stelle ausgewählt worden und bekam deswegen aus Tradition den Spitznamen „Mister Irrelevant“ verpasst. Weil sich bei den 49ers aber die Quarterbacks Trey Lance und Jimmy Garoppolo verletzten, kam Purdy überraschend zu seinem NFL-Debüt und ist seither Stammspieler der 49ers.
Sein Team steht wie im vergangenen Jahr im Spiel um die Conference Championship der National Football Conference, dem Halbfinale der NFL. Vor zwölf Monaten gab es eine Niederlage gegen den späteren Super-Bowl-Sieger Los Angeles Rams. Nächsten Sonntag (21.00 Uhr MEZ) warten die Philadelphia Eagles, die bereits am Samstag beim 38:7 gegen die New York Giants ihrer Favoritenstellung gerecht wurden.
„Das wird lustig“
Die erste Partie am Sonntag fand bei dichtem Schneetreiben in Buffalo statt, und die Bengals gewannen dabei in Buffalo überraschend klar. Sie treffen am kommenden Sonntag (Montag, 0.30 Uhr MEZ) im Finale der American Football Conference (AFC) auf die Kansas City Chiefs, die bereits am Samstag die Jacksonville Jaguars mit 27:20 aus dem Rennen nahmen.
„Dominanz vom Start bis ins Ziel. Der Job ist noch nicht erledigt, wir haben ein hartes Auswärtsspiel vor uns“, sagte Bengals-Quarterback Joe Burrow in CBS. Das Duell gegen die Chiefs gab es bereits in der vergangenen Saison – die Bengals setzten sich vor einem Jahr durch und zogen ins NFL-Endspiel ein, wo sie dann gegen die Los Angeles Rams verloren. „Das wird lustig. Zwei der Topleute in der Liga, zwei der Topteams, es wird aufregend, und ich freue mich darauf“, sagte Burrow. Ob Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes mit seinem verstauchten Knöchel spielen wird, ist offen.
Jubel um Hamlin
Für die hoch gehandelten Bills ist die Saison dagegen erneut nach der Divisional-Runde zu Ende. Den größten Jubel der ansonsten enttäuschten Bills-Fans gab es kurz vor der Halbzeit, als Damar Hamlins Anwesenheit über die Stadionlautsprecher bekanntgegeben wurde. Für den 24-jährigen Verteidiger war es der erste Stadionbesuch seit seinem Herzstillstand vor drei Wochen, in dessen Folge das Hauptrundenspiel der Bills gegen die Bengals abgebrochen worden war. Hamlin, der in einer Loge saß, stand auf, formte mit seinen Händen ein Herz und animierte die Zuschauer mit den Armen dazu, lauter zu jubeln.
Hamlins schnelle Fortschritte hatten seine Mitspieler in den vergangenen Wochen zusätzlich beflügelt und motiviert, gegen die Bengals aber fanden die Gastgeber keine Mittel. Schon mit dem ersten Ballbesitz gingen die von Burrow angeführten Gäste in Führung, nach dem ersten Viertel stand es 14:0 für die Bengals. Bills-Quarterback Josh Allen ermöglichte zwar mit einem Touchdown-Pass den Anschluss zum 7:14, doch auf weniger als diese sieben Punkte Rückstand kamen die Bills nicht mehr an die Bengals heran.