Vincent Kriechmayr in Action
GEPA/Thomas Bachun
Ski-WM

ÖSV nominiert 24-köpfiges Team

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) schöpft wie erwartet das volle Kontingent aus und hat 24 Athletinnen und Athleten für die alpinen Skiweltmeisterschaften (6. bis 19. Februar) in Meribel/Courchevel nominiert. Die Quote wurde gleichberechtigt mit zwölf Frauen und zwölf Männern aufgeteilt, maximal wären bei einem Geschlecht 14 Startplätze möglich gewesen. Angeführt wird das Aufgebot von den drei Titelverteidigern Vincent Kriechmayr, Marco Schwarz und Katharina Liensberger sowie Manuel Feller.

„Nach Rücksprache mit den beiden Rennsportleitern Damen und Herren haben wir uns auf eine Aufteilung der Quote zwölf zu zwölf entschieden. Nicht zuletzt darum, um auch bei den Damen alle Disziplinen mit der vollen Quote besetzen zu können“, erklärte ÖSV-Alpin-Chef Herbert Mandl. „Die Vorfreude ist groß. Wir freuen uns natürlich auf die Wettkämpfe.“

Österreich wollte ursprünglich 26 Aktive entsenden, scheiterte aber mit diesem Vorhaben am Weltverband (FIS). Nur Titelverteidigerinnen und -verteidiger, die einzig in ihrer Golddisziplin vor zwei Jahren an den Start gehen, zählen laut Reglement nicht zum erlaubten 24-Köpfe-Kontingent. Auf die Goldhamster von 2021, Kriechmayr (Abfahrt, Super-G), Liensberger (Slalom, Parallel) und Schwarz (Kombination), trifft das aber nicht zu, sie alle treten auch in anderen Bewerben an.

Countdown zur Ski-WM läuft

Mit je zwölf Damen und Herren geht der ÖSV in die alpinen Ski-Weltmeisterschaften kommende Woche in Courchevel. Die Erwartungshaltung ist aufgrund der bisherigen Saison eher niedrig.

Mandl erklärte im ORF-Interview: „Grundsätzlich war gedacht, dass die Weltmeister eine Zusatzquote bekommen, das ist auch richtig so. Die Auslegung war bislang so, dass wir immer bei Weltmeisterschaften 25, 26, 27 Athleten genannt haben – je nachdem wie viele Weltmeister wir hatten. Und diese Sache ist jetzt noch nicht ausgeräumt. Es gibt noch Gespräche mit der FIS, dass man diese Quote noch präzisiert.“ Sollte das noch vor der WM passieren, seien Nachnominierungen noch möglich.

Jubel von Katharina Liensberger mit Goldmedaille
GEPA/Patrick Steiner
Bei der WM 2021 räumte Liensberger ab, diese Saison läuft es allerdings bei der Vorarlbergerin nicht wie erhofft

Keine personellen Überraschungen

Große personelle Überraschungen blieben bei der Nominierung aus. Nicht mit dabei sind zumindest vorerst erwartungsgemäß Nicole Schmidhofer, Stephanie Brunner, Michael Matt und Roland Leitinger. Auch der kürzlich genesene Daniel Danklmaier schaffte es – anders als Dominik Raschner – nicht mehr nach Frankreich.

Mandl über ÖSV-Aufgebot bei Ski-WM

Der Österreichische Skiverband wird mit einem 24-köpfigen Team zur WM nach Frankreich fahren. Der sportliche Leiter Herbert Mandl hat allerdings noch Hoffnung, im Gespräch mit der FIS zwei weitere Startplätze herausverhandeln zu können.

Verletzt fehlen etwa Max Franz, Christian Hirschbühl, Christian Walder, Katharina Gallhuber und Christine Scheyer. Änderungen sind noch bis nach dem Chamonix-Slalom der Männer am Samstag möglich. Bei der WM vor zwei Jahren in Cortina d’Ampezzo gewann der ÖSV acht Medaillen. Kriechmayr, Schwarz und Liensberger sorgten für fünf Goldene, hinzu kamen einmal Silber und zwei Bronzene. Dieses Jahr würde sich der Alpin-Chef mit fünf bis sechs Medaillen zufriedengeben.

Schwierige Ausgangssituation bei Frauen

Das Männer-Team sieht Mandl auch dieses Jahr „sehr gut aufgestellt. Wir haben in jeder Disziplin ein bis zwei Kandidaten, die durchaus um Medaillen mitfahren können“, betonte der Niederösterreicher. Anders gestaltet sich die Ausgangssituation bei den Frauen. Dort sei man bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben, dennoch bleibt Mandl zuversichtlich: „Vor allem die Speed-Mannschaft hat ein großes, umfangreiches Potenzial. Sie haben Podestplätze gemacht und in der Vergangenheit Rennen gewonnen und sind vorn mitgefahren. Und ich denke, dass sie sich bei der WM durchaus in Szene setzen können“, meinte Mandl im ORF-Interview.

Als größtes Sorgenkind gilt aktuell die zweifache Weltmeisterin Liensberger, die heuer bei Weitem nicht ihr Potenzial auszuschöpfen vermag. Hier hoffte Mandl, dass sich Liensberger „in den nächsten zwei, drei Wochen noch fängt“.

Der 24-köpfige ÖSV-Kader

Damen: Franziska Gritsch, Ricarda Haaser, Katharina Huber, Cornelia Hütter, Katharina Liensberger, Nina Ortlieb, Mirjam Puchner, Julia Scheib, Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler, Katharina Truppe, Stephanie Venier

Herren: Stefan Babinsky, Stefan Brennsteiner, Manuel Feller, Fabio Gstrein, Raphael Haaser, Daniel Hemetsberger, Vincent Kriechmayr, Adrian Pertl, Dominik Raschner, Marco Schwarz, Otmar Striedinger, Johannes Strolz