„Ja unglaublich, dass sich das ausgegangen ist“, freute sich der verkühlte Kraft, der vor zwei Tagen nicht wusste, ob er überhaupt starten kann, im ORF-Interview. „Der zweite Sprung war so cool. Mit der Vorgeschichte unglaublich. Wenn du am Balken sitzt, hast so einen Adrenalinkick mit dem Publikum, da vergisst du alles“, meinte der Salzburger nach auf Sprüngen auf 232,5 und 234 Meter.
Der eingestellte ÖSV-Rekord ist Kraft natürlich viel wert. „Die Statistik kenne ich, das ist schon cool. Gleich viele Stockerl wie Gregor Schlierenzauer zu haben und der Drittbeste zu sein, ja, das ist cool“, betonte der 29-Jährige. Mit einem weiteren Podestplatz auf dem Kulm am Sonntag (14.15 Uhr, live in ORF1 und im Livestream) könnte sich Kraft mit dann 89. Top-Drei-Rängen zum alleinigen Dritten hinter dem Finnen Janne Ahonen (108) und dem Polen Adam Malysz (92) aufschwingen.
Platz zwei für Kraft auf dem Kulm
Das erste Skifliegen auf dem Kulm endete mit einem norwegischen Sieg durch Halvor Egner Granerud. Stefan Kraft wurde als bester Österreicher starker Zweiter.
Überglücklich war auch Granerud, der erstmals bei einem Skiflug-Bewerb am Ende ganz oben stand. „Da fühlt sich wirklich gut an“, meinte der Norweger. „Meine Flüge waren richtig gut, und auch die Bedingungen waren okay. Ich habe versucht, dass ich mit so hoher Geschwindigkeit wie möglich beim Schanzentisch bin, und das hat sehr gut funktioniert.“ Wertvoller als der Sieg sei ihm zurzeit aber die Übernahme des Gelben Trikots vom Polen Dawid Kubacki, der als Tageszehnter viele Punkte liegen ließ.
Hörl freut sich über bestes Flugergebnis
Mit einem 223-Meter-Flug im zweiten Durchgang verbesserte sich Jan Hörl vom siebenten Rang auf Position fünf. „Ich bin natürlich sehr glücklich, mein bisher bestes Ergebnis. So macht das Fliegen Spaß“, sagte der 24-jährige Salzburger im ORF-Interview. „So viele Flüge habe ich noch nicht, und für mich war es das erste Mal Kulm. Ich bin die Sache aber von der Einstellung her sehr locker angegangen.“
Der wie Kraft nicht topfitte Manuel Fettner wurde 20. Markus Müller (31.) verpasste die Qualifikation für den zweiten Durchgang knapp, Lokalmatador Francisco Mörth wurde wegen seines Anzugs disqualifiziert, ebenso wie später Ulrich Wohlgenannt. Das Trio Michael Hayböck, Daniel Tschofenig und Clemens Aigner musste wegen Grippesymptomen pausieren und wird nicht mehr zum Kulm nachreisen.