Die österreichische Biathletin Lisa Theresa Hauser
GEPA/David Geieregger
Biathlon-WM

Hauser trägt Österreichs Hoffnungen

Lisa Hauser hofft bei der am Mittwoch beginnenden Biathlon-WM in Oberhof auf die nächste Medaille. Vor zwei Jahren in Pokljuka gewann die Tirolerin im Massenstart und holte Silber in der Verfolgung. Nach einer Saison mit bisher zwei Siegen und weiteren Spitzenplätzen zählt sie zum Kreis der Favoritinnen. Österreichs Männer tun das nicht, gegen die norwegische Übermacht werden sich aber auch alle anderen schwertun.

Hauser ist im ausgeglicheneren Spitzenfeld der Frauen durchaus ein neuerlicher Coup zuzutrauen. „Ich gehe schon mit einem Ziel nach Oberhof: Eine Medaille wäre natürlich das Allergrößte“, betonte die 29-Jährige, die im Dezember im Weltcup einen Sprint und einen Massenstart gewann. Nach dem Jahreswechsel blieben weitere Podestplätze zwar aus, sie klassierte sich aber regelmäßig im Vorderfeld. „Mein Jänner war konstant gut, der schlechteste Platz war ein 13. Ich war immer voll in Schlagdistanz.“

Für eine Medaille müssen aber alle Komponenten stimmen, ist sich Hauser bewusst. „Ich habe das in Pokljuka schon einmal erleben dürfen. Darum weiß ich, dass alles zusammenpassen muss, und das ist nicht selbstverständlich. Aber das, was ich machen kann, probiere ich natürlich.“ Während der WM-Vorbereitung in Obertilliach und Hochfilzen arbeitete sie akribisch an der etwas schwankenden Laufform und kleinen Mankos am Schießstand.

Die österreichische Biathletin Lisa Theresa Hauser mit Goldmedaille im Februar 2021
GEPA/Matic Klansek
Das Lächeln der Weltmeisterin blieb in Pokljuka hinter der Maske verborgen

Gute wie schlechte Erinnerungen

Während der WM gelte es, auch nach Rückschlägen Ruhe zu bewahren. „Ich muss die gewisse Lockerheit finden und noch suchen, damit es nicht zu gezwungen ist, das Ganze. Dass man trotzdem noch gute Rennen abliefern kann, wenn der Start in die WM-Woche vielleicht nicht ganz optimal ist“, erklärte Hauser.

WM-Vorbereitung in Hochfilzen

Österreichs Biathlon-Asse holen sich in Hochfilzen den Feinschliff für die Weltmeisterschaften in Oberhof. Was die Chancen auf Topergebnisse betrifft, so ruhen die Hoffnungen bei diesen Titelkämpfen vor allem auf den Frauen.

An Oberhof mit dem gefürchteten Birxsteig und dem windanfälligen Schießplatz hat sie mit ihren ersten Podestplätzen im Weltcup vor zwei Jahren gute, aber auch einige schlechte Erinnerungen wie Stürze und Gewehrbrüche. „Aber ich glaube, ich hole mir die positiven Erinnerungen mehr in den Vordergrund. Ich freue mich auf Oberhof.“ Groß ist auch ihre Vorfreude auf das erste Großevent mit wieder zugelassenen Fans seit der WM 2020 – die Veranstalter erwarten insgesamt 160.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. „Die Stimmung wird richtig cool, es sind brutal viele Leute angesagt. Es wird ein richtig cooles Großereignis.“

Chancen nicht nur für Hauser

Eröffnet werden die Titelkämpfe am Mittwoch mit der Mixed-Staffel (14.45 Uhr, live in ORF1), in dieser Disziplin gelang dem ÖSV-Team vor zwei Jahren mit Silber durch Hauser, Dunja Zdouc, David Komatz und Simon Eder eine Sensation. Das zu wiederholen, wird ein sehr schwieriges Unterfangen, im Idealfall könnte man aber wieder in den Medaillenkampf eingreifen.

Die österreichischen Biathleten und Athletinnen Simon Eder, Dunja Zdouc, Lisa Theresa Hauser und David Komatz
GEPA/Matic Klansek
Silber in der Mixed-Staffel kam unverhofft und wäre erneut eine Überraschung

Selbiges gilt nach guten Leistungen neuerdings auch für die Frauenstaffel um Hauser und Anna Gandler. Letztere nimmt in den Einzel-Rennen ab Freitag nach einer starken Premierensaison im Weltcup Top-Ten-Ergebnisse ins Visier.

Eder tankte Selbstvertrauen

In der Außenseiterrolle im Medaillenkampf befindet sich das Männer-Team um Simon Eder. Der treffsichere Routinier holte sich zuletzt in Antholz mit seinen ersten beiden Top-Ten-Plätzen des Winters aber einiges an Selbstvertrauen. Nicht mit dabei in Oberhof ist der seine Form suchende Felix Leitner. Der Tiroler, der zuletzt bei der EM in Lenzerheide im Einsatz war, hat nach wie vor mit körperlichen Problemen zu kämpfen und konzentriert sich auf das Training für die verbleibenden Weltcup-Bewerbe.

Gegen die norwegische Übermacht um Seriensieger Johannes Thingnes Bö und Sturla Holm Laegreid wird höchstwahrscheinlich nicht nur für Eder kein Kraut gewachsen sein. Der demnächst 40-Jährige hat bei Großereignissen freilich schon mehrfach große Klasse bewiesen, wie seine WM-Bronzenen von 2016 und 2017 belegen. Vor zwei Jahren in Pokljuka ging er als Vierter im Massenstart nur knapp leer aus.

Biathlon-WM in Oberhof

WM-Programm:

  • Mittwoch, 8. Februar: Mixed-Staffel (14.45 Uhr, alle Rennen live in ORF1)
  • Freitag, 10. Februar: Sprint Frauen (14.30)
  • Samstag, 11. Februar: Sprint Männer (14.30)
  • Sonntag, 12. Februar: Verfolgung Frauen (13.25), Verfolgung Männer (15.30)
  • Dienstag, 14. Februar: Einzel Männer (14.30)
  • Mittwoch, 15. Februar: Einzel Frauen (14.30)
  • Donnerstag, 16. Februar: Single-Mixed-Staffel (15.10)
  • Samstag, 18. Februar: Staffel Männer (11.45), Staffel Frauen (15.00)
  • Sonntag, 19. Februar: Massenstart Männer (12.30), Massenstart Frauen (15.15)

ÖSV-Aufgebot:

Frauen: Anna Gandler, Lisa Hauser, Anna Juppe, Tamara Steiner, Dunja Zdouc

Männer: Simon Eder, David Komatz, Harald Lemmerer, Dominic Unterweger