Für den ersten Bewerb bei der „Flugshow“ in der Steiermark am Samstag (14.15 Uhr, live in ORF1 und im Livestream) qualifizierten sich insgesamt neun ÖSV-Adler. Zweitbester ÖSV-Mann war Kulm-Debütant Jan Hörl als Elfter. Der körperliche angeschlagene Manuel Fettner rastete sich nach dem ersten Trainingssprung aus und schaffte dennoch auf Platz 24 locker die Qualifikation.
Auch Ulrich Wohlgenannt (18.), Philipp Aschenwald (22.), Maximilian Steiner (26.), Lokalmatador Francisco Mörth (28.), Markus Müller (32.) und Clemens Leitner (33.) schafften den Sprung ins Finale der Top 40. Einem Quartett um Hannes Landerer, Markus Rupitsch, Maximilian Ortner und Stefan Rainer bleibt unterdessen die Zuschauerrolle.
Kraft entscheidet Kulm-Quali für sich
Stefan Kraft präsentiert sich beim Skiflug-Weltcup auf dem Kulm in Fluglaune. Obwohl er bis zuletzt an einem grippalen Infekt laboriert hat, entscheidet der Salzburger die Qualifikation mit Tageshöchstweite für sich.
„Mit Schüttelfrost im Bett gelegen“
Dass Kraft, der seit 2017 mit einer Weite von 253,5 Metern in Vikersund den Weltrekord hält, so ausgezeichnet in den ersten Flug-Weltcup des Winters startete, war tags zuvor allerdings nicht abzusehen. „Um Mitternacht bin ich noch mit Schüttelfrost im Bett gelegen und habe mir ein NeoCitran gemacht. Seitdem geht es mir besser“, erzählte der Pongauer über den Kampf mit Krankheitssymptomen. An der Schanze sei es „fast weg“ gewesen, wie der 29-Jährige bei Temperaturen von minus fünf Grad im Zielraum sagte, er habe sich „sehr gut“ gefühlt.
Für die beiden Wettkampftage ist Kraft, der am Freitag den zweiten Trainingssprung zur Schonung ausgelassen hatte, jedenfalls zuversichtlich. „Einzig der Hals fühlt sich noch ein wenig komisch an. Wenn der Fitnesslevel bleibt, bin ich schon sehr zufrieden.“ Im ersten Training war dem Weltrekordhalter (253,5 m) direkt ein Satz auf 241 m gelungen.
Dementsprechend glücklich war der Skisprung-Weltmeister, vor drei Jahren der bisher letzte Sieger auf dem Kulm: „Voll geil. Es war Aufwind, die Spur geht megagut, die Schanze ist in einem perfekten Zustand, und es hat richtig viel Spaß gemacht. Wird sicher eine geile Show“, sagte der Salzburger, der mit einem Stockerlplatz mit Gregor Schlierenzauer gleichziehen würde, der insgesamt 88-mal im Weltcup auf dem Podest stand.
Generalprobe für die Skiflug-WM
Bei dieser Flug-Show, gleichzeitig die Generalprobe für die Skiflug-WM 2024, erhoffen sich die Veranstalter am Samstag mehr als 10.000 Fans. Die weiteren ÖSV-Adler verpassten den Sprung in die Top Ten, Hörl (213,5 m) landete bei seinem Kulm-Debüt auf Platz elf. „Ich kann sehr zufrieden sein, es ist mir alles sehr gut gelungen. Ich habe aber noch Reserven am Tisch, da bekomme ich noch nicht die ganze Energie mit“, sagte Hörl, der gesund aus Japan vom Weltcup in Sapporo zurückgekommen ist.
Wegen Grippesymptomen am Freitag nicht an den Start gegangen waren Michael Hayböck, Daniel Tschofenig und Clemens Aigner. Das Trio kämpft noch um ein Antreten am Sonntag. „Es ist wahrscheinlich im Flieger passiert, man kann es nicht ändern“, sagte Hörl. Der Großteil der Mannschaft von ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl schlafe im Teamquartier in Tauplitz nun in Einzelzimmern. „Wenn wir uns treffen, dann mit Maske“, ergänzte Hörl.