Miroslav Beljan (Wiener Sport-Club) tritt einen Eckball
GEPA/David Bitzan
ÖFB-Cup

Sport-Club gefällt Rolle als Favoritenschreck

Der Wiener Sport-Club hofft im Viertelfinale des Uniqa-ÖFB-Cups auf die nächste Sensation gegen einen Bundesligisten. In dieser Saison hat der Regionalliga-Club schon die Wiener Austria (3:1) und Austria Lustenau (2:0) ausgeschaltet. Am Samstag (18.00 Uhr, live in ORF Sport +, Übertragungsbeginn 17.45 Uhr) ist der Vorjahresfinalist Guntamatic Ried zu Gast.

„Wir sind wie schon gegen Lustenau und die Austria Außenseiter, fühlen uns in dieser Rolle aber sehr wohl“, betonte Trainer Robert Weinstabl. Die Hernalser, in der Regionalliga Ost derzeit auf Rang fünf, gehen jedenfalls mit einem positiven Gefühl in das Duell mit den Innviertlern.

„Wir sind nach den beiden Cuperfolgen selbstbewusster, trauen uns auch gegen Ried zu, eine Runde weiterzukommen“, sagte Weinstabl. Allerdings sieht er die Chance auch realistisch, gegen einen Bundesligisten müsse alles zusammenpassen. „Ried wird uns nicht unterschätzen, das wird sicher anders. Sie werden sehr gut auf uns vorbereitet sein.“

VAR und eingeschränktes Training

6.000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden in Dornbach erwartet, wo auch der VAR zum Einsatz kommen wird. Die überschaubaren Kosten werden vom ÖFB getragen. Die Vorbereitung auf das Spiel war für die Wiener allerdings nicht optimal. „Wir haben kein Testspiel auf Rasen bestreiten können und erst diese Woche auf Rasen trainiert“, erklärte Weinstabl.

Trainer Robert Weinstabl (Wiener Sport-Club)
GEPA/David Bitzan
Weinstabl hat mit dem Sport-Club in dieser Cupsaison schon deutlich aufgezeigt

Im ersten Spiel des Jahres würden die Karten aber sowieso neu gemischt. „Gerade, wenn man nicht zu 100 Prozent weiß, wo man steht, ist es der Vorteil des Underdogs, dass man nichts zu verlieren hat“, sagte der Coach. In der langen Vereinsgeschichte gelang den Wienern bisher einmal der Cuptriumph, in der Saison 1923, vor genau 100 Jahren. Zur Wiederholung bräuchte es allerdings noch drei Sensationssiege.

Ried rechnet mit „heißem Tanz“

Die Rieder waren in der Vorbereitung auf Trainingslager und hätten laut Weinstabl deshalb einen körperlichen Vorteil. „Die Vorbereitung war sehr gut. Wir hatten ein super Trainingslager mit optimalen Bedingungen“, sagte Ried-Spieler Stefan Nutz. Sportdirektor Thomas Reifeltshammer hat ein klares Ziel. „Im letzten Jahr hatten wir das Erlebnis, ins Finale zu kommen, da wollen wir heuer wieder hin. Aber es wird nicht leicht, das hat die Austria gespürt. Es wird ein echter Cupfight.“

Auch Trainer Christian Heinle ist gewarnt. „Uns erwartet ein heißer Tanz“, sagte er. Ein womöglich gutes Omen für die Rieder: Das bisher letzte Duell gewannen die Innviertler in der ersten Cuprunde im Sommer 2017 in Wien klar mit 4:0.

Nutz freute sich auf ein „kleines und enges Stadion mit einer super Atmosphäre“. Die Oberösterreicher, derzeit Vorletzter in der Bundesliga, mussten kürzlich allerdings den Ausfall von Stammtormann Samuel Sahin-Radlinger hinnehmen. Dieser hatte sich am Samstag beim 2:2 im Test gegen St. Pölten eine schwere Meniskusverletzung im rechten Knie zugezogen, die ihn „vermutlich zwei bis drei Monate“ außer Gefecht setzen wird. Als Ersatz wurde der Ex-Rapidler Richard Strebinger verpflichtet, beim Wiener Sport-Club könnte im Tor Jonas Wendlinger (22) stehen, der Sohn des ehemaligen Formel-1-Piloten Karl Wendlinger.