Xaver Schlager
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Fußball

Leipzig schlüpft in Rolle des Bayern-Jägers

Es ist eine der bekanntesten Phrasen in der deutschen Bundesliga: Wenn die Bayern schwächeln, müsse jemand „da“ sein. In den vergangenen Jahren kam das einmal aus Dortmund, einmal aus Leverkusen, einmal aus Leipzig. Am Ende triumphierten aber stets die Münchner. Heuer schielen gleich mehrere Clubs nach oben. Bei Saisonhalbzeit ist das Spitzenfeld dicht gedrängt, die Bayern haben auf Rang sechs nur fünf Punkte Vorsprung. Einer der aussichtsreichen Bayern-Jäger ist nach 17 von 34 gespielten Runden RB Leipzig.

„Ich gucke natürlich auch auf die Tabelle, weil wir ja Ziele haben“, sagte Trainer Marco Rose. Die Sachsen liegen mit vier Zählern Rückstand auf Platz drei und wollen zum Start der Rückrunde am Freitag (20.30 Uhr) gegen den im Abstiegskampf befindlichen VfB Stuttgart den Druck auf die Bayern erhöhen. „Es gilt dranzubleiben. Es ist alles relativ eng beieinander. Wir haben uns eine Ausgangssituation erarbeitet, die nicht schlecht ist“, sagte Rose.

Unter dem ehemaligen Salzburg-Coach hat Leipzig seit 15 Spielen nicht mehr verloren. „Trotzdem kleben die anderen hinten dran, nach vorn ist es zum Glück auch ein bisschen enger geworden“, meinte der 46-Jährige, dessen Team mit einem 1:1 gegen den Meister und einem 6:1 bei Schalke den Abstand zu den Bayern verkürzt hat. Er forderte nun „Nachhaltigkeit und wieder liefern. Das ist für uns auch vom Kopf her der nächste Schritt.“

Marco Rose
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Coach Marco Rose befindet sich mit den Leipzigern auf einem eindrucksvollen Erfolgslauf

Zwei ÖFB-Legionäre kurbeln im Mittelfeld Spiel an

Im zentralen Mittelfeld kurbeln mit Konrad Laimer und Xaver Schlager zwei Österreicher das Leipziger Spiel an, Laimer soll für die kommende Saison aber schon bei den Bayern unterschrieben haben. Der dritte zentrale Mittelfeldspieler kommt mit Amadou Haidara ebenfalls aus der Salzburger Red-Bull-Schule, der bald 25-Jährige aus Mali ist mit seiner Ersatzrolle für das ÖFB-Duo unzufrieden und auch umworben.

Allerdings will Leipzig Haidara in der in Deutschland bis Dienstag laufenden aktuellen Transferzeit nicht ziehen lassen. „Wir werden ihn brauchen. Die Entwicklung ist gut, die Form ist gut, die Einstellung ist gut. Dementsprechend bleibt Haidara sicher Leipziger“, sagte Rose. Haidara ist noch bis 2025 an Leipzig gebunden.

Große Personalsorgen bei Stuttgart

Ganz andere Sorgen hat Gegner Stuttgart. Trainer Bruno Labbadia hat Personalsorgen und muss womöglich die halbe Mannschaft ersetzen. Tiago Tomas wird mit einem Einriss der Bauchmuskulatur an die drei Wochen fehlen, Naouirou Ahamada muss eine Sperre absitzen. Laurin Ulrich, Dan-Axel Zagadou und Borna Sosa sind noch nicht bereit für eine Rückkehr in den Kader. Tanguy Coulibaly fällt mit Fieber aus, und auch der Einsatz von Silas Katompa Mvumpa ist keine Option. Konstantinos Mavropanos und Hiroki Ito könnten dagegen rechtzeitig fit sein.

Trotz der vielen Ausfälle möchte sich der VfB aber nicht nur auf das Verteidigen konzentrieren. „Wir sind keine Mannschaft, die den Bus parkt. Natürlich sind wir gefordert, auch mal tief zu verteidigen. Aber nur das zu machen, ist für unsere Mannschaft schwierig“, sagte Labbadia, der im Dezember das Traineramt bei den Schwaben übernommen hat und noch auf seinen ersten Pflichtspielsieg wartet.

Deutsche Bundesliga, 18. Runde

Freitag, 27. Jänner:
Leipzig Stuttgart 2:1
Samstag, 28. Jänner:
Bremen Wolfsburg 2:1
Hertha BSC Union Berlin 0:2
Freiburg Augsburg 3:1
Hoffenheim Mönchengladbach 1:4
Mainz Bochum 5:2
Bayern München Frankfurt 1:1
Sonntag, 29. Jänner:
Schalke Köln 0:0
Leverkusen Dortmund 0:2

Tabelle: