Aryna Sabalenka
AP/Dita Alangkara
Australian Open

Sabalenka folgt Rybakina ins Endspiel

Die Belarussin Arina Sabalenka ist am Donnerstag im Halbfinale der Australian Open ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und mit einem 7:6 (7/1) 6:2-Erfolg gegen die ungesetzte Polin Magda Linette ins Endspiel eingezogen. Dort wartet am Samstag die Kasachin Elena Rybakina, die Sabalenkas Landsfrau Viktoria Asarenka ebenfalls in zwei Sätzen schlug.

Für Sabalenka ist es nach Halbfinal-Niederlagen in Wimbledon (2021) und bei den US Open (2021, 2022) das erste Endspiel bei einem Grand-Slam-Turnier. In Melbourne war sie zuvor zweimal (2021, 2022) im Achtelfinale gestanden. Heuer hat sie schon den Titel in Adelaide geholt und hat in zehn gewonnenen Partien noch keinen Satz abgegeben.

Überraschungshalbfinalistin Linette schaffte vor den Pionierinnen des Frauen-Profitennis um Billie Jean King, die vor den Partien geehrt worden waren, einen Traumeinstand mit Zu-null-Break und 2:0-Führung. Sabalenka gelang jedoch das Rebreak zum 2:2, sie stand dann bei 6:5 und 30:0 vor dem Satzgewinn. Die Polin konnte sich auch dank der Hilfe der Netzkante aber ins Tiebreak retten. Dort ließ Sabalenka ihrer Gegnerin mit wuchtigen Schlägen nicht den Funken einer Chance und verwertete ihren zweiten Satzball zum 7:1. Damit hat Sabalenka alle ihre vier Saisontiebreaks gewonnen.

Klare Verhältnisse im zweiten Satz

Diesen Schwung nahm die elffache WTA-Turniersiegerin mit, schaffte Breaks zum 2:1 und 4:1 und legte damit früh den Grundstein für den Matchgewinn. Linette agierte zu fehleranfällig und kam an ihr Leistungsniveau nicht mehr heran. Das änderte sich nur kurz, als sie mit dem Rücken zur Wand stehend bei eigenem Aufschlag drei Matchbälle abwehren konnte. Danach servierte Sabalenka aus und verwertete nach 1:33 Stunden ihren vierten Matchball.

Magda Linette
IMAGO/James Gourley
Linette hielt gegen das Powertennis ihrer Gegnerin nur im ersten Satz mit

„Ich bin super glücklich, dass ich in der Lage war, hier gegen eine starke Spielerin zu gewinnen. Ich habe nicht gut begonnen, dann meinen Rhythmus gefunden zu Beginn des Tiebreaks, da habe ich hervorragendes Tennis gezeigt“, sagte Sabalenka danach.

Rybakina „glücklich und stolz“

Wimbledon-Siegerin Rybakina steht ebenfalls zum ersten Mal im Melbourne-Endspiel. Die 23-jährige Kasachin setzte sich gegen Asarenka mit 7:6 (7/4) 6:3 durch. Die in Moskau geborene Rybakina, die seit 2018 für Kasachstan spielt, entschied damit auch das zweite Duell auf der Tour mit Asarenka für sich. „Ich bin sehr glücklich und stolz, es war eine unglaubliche Atmosphäre“, sagte die Siegerin. Asarenka verabsäumte es, zum dritten Mal ins Endspiel im Melbourne Park einzuziehen, nachdem sie 2012 und 2013 dort den Titel gewonnen hatte.

Elena Rybakina
IMAGO/Cal Sport Media/Sydney Low
Rybakina, die Wimbledon-Siegerin von 2022, steht in ihrem zweiten Major-Finale

Die beiden Spielerinnen begegneten einander in der Rod Laver Arena von Beginn an auf Augenhöhe, Asarenka verschaffte sich mit dem Break zum 3:2 den ersten Vorteil, Rybakina gelang allerdings postwendend der Ausgleich, und sie nahm ihrer Gegnerin zum 5:3 ein weiteres Mal den Aufschlag ab. Den ersten Satzball ließ Rybakina mit einem schwachen Volley, der einen Passierschlag von Asarenka ermöglichte, aus. Das ließ die 33-Jährige wieder aufkommen, die auf 4:5 stellte, dann bei 5:5 aber eine 40:0-Führung ungenützt ließ. In der Folge musste die Entscheidung im Tiebreak fallen, wo Rybakina die bessere Spielerin war und nach exakt einer Stunde mit 7:4 die Oberhand behielt.

Im zweiten Satz vergab Rybakina zu Beginn einen Breakball, verwertete kurz darauf in einem Zu-null-Game einen weiteren aber zum 2:1. Damit war die Vorentscheidung gefallen, die ehemalige Ranglistenerste Asarenka wirkte geknickt und verlor ihren Aufschlag zum 2:5 ein weiteres Mal. Rybakinas Hand wackelte dann beim Ausservieren, dafür beendete sie das Match mit einem weiteren Break nach 1:41 Stunden.

Sabalenka führt im Head-to-Head mit 3:0

Von der Papierform her ist die als Nummer fünf gesetzte Sabalenka im Finale favorisiert. Sie hat zudem alle drei Aufeinandertreffen mit der Ranglisten-25. Rybakina für sich entschieden, 2019 in Wuhan und 2021 in Abu Dhabi sowie in Wimbledon allerdings jeweils erst im dritten Satz. Unabhängig vom Finalausgang wird sie sich im Ranking auf Rang zwei verbessern, Rybakina ist der erstmalige Einzug in die Top Ten sicher.

Damen-Einzel der Australian Open in Melbourne

(Australien, 76,5 Mio. Dollar, Hardcourt)

Halbfinale:
Jelena Rybakina (KAZ/22) Viktoria Asarenka (BLR/24) 7:6 (7/4) 6:3
Arina Sabalenka (BLR/5) Magda Linette (POL) 7:6 (7/1) 6:2
Viertelfinal-Tableau:
Jelena Rybakina (KAZ/22) Jelena Ostapenko (LAT/17) 6:2 6:4
Viktoria Asarenka (BLR/24) Jessica Pegula (USA/3) 6:4 6:1
Magda Linette (POL) Karolina Pliskova (CZE/30) 6:3 7:5
Arina Sabalenka (BLR/5) Donna Vekic (CRO) 6:3 6:2