Denn zum ersten Skiflug-Weltcup der Saison war die Zufahrt nur per Auto, Bus und zu Fuß möglich. Aufgrund eines unbeschrankten Bahnüberganges direkt vor der Schanzenanlage durften laut Infrastrukturgesetz der ÖBB wegen fehlender Sicherheit keine Züge in der nahen Umgebung fahren. „Die neue Zufahrt soll kommen, dank des Landes Steiermark und der ÖBB wird mit vollem Elan daran gearbeitet, dass das bis zur WM realisiert ist“, sagte Prüller gegenüber der APA. Dann sind auch wieder „Fanzüge“ bis zur Schanze möglich.
Der neue Bahnübergang werde viele Probleme im Verkehrskonzept lösen. Auch deshalb war Prüller mit der Zuschauerzahl „sehr zufrieden“, allgemein sei es „eine perfekte Generalprobe für die WM“ gewesen. „Die Stimmung am Samstag war sensationell, das sagen auch die Athleten. Da ist es egal, ob ein paar tausend Fans mehr da sind oder nicht. Eine Veranstaltung sollte Qualität und keine Quantität haben. Und ein gewisses Charisma.“

Kraft freut sich auf „Mega-Skiflug-Party“
Auch Stefan Kraft freut sich auf die Heim-WM. „Es wird sicher wieder eine Mega-Skiflug-Party, da muss man den Veranstaltern gratulieren“, sagte der Weltrekordhalter. Sein Weltrekord von 253,5 m wird auf dem Kulm höchstwahrscheinlich nicht geknackt werden, auch heuer hielt der Schanzenrekord von 244 m des Slowenen Peter Prevc.
Theoretisch sei er zwar möglich, sagte Prüller, doch „praktisch können wir davon ausgehen, so wie die Schanze derzeit gebaut ist, dass er nicht möglich ist“. Solange es vom Internationalen Skiverband (FIS) keine Veränderungen gebe, werde auf dem Kulm kein neuer Weltrekord aufgestellt.
Hoffen auf österreichische Sternstunde
Im nächsten Jänner finden die Titelkämpfe nach 1975, 1986, 1996, 2006 und 2016 zum sechsten Mal im Salzkammergut statt. Zwei Jahre früher als geplant, da die Flugschanze im tschechischen Harrachov kein FIS-Zertifikat zur Austragung von Wettkämpfen besitzt.
Auf dem Kulm hoffen die Veranstalter sowie der ÖSV auf eine weitere österreichische Sternstunde. Etwa wie 1986, als Andreas Felder mit der Weltrekordweite von 191 m Skiflug-Weltmeister wurde, und zehn Jahre danach, als Andreas Goldberger die österreichischen Fans mit seinem ersten WM-Titel verzückte.
Regelmäßige Weltcup-Events als Ziel
Nach der WM im kommenden Jahr soll der Kulm noch regelmäßiger im Weltcup-Kalender auftauchen, zuletzt gab es aufgrund einer Rotation zwischen den Flugausrichtern eine dreijährige Pause. Der ÖSV peilt durch das Großereignis eine Verbesserung der infrastrukturellen Voraussetzungen an Ort und Stelle an, sodass die Veranstaltung „zumindest dreimal in einem olympischen Zyklus“ innerhalb von vier Jahren ausgetragen werden kann, wie Geschäftsführer Christian Scherer zuletzt betonte. Damit könne die „notwendige Kontinuität“, die der Entwicklung des Events dienen soll, gewährleistet werden.
Auch Prüller ist optimistisch gestimmt. „Da bin ich sehr zuversichtlich. Es hat schon sehr viele Gespräche mit der FIS gegeben“, sagte der Chef des Organisationskomitees auf dem Kulm, der die Rolle 2019 von Hupert Neuper übernommen hatte. „Vielleicht sind wir dann 2026 wieder dran. Wir sind sehr positiv gestimmt, dass wir das zusammenbringen.“