In der ewigen Bestliste überholte Kraft mit seinem 89. Stockerplatz damit den 53-fachen Rekordsieger Gregor Schlierenzauer (88 Podestplätze) und ist nun alleiniger Dritter hinter dem Finnen Janne Ahonen (108) und dem Polen Adam Malysz (92). „Das war ein Traumwochenende“, sagte der 29-jährige Salzburger im ORF-Interview. „Es waren so coole Flüge, fast immer an die 230-Meter-Marke, es hat richtig Spaß gemacht.“
Nach Platz zwei am Samstag steuerte Kraft auf dem Kulm zur Halbzeit ebenfalls den zweiten Rang an, dann riskierte er bei sonnigen Verhältnissen aber etwas zu viel. „Im Finale war ich sicher auf der Überholspur, aber wenn man die Chance hat, daheim zu gewinnen, mache ich sicher keinen braven Sprung. Es war vielleicht eine Nuance zu viel, aber es wäre ja fast aufgegangen“, sagte der Salzburger.
Kraft springt erneut aufs Podest
Stefan Kraft ist auch im zweiten Bewerb auf dem Kulm auf das Podest geflogen. Nach Platz zwei am Vortag reichte es für den Salzburger in Bad Mitterndorf am Sonntag zu Platz drei und seinem 89. Weltcup-Podest.
In der Weltcup-Gesamtwertung rangiert Kraft weiter auf dem vierten Rang, 365 Zähler fehlen ihm auf Spitzenreiter Granerud, der seinen Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Dawid Kubacki aus Polen, der nur auf Rang 17 landete, mit seinem 20. Weltcup-Sieg auf 112 Punkte ausbaute. „Heute war alles perfekt“, sagte der Norweger nach seinem Doppelerfolg auf dem Kulm. „Ich springe sicher sehr gut, bin aber sicher nicht unschlagbar. Ich habe großes Selbstvertrauen, aber wenn die Top Drei nach dem ersten Durchgang innerhalb von 1,4 Punkten liegen, ist man nicht unschlagbar.“
Granerud gewinnt auch zweiten Kulm-Bewerb
Mit einem 20. Weltcup-Sieg baute Halvor Egner Granerud den Vorsprung im Gesamtweltcup aus.
Hörl zum fünften Mal Fünfter
Hochzufrieden reisen auch Hörl und Fettner aus Bad Mitterdorf ab. „Ich bin jetzt zum fünften Mal auf dem fünften Rang gelandet, irgendwann möchte ich aber schon einmal auch weiter nach vorne“, meinte Hörl. „Ich bin aber heute sehr zufrieden. Eigentlich war ich nie ein Flieger, dieses Wochenende habe ich mich echt geil zurückgekämpft. Ich kann sehr froh und sehr stolz sein. Ich habe hier das Gefühl bekommen zu fliegen, und das macht dann natürlich Spaß.“
Fettner, der gesundheitlich angeschlagen angereist war, stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Bei jedem anderen Job wäre ich „diese Woche sicher nicht arbeiten gegangen“, gestand er. „Es hat sich definitiv ausgezahlt. Die Feelings, die ich heute bekommen habe, waren unglaublich, es macht unglaublich Spaß“, sagte der 37-Jährige. „Skifliegen war in meiner Karriere bisher nicht das große Highlight, aber je mehr Flüge ich mache, desto besser wird es. Schön langsam werde ich noch zum Flieger.“ Als Vierter von sieben angetretenen ÖSV-Adlern landete Philipp Aschenwald auf dem 25. Rang. Ulrich Wohlgenannt (34.), Clemens Leitner (37.) und Maximilian Steiner (39.) hatten das Finale verpasst.
Regeneration bei ÖSV-Adlern angesagt
Für die gesundheitlich angeschlagenen ÖSV-Adler steht nun Regeneration auf dem Programm, so wachte Kraft vor dem ersten Bewerb auf dem Kulm am Samstag in der Nacht noch mit Schüttelfrost auf. „Jedenfalls habe ihm der Kulm-Auftritt für die weiteren Aufgaben viel Selbstvertrauen gegeben“, erklärte der Salzburger. „Das Wichtigste ist jetzt, die nächste Woche sehr gut nutzen, um zu planen, dass ich körperlich keinen Einbruch kriege.“ Denn nach seiner Verkühlung fühle er sich nun „platt“. Das erkrankte Weltcup-Trio Michael Hayböck, Daniel Tschofenig und Clemens Aigner hatte auch den Sonntag-Bewerb ausgelassen.