Novak Djokovic (SRB)
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Australian Open

Auch Rublew hält Djokovic nicht auf

Turnierfavorit Novak Djokovic hat am Mittwoch mit einem 6:1 6:2 6:4-Erfolg gegen Andrej Rublew das Halbfinale der Australian Open erreicht. Das Duell der Nummern vier und fünf des Turniers verlief damit weit einseitiger, als zumindest die Setzliste hätte vermuten lassen. Während der Serbe auf Titel Nummer zehn in Melbourne zusteuert, muss der Russe, der Dominic Thiem in der ersten Runde aus dem Turnier geworfen hatte, weiter auf sein erstes Major-Halbfinale warten.

Djokovic steht hingegen zum 44. Mal im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers, beim ersten Major des Jahres feierte er seinen 26. Sieg in Folge. Er bekommt es in seinem zehnten Melbourne-Halbfinale mit Tommy Paul zu tun, der sich gegen seinen US-Landsmann Ben Shelton mit 7:6 (8/6) 6:3 5:7 6:4 durchsetzte. „Ich könnte mit meinem Spiel nicht zufriedener sein“, sagte Djokovic im Interview auf dem Platz. „Das Ergebnis sah in den ersten beiden Sätzen klarer aus, als es war. Ich habe in den wichtigsten Momenten mein bestes Tennis gespielt. Es war sehr solide, auch von der Grundlinie, ich liebe es, hier zu spielen. Ich werde versuchen, hier weiter gut zu spielen.“

Trotz seines klaren Sieges wirkte der Serbe aber nicht immer zufrieden. Der 21-fache Major-Sieger diskutierte während der 2:03 Stunden dauernden Partie mit Trainer Goran Ivanisevic, haderte mit dem Wind und beschwerte sich beim Schiedsrichter wegen eines Fans. Am Ende änderte aber all das nichts am neuerlichen Einzug in die Top Vier.

Djokovic souverän weiter

Novak Djokovic marschiert bei den Australian Open unaufhaltsam Richtung Titel. Thiem-Bezwinger Andrej Rublew war im Viertelfinale keine echte Hürde, Djokovic räumte den Russen souverän in drei Sätzen aus dem Weg.

Paul erstmals im Halbfinale

Paul hatte davor im ersten rein US-amerikanischen Viertelfinale bei einem Major seit 2007 den erst 20-jährigen Shelton nach 3:06 Stunden bezwungen. Für den 25-jährigen Paul ist es das erste Major-Halbfinale seiner Karriere, er wird auch erstmals den Sprung in die Top 20 schaffen. Er ist zudem der erste US-Spieler im Melbourne-Halbfinale seit seinem Kindheitsidol Andy Roddick im Jahr 2009.

Tommy Paul
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Für Paul läuft es in Melbourne bisher besser als erwartet

„Jeder träumt davon, wenn er mit dem Tennis beginnt, das zweite Wochenende bei einem Major zu erreichen“, sagte Paul, der aber auch an Shelton und seine anderen US-Kollegen dachte. „Ich freue mich für alle Burschen. Frances Tiafoe war bei den US Open im Halbfinale, jetzt ich hier.“

Auch für Shelton wird Australien 2023 unvergesslich bleiben: Mit drei Challenger-Siegen en suite konnte er sich gerade noch für sein erstes Major qualifizieren und musste sich für seine erste Auslandsreise überhaupt einen Pass ausstellen lassen.

Linette überrascht weiter

Bei den Frauen komplettieren die als Nummer fünf gesetzte Aryna Sabalenka und überraschend Magda Linette das Halbfinale. Linette springt weiter für ihre unerwartet im Achtelfinale ausgeschiedene polnische Landsfrau und Topfavoritin Iga Swiatek in die Bresche. Sie besiegte die Tschechin Karolina Pliskova mit 6:3 7:5. Danach ließ die Weißrussin Sabalenka der Kroatin Donna Vekic mit 6:3 6:2 keine Chance.

Magda Linette
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Linette kann ihren Erfolg offenbar selbst nicht glauben

Für die 30-jährige Linette kommt der Erfolg wie aus dem Nichts. Bei ihrem schon 30. Grand-Slam-Turnier steht sie nun erstmals in der Vorschlussrunde, davor war sie nie über die dritte Runde eines Majors hinausgekommen. „Vielleicht kann ich es wirklich noch gar nicht glauben“, sagte sie bei der Pressekonferenz. Andererseits war der Sieg über Pliskova schon der vierte über eine Gesetzte in Folge: Sie hatte vor Pliskova auch Anett Kontaveit (Nr. 16), Jekaterina Alexandrowa (19) und Caroline Garcia (4) ausgeschaltet.

Sabalenka heuer noch ohne Satzverlust

Sabalenka hielt sich beim Erfolg gegen Vekic nicht lange auf. Die 24-Jährige, die nicht nur aufgrund ihrer Setzung als Nummer fünf nun die Topfavoritin auf den Titel ist, steht zum insgesamt vierten Mal in einem Major-Halbfinale. Ihre Bilanz 2023 ist makellos: neun Spiele, neun Siege und kein Satzverlust.

„Ich bin super glücklich mit dem Sieg, die Atmosphäre war unglaublich“, sagte Sabalenka, die zuvor in Adelaide triumphiert hatte. Zudem war Vekic so etwas wie eine Angstgegnerin: Sie verkürzte im Head-to-Head gegen die Kroatin auf 2:5. Gegen Linette hat Sabalenka beide bisherigen Begegnungen gewonnen.

Herren-Einzel der Australian Open in Melbourne

(Australien, 76,5 Mio. Dollar, Hardcourt)

Viertelfinal-Tableau:
Karen Chatschanow (RUS/18) Sebastian Korda (USA/29) 7:6 (7/5) 6:3 3:0 ret.
Stefanos Tsitsipas (GRE/3) Jiri Lehecka (CZE) 6:3 7:6 (7/2) 6:4
Novak Djokovic (SRB/4) Andrej Rublew (RUS/5) 6:1 6:2 6:4
Tommy Paul (USA) Ben Shelton (USA) 7:6 (8/6) 6:3 5:7 6:4

Damen-Einzel der Australian Open in Melbourne

(Australien, 76,5 Mio. Dollar, Hardcourt)

Viertelfinal-Tableau:
Jelena Rybakina (KAZ/22) Jelena Ostapenko (LAT/17) 6:2 6:4
Viktoria Asarenka (BLR/24) Jessica Pegula (USA/3) 6:4 6:1
Magda Linette (POL) Karolina Pliskova (CZE/30) 6:3 7:5
Arina Sabalenka (BLR/5) Donna Vekic (CRO) 6:3 6:2