Gewinnt Shiffrin auch am Sonntag (9.15/12.15 Uhr, live in ORF1) den zweiten Slalom an gleicher Stelle wäre Ingemar Stenmark mit seinen 86 Weltcup-Erfolgen eingeholt und der alleinige Rekord bei beiden Geschlechtern damit gefallen. Obendrein könnte sich Shiffrin vorzeitig und damit noch vor der WM schon die kleine Kristallkugel für den Sieg im Disziplinenweltcup sichern – das hängt aber auch von Holdener, Shiffrins erster Verfolgerin im Slalom-Weltcup, und der Slowakin Petra Vlhova, die Vierte wurde, ab. Nach acht von elf Rennen führt Shiffrin mit 705 Punkten 175 Zähler vor Holdener (530), Vlhova (510) ist 195 Punkte zurück.
Im zweiten Lauf hatte Shiffrin im oberen Teil ein paar kleine Fehler, kam dann aber immer besser ins Fahren. „Ich wusste, dass es ein gewisses Risiko sein würde und die Möglichkeit besteht, dass ich überhaupt nicht ins Ziel komme, aber ich muss meine besten Schwünge fahren, um eine Chance zu haben, weil diese Frauen so stark sind“, zollte die 27-Jährige ihren Gegnerinnen Respekt.
Shiffrin feiert 85. Weltcup-Erfolg
Nur noch ein Sieg fehlt Mikaela Shiffrin auf den Rekord von Ingemar Stenmark, denn die US-Amerikanerin feierte im Slalom von Spindlermühle am Samstag ihren 85. Weltcup-Erfolg. Schon am Sonntag kann sie mit der schwedischen Skilegende gleichziehen.
„Das Publikum ist ein Wahnsinn“
Dürr freute sich im ORF-Interview über Platz zwei. „Im zweiten Durchgang war fast kein Radius drinnen, deshalb habe ich versucht, den Ski auszulassen. Die Piste ist perfekt, das Publikum ist Wahnsinn. Ich bin zufrieden mit heute. Meine Fahrt war schon gut, aber die Mikaela kann immer noch einen drauflegen“, sagte die Deutsche.
1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Lena Dürr (GER)
3. Wendy Holdener (SUI)
Holdener, die nach dem ersten Durchgang Vierte war, habe „für den zweiten Lauf die Wut im Bauch mitgenommen. Der erste (Lauf, Anm.) war zu wenig, und ich dachte eigentlich nicht, dass ich das noch aufholen kann“, meinte die Schweizerin, die dann doch auf dem Podest landete. „Ich hatte eigentlich nur das Ziel, einen richtig guten Lauf zu machen. Der zweite Lauf war richtig cool und hat mir und meinem Herz gutgetan.“
Gritsch beste Österreicherin
Franziska Gritsch, nach dem ersten Lauf auf Rang zehn, belegte in der Endabrechnung den neunten Rang (+2,73 Sek.) und wurde damit beste Österreicherin. „Es waren wieder sehr, sehr gute Teilstücke dabei“, sagte die Tirolerin im ORF-Interview. Es sei ihr aber nicht so gelungen, den Ski freizugeben. „Der Lauf geht viel mehr zu attackieren, und es ist mehr Geschwindigkeit drinnen.“ Mit jedem positiven Ergebnis komme aber auch die Lockerheit und das Selbstvertrauen zurück. „So will ich weitermachen und darauf will ich aufbauen“, meinte die 25-Jährige.
Top-Ten-Platz für Gritsch
Franziska Gritsch holte als einzige Österreicherin einen Top-Ten-Platz.
Katharina Truppe, die zur Halbzeit noch auf Platz fünf gelegen war, musste sich hingegen mit dem elften Platz (+2,77 Sek.) begnügen. „Ich habe es mir nicht zu 100 Prozent zugetraut, weil es doch gerader war mit mehr Geschwindigkeit, ich war nicht so aktiv unterwegs“, erklärte die 27-jährige Kärntnerin. Der erste Lauf sei aber wieder ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. „Morgen werden vielleicht schon wieder beide passen, und dann schaut es schon wieder besser aus.“ Auch Katharina Huber fiel in der Entscheidung vom 23. auf den 24. Rang (+3,40 Sek.) zurück.
Katharina Liensberger verbesserte sich vom 26. auf den 22. Platz (+3,35 Sek.). Für die Vorarlbergerin war es wichtig, „dass ich jetzt wieder ein Gefühl aufbauen konnte. Ich kann jetzt daraus lernen, es gut analysieren. Ich will morgen die Schwünge besser ins Ziehen bringen“, sagte die 25-Jährige. Am Samstag haben sich ihre Schwünge noch „nicht fein angefühlt. Es war immer wieder so ein Rattern dabei, und das summiert sich. Die Piste ist sehr gut, es ist sehr wichtig, mit Gefühl herunterzufahren und die Schwünge fein zu ziehen. Das nehme ich mir für morgen vor.“