Michael Körper (AUT)
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Hockey

Österreich peilt bei WM Titelverteidigung an

Nur eine Woche nach dem Ende der Feldhockey-Weltmeisterschaften in Indien beginnen am Sonntag in Pretoria bereits die Hallen-Weltmeisterschaften (5. bis 11. Februar). Ursprünglich hätten die Hallen-Titelkämpfe bereits vor einem Jahr in Lüttich stattfinden sollen, wurden aber wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben. Die Hallen-WM findet nun erstmals außerhalb Europas statt. Das österreichische Männer-Team tritt in Südafrika als Europameister und Titelverteidiger an, die Frauen wollen ihre erste WM-Medaille.

Durch die Coronavirus-Verschiebung sind die ÖHV-Männer seit fünf Jahren Titelträger. Am 11. Februar 2018 gelang es Michael Körper und Co., den dreifachen Weltmeister Deutschland in Berlin im Penalty-Schießen zu besiegen. Das diesmalige Finale ist auch für 11. Februar angesetzt. Eine Revanche gegen die Deutschen wird es aber nicht geben, denn diese haben nicht genannt. Die neuen Feld-Weltmeister haben parallel die Bundesliga-Finalrunde, die Fixierung des neuen WM-Termins kam dafür zu spät. Auch Körper vom Harvestuder SC wird so die ersten WM-Spiele verpassen.

Die ÖHV-Männer spielen in Gruppe A am Sonntag (18.00 Uhr MEZ) gegen Neuseeland, am Montag (7.30) gegen Namibia, am Dienstag (18.00 Uhr, live in ORF Sport +) gegen Belgien, am Mittwoch (13.20, live in ORF Sport +) gegen die Niederlande und am Donnerstag (19.10) gegen Kasachstan. Die Österreicher gelten im Turnier der zwölf Nationen als Titelfavoriten, haben zudem WM-Silber 2015 und WM-Bronze 2011 geholt. Härteste Gegner der Weltranglistenersten in der Gruppe sind die Niederländer (sechs) und Belgien (acht). In Pool B sind der Iran (drei), Tschechien (vier) und Australien (zehn) am höchsten gereiht.

Österreich jubelt über WM-Titel 2018
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Österreichs Männer gewannen bei der WM 2018 den Titel, diesen gilt es nun zu verteidigen

Dass Österreich Deutschland nicht zu fürchten gehabt hätte, stellte das ÖHV-Team erst vor zwei Monaten mit einem 2:1-EM-Finalsieg über die DHV-Equipe in Hamburg unter Beweis. Rot-weiß-rot ist umso mehr wieder im absoluten Favoritenkreis, da Benjamin Stanzl nach einer Verletzungspause auch wieder dabei ist. In der Defensive fehlen allerdings mit Kapitän Xaver Hasun und Benjamin Kölbl zwei Stammspieler. ÖHV-Coach Robin Rösch hat für sie Spieler aus dem U21-Bereich nominiert. In diesem haben die Österreicher wie auch bei den Frauen im Jänner den EM-Titel geholt.

Frauen träumen von erster WM-Medaille

Die ÖHV-Frauen starteten in Gruppe A am am Sonntag gegen Gastgeber Südafrika mit einem 3:2-Sieg, am Montag (15.40 Uhr, live in ORF Sport +) geht es gegen die USA, am Dienstag (12.10 Uhr, live in ORF Sport +) gegen Neuseeland, am Mittwoch (14.30, live in ORF Sport +) gegen die Niederlande und am Donnerstag (12.10) gegen Australien.

Für Freitag sind jeweils die Viertelfinal-Partien angesetzt, für Samstag Semifinale und Finale. Die Weltranglistenachten waren 2018 nicht dabei, 2015 verpassten sie als Vierte Bronze erst im Penalty-Schießen. Nur die Niederländerinnen (zwei) sind in der Gruppe höher gereiht. Pool B umfasst u. a. die Ukraine (drei) und Tschechien (vier).

Fiona Felber
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Fiona Felber will bei der WM eine entscheidende Rolle spielen

Im Aufgebot der 1998 mit EM-Bronze dekorierten ÖHV-Frauen stehen sogar fünf U21-Europameisterinnen, darunter mit Katharina Proksch die Torschützenkönigin der EM und Bundesliga. „Die Mädels sind heiß, wir haben eine unfassbare Qualität“, sagte Cheftrainerin Corinna Zerbs.

Ungewohnte Wetterbedingungen

Ungewohnt für alle bzw. für Hallen-Hockey werden die sommerlichen Temperaturen sein, unter denen in Pretoria gespielt wird. „Interessant wird sein, wie sich die Mädels auf die Temperaturen in der Halle einstellen. Es gibt angeblich keine Klimaanlage“, meinte Zerbs.

Auch für ÖHV-Coach Rösch ist der Austragungsort der sechsten Hallen-WM Neuland: „Zum ersten Mal außerhalb Europas eine WM zu spielen, auf einem anderen Kontinent, das ist schon etwas Besonderes. Ich bin gespannt, ob und wie sich die Wetterbedingungen bemerkbar machen, und natürlich auch auf die Zuschauer.“