Ski alpin

Schweizer legen bei Nacht-RTL vor

Beim ersten Nachtriesentorlauf in Schladming haben am Mittwoch vorerst die Schweizer den Ton angegeben – und das in Abwesenheit des bisherigen Saisondominators Marco Odermatt. Loic Meillard greift als Halbzeitführender nach seinem ersten RTL-Sieg, bereits 0,64 Sek. dahinter liegt sein Landsmann Gino Cavieziel. Hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen (+1,06) lauert Manuel Feller als bester Österreicher auf Rang vier (+1,52).

Odermatt hat vier der bisherigen fünf Riesentorläufe in dieser Saison für sich entschieden, verzichtete aber auf ein Antreten, nachdem er sich am Freitag in der ersten Kitzbühel-Abfahrt das linke Knie verletzt hatte. Seine Landsmänner sprangen aber beachtlich in die Bresche, vor allem Meillard zauberte eine Traumfahrt in die pickelharte Piste.

Da staunte auch Feller nicht schlecht. „Das muss mit so einem Vorsprung ein brutaler Lauf (von Meillard, Anm.) gewesen sein“, sagte der Tiroler, der unmittelbar nach dem Schweizer gestartet war, im ORF. Neben Feller liegt mit Stefan Brennsteiner ein zweiter Österreicher als Neunter in den Top Ten, Raphael Haaser ist Elfter, Marco Schwarz und Roland Leitinger teilen sich den 14. Platz. Die Entscheidung fällt ab 20.45 Uhr live in ORF1 (Übertragungsbeginn: 20.15 Uhr).

Meillard hofft auf seinen ersten Weltcup-Sieg in einem Riesentorlauf überhaupt, bislang gewann er einen Parallelriesentorlauf. „Es war oben sehr drehend, ich habe einfach immer gearbeitet. Es war nicht einfach. Man musste ruhig bleiben und durfte nichts Spezielles versuchen. Das war dann schnell“, so der 26-Jährige. Odermatt („Das Rennen kommt noch zu früh“) wusste zu scherzen: „Ich hoffe, es wird nicht zur Routine, dass ich fehlen muss, damit sie so schnell fahren.“

Feller liegt in Lauerstellung

Halbwegs zufrieden äußerte sich auch Feller nach dem ersten Durchgang. „Für mich war der Lauf ohne Training in Ordnung. Der Fehler bei der Ausfahrt Steilhang wurmt mich. Die Ausgangsposition ist trotzdem nicht so schlecht, das könnte noch ein sehr gutes Rennen werden“, so der Tiroler, der in dieser Saison schon einen Podestplatz im Riesentorlauf verbuchen konnte – in Val d’Isere wurde er Zweiter.

Feller zur Halbzeit Vierter

Der Tiroler hat die viertbeste Laufzeit hingelegt.

Allerdings fehlen dem 30-Jährigen nach dem ersten Durchgang aktuell 46 Hundertstelsekunden auf den dritten Platz von Kristoffersen. Feller hofft wohl auch auf die Fans, nach den 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauern am gelernten Dienstagtermin werden am Mittwoch noch mehr Fans für die Entscheidung zur Primetime erwartet.

Schladming auf Spuren von Aare

Riesentorlauf-Entscheidungen unter Flutlicht hat es im Weltcup bereits einige in Aare gegeben, dort waren die Lichter aber tatsächlich erst im zweiten Durchgang voll aufgedreht. Die Frauen fuhren erst im vergangenen März dort zu später Stunde, die Männer zuletzt im Dezember 2014. Außerdem ging 2019 auch der WM-Riesentorlauf in Aare als Flutlichtshow über die Bühne. Auf der Planai ist das zweite Nightrace-Standbein, das gemäß Kalenderlogik den Ersatz für Garmisch-Partenkirchen darstellt, aber heute ein Novum.