Marcel Sabitzer in Bayern-Dress
GEPA/Witters/Stefan Matzke
Fußball

Manchester United engagiert Sabitzer

Ein österreichischer Teamspieler hat am „Deadline Day“ der größten europäischen Ligen für internationale Schlagzeilen gesorgt. Marcel Sabitzer wechselt leihweise bis Saisonende vom FC Bayern München zu Manchester United und ist damit der erste Österreicher, der bei den „Red Devils“ engagiert ist. Der Deal wurde kurz vor Transferschluss fixiert und in der Nacht auf Mittwoch bekanntgegeben.

„Manchmal muss man im Leben schnell wichtige Entscheidungen treffen. Vom ersten Moment an, als ich von der Möglichkeit hörte, wusste ich, das ist das Richtige für mich“, so Sabitzer. „Ich bin ein kompetitiver Spieler. Ich will gewinnen und dem Club helfen, seine Ziele zu erreichen. Ich kann viel Erfahrung und Energie in das Team einbringen. Ich freue mich darauf, den Fans meine Qualitäten zu zeigen.“

United hat elf der jüngsten 13 Pflichtspiele gewonnen. In der Premier League ist der Club als Vierter punktegleich hinter Newcastle auf Kurs Richtung Champions-League-Startplatz. Durch den langen Ausfall von Christian Eriksen suchte United im Mittelfeld Ersatz. Der Däne fehlt seinem Club verletzungsbedingt zumindest bis Ende April.

Sabitzer wechselt zu ManUnited

Marcel Sabitzer wechselt leihweise bis Saisonende vom FC Bayern München zu Manchester United. Er ist damit der erste Österreicher bei den „Red Devils“ in der Geschichte.

„Schon lange beobachtet“

United-Sportchef John Murtough sagte: „Marcel ist ein Spieler, den wir schon lange beobachtet haben. Die Möglichkeit eines Transfers hat sich schnell ergeben, und wir wussten, er ist jemand mit den Fähigkeiten und dem Charakter, um uns zu helfen. Er bringt weitere Qualität und Erfahrung in unsere Mannschaft. Wir freuen uns alle, ihn bei Manchester United zu begrüßen.“

Seit Sommer 2021 bei Bayern

Der Steirer war im Sommer 2021 zusammen mit Trainer Julian Nagelsmann von RB Leipzig zu den Münchnern gekommen, wo er sich nicht als Stammspieler etablieren konnte. Welche Rolle für Sabitzer ab Sommer bei den Bayern vorgesehen ist, wird sich weisen. Die Situation dort würde sich jedenfalls weiter verschärfen, wenn wie erwartet sein Landsmann Konrad Laimer aus Leipzig nach München wechselt.

Die Münchner hoffen jedenfalls darauf, dass Sabitzer bei United viele Spiele bekommt. „Marcel hat uns erklärt, dass er sich mehr Spielzeit wünscht und überzeugt ist, sie bei United zu bekommen. Nach Rücksprache mit unserem Trainer haben wir dem Wunsch entsprochen“, so Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Sabitzer wurde bei den Bayern als Wunschspieler von Nagelsmann verpflichtet. Nach einer schwierigen ersten Saison sah es im Sommer so aus, als würde er in seiner zweiten Spielzeit eine tragende Rolle spielen. Doch zuletzt musste er sich im stark besetzten Mittelfeld wieder mit der Rolle des Bankerldrückers begnügen.

Die Münchner hatten am Dienstag Joao Cancelo von Manchester City verpflichtet. Vor dem Außenverteidiger hatte der FC Bayern im Winter schon Torhüter Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach und den zuletzt vereinslosen Daley Blind geholt. Sabitzer ist der erste Bayern-Abgang in diesem Winter.

Chelsea engagiert Fernandez

Zunächst hieß es in englischen Medien, auch Chelsea habe Interesse an dem Österreicher, weil Zentrumsspieler Jorginho um 15 Millionen Euro zu Premier-League-Spitzenreiter Arsenal wechselte. Anstelle des italienischen Europameisters kommt nun aber nicht Sabitzer, sondern der argentinische Weltmeister Enzo Fernandez von Benfica Lissabon – für die britische Rekordsumme von 106,8 Millionen Pfund (121 Mio. Euro). Die nun für den 22-jährigen Mittelfeldspieler gezahlte Summe übertrifft die 100 Millionen Pfund, die Manchester City 2021 für Jack Grealish an Aston Villa gezahlt hat.

Fernandez erhielt bei Chelsea laut Clubangaben einen Vertrag über achteinhalb Jahre bis 2031. Damit gab alleine Chelsea in der Wintertransferperiode mehr als 300 Millionen Euro für acht neue Spieler aus. So holten die „Blues“ u. a. den Ukrainer Mychajlo Mudryk für bis zu 100 Millionen Euro Ablöse, dazu kamen die Transfers von Benoit Badiashile, Noni Madueke und Malo Gusto jeweils im Bereich von 30 bis 40 Millionen Euro. Die an Atletico Madrid überwiesene Leihgebühr für Joao Felix soll elf Mio. Euro betragen. Der Portugiese wurde für sechs Monate geholt.

Während die Übertrittszeit in England, Italien und Frankreich um Mitternacht und jene in Spanien um 20.00 Uhr endete, war in Deutschland bereits um 18.00 Uhr Schluss. Dort sorgte am letzten Tag ein nicht zustande gekommener Transfer für die größte Aufregung. Der frühere Real-Madrid-Star Isco befand sich bereits zum Medizincheck bei Union Berlin, das Engagement platzte jedoch in letzter Sekunde. Spieler- und Vereinsseite beschuldigten einander, Vereinbarungen nicht eingehalten zu haben.