Ski alpin

Odermatt sorgt in Cortina für Furore

Marco Odermatt bleibt im Weltcup das Maß der Dinge. Der Schweizer gewann am Sonntag auch den zweiten Super-G in Cortina d’Ampezzo und baute seine Weltcup-Gesamtführung damit aus. Als bester Österreicher jubelte Daniel Hemetsberger mit 1,03 Sekunden Rückstand als Dritter hinter dem Italiener Dominik Paris (+0,76) über seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison.

Neben Hemetsberger, Paris und vor allem Odermatt tankte auch Vincent Kriechmayr als erneut Fünfter (1,09) im letzten Speed-Rennen vor der WM in Courchevel (6. bis 19. Februar) Selbstvertrauen. Raphael Haaser verlor bei strahlendem Sonnenschein als Achter und drittbester Österreicher 1,23 Sekunden, Marco Schwarz wurde Elfter (1,56). Für Stefan Babinsky reichte es nach Platz vier am Vortag diesmal zu Rang zwölf (1,80).

Odermatt riskierte wie gewohnt gnadenlos, fand an den Schlüsselstellen seine eigene Linie und ließ der Konkurrenz bei der WM-Generalprobe keine Chance. Mit perfekten Schwüngen zog der Schweizer erneut die Siegerspur. Mit seinem achten Saisonsieg, dem vierten im Super-G und dem insgesamt 19. seiner Karriere baute Odermatt den Vorsprung auf Aleksander Aamodt Kilde, der ausschied, im Gesamtweltcup auf 313 Punkte aus.

Hemetsberger jubelt über Podestplatz

In Cortina jubelt Daniel Hemetsberger über sein Premierenpodium im Super-G. Der Oberösterreicher belegt auf der Tofana Rang drei. Zum Sieg fährt wie schon am Samstag der Gesamtweltcup-Führende Marco Odermatt aus der Schweiz.

„Ich war auf dem letzten Zacken, habe alles riskiert“, sagte Odermatt, der sich in der ersten Kitz-Abfahrt eine Knieblessur zugezogen hatte und zwei Weltcup-Rennen pausierte. Von der Schlüsselstelle, einem engen Doppelschwung nach rund 30 Fahrsekunden, ließ sich der 25-Jährige bei hoher Geschwindigkeit – im Gegensatz zu zahlreichen anderen Athleten vor und nach ihm – nicht irritieren.

1. Marco Odermatt (SUI)
2. Dominik Paris (ITA)
3. Daniel Hemetsberger (AUT)

Kriechmayr selbstkritisch

Kriechmayr erwischte die entscheidende Stelle auf dem insgesamt tückisch gesetzten Kurs auf der Olimpia delle Tofane nicht perfekt und gab sich selbstkritisch. „Ich war bei dieser Passage zu früh dran, habe zu viel riskiert. Die Fahrt war jedenfalls engagierter als gestern, wohl zu sehr. An dieser Stelle habe ich definitiv zu viel Zeit verloren. Ich war einfach nicht gut genug“, sagte Kriechmayr im ORF-Interview.

Umso bemerkenswerter war die Leistung von Paris, der als Testpilot mit Nummer eins erst von Odermatt vom Leadersessel verdrängt worden war. Letztlich freute sich der 33-jährige Lokalmatador über seinen ersten Podestplatz in der WM-Saison. Für Hemetsberger war es der Zweite nach Platz zwei in der Abfahrt von Lake Louise und der insgesamt dritte seiner Karriere.

„War eine wilde Fahrt“

Nach dem Ausfall vom Vortag durfte Hemetsberger auch mit Blick auf die WM durchatmen. Das Selbstvertrauen passt wieder. „Ich bin zufrieden, der Ausfall gestern war sehr bitter. Auch heute hat sich meine Fahrt nicht besonders gut angefühlt, es war eine wilde Fahrt“, sagte der Oberösterreicher. „Deshalb war ich im Ziel ziemlich überrascht, damit hätte ich nicht gerechnet. Meine Form ist okay, jetzt darf ich der WM motiviert entgegenschauen.“

Für einen Schreckmoment sorgte Lukas Feurstein. Im ersten Cortina-Super-G Sechster kam der 21-Jährige im zweiten schwer zu Sturz und musste ärztlich versorgt werden. Wie der Österreichische Skiverband (ÖSV) am Abend mitteilte, zog sich Feurstein einen Innenbandriss sowie eine Knochenprellung im rechten Knie zu und muss die Saison vorzeitig beenden.

Erneut nicht das Ziel sahen Otmar Striedinger und Daniel Danklmaier in seinem zweiten Rennen nach seiner Verletzungspause (Kreuzbandriss). Der letzte Weltcup-Bewerb vor der WM steht am nächsten Samstag mit dem Slalom in Chamonix auf dem Programm.