Michael Wimmer
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Austrias duellieren sich um Meistergruppe

Vor seinem Debüt als Trainer der Wiener Austria muss sich Michael Wimmer gegen Austria Klagenfurt am Sonntag in der 17. Runde der Admiral Bundesliga mit akuten Verletzungssorgen herumplagen. Auch der TSV Egger Glas Hartberg geht gegen Guntamatic Ried mit einem neuen Trainer in die Frühjahrssaison, und auf den LASK wartet gegen den Cashpoint SCR Altach ein „hartes Stück Arbeit“.

Auch die Austria wird es nicht leicht haben, das erste Pflichtspiel unter dem Deutschen Wimmer, der im Herbst überraschend Manfred Schmid als Trainer abgelöst hatte, zu gewinnen. Den „Veilchen“ fehlen inklusive der Langzeitausfälle wohl zehn Spieler. „Die Liste ist leider ein bisschen länger“, monierte der frühere Interimstrainer des VfB Stuttgart am Freitag.

Im richtungsweisenden Duell um einen Platz in der Meistergruppe – Klagenfurt liegt als Sechster sechs Spiele vor der Punkteteilung einen Zähler vor den Wienern – ergibt sich für Wimmer die Aufstellung fast von selbst. Mit James Holland (muskuläre Probleme), Andreas Gruber und Ibrahima Drame (beide grippaler Infekt) fallen drei Spieler fix aus. Bei Torjäger Haris Tabakovic schaut es mit Wadenproblemen nicht gut aus. „Er ist fraglich, Tendenz eher nein“, sagte Wimmer. Kapitän Lukas Mühl ist zwar im Mannschaftstraining, aber ebenfalls fraglich.

Wimmer „lebt“ im Austria-Büro

Von den Langzeitverletzten Marko Raguz, Ziad El Sheiwi, Florian Wustinger und Muharem Huskovic kehrt ebenfalls keiner zurück. „Alle vier sind auf einem sehr guten Weg, wir sind mit dem Verlauf zufrieden“, betonte Wimmer allerdings. Auch Lucas Galvao befindet sich auf dem Weg zurück, der israelische Neuzugang Doron Leidner benötigt noch etwas Zeit.

Bundesliga, 17. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Austria – Klagenfurt

Generali-Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Früchtl – Handl, Martins, Meisl – Ranftl, Braunöder, Jukic, Polster – Fischer, Fitz – Dovedan

Klagenfurt: Menzel – Wernitznig, Mahrer, Gkezos, Moreira – Irving, Demaku, Cvetko – Karweina, Pink, Rieder

Mehr als 11.000 Tickets sind für das Austria-Duell bereits abgesetzt, bei Wimmer ist die Vorfreude auf das erste Pflichtspiel auf der violetten Trainerbank jedenfalls groß. „Es kribbelt, es ist eine gewisse Anspannung da. Ich freue mich auf das Highlight da draußen“, sagte Wimmer, der im Herbst sechs Spiele in der deutschen Bundesliga coachte, mit dem VfB drei gewann und drei verlor. Knapp mehr als einen Monat lebt Wimmer nun in Wien, „die meiste Zeit habe ich mit meinem Trainerteam im Büro verbracht“, erzählte er. „Ich tue gut daran, mich auf Fußball zu fokussieren.“ Eine kleine Sightseeing-Tour zum Stephansdom und zum Naschmarkt war allerdings auch schon drin.

Ziel Meistergruppe

Gegen Klagenfurt wartet zum Jahresauftakt gleich ein Showdown, für Wimmer ein „sehr wichtiges“ Spiel. „Zum einen heißt das klare Ziel Meisterrunde, zum anderen wollen wir uns auf Fußball fokussieren“, betonte der 42-jährige Nachfolger von Manfred Schmid. Den Tabellendruck wolle er von seiner Truppe fernhalten, „wobei jeder Spieler die Tabelle lesen“ könne. Die Kärntner stehen laut Wimmer „zu Recht unter den Top sechs“, auf seine Elf wartet eine „richtige Herausforderung“.

Austria für Pacult „schwer einzuschätzen“

Die Austria aus Klagenfurt hat unterdessen bereits eine Partie in den Beinen, im Viertelfinale des ÖFB-Uniqa-Cups setzte es beim LASK eine 0:1-Niederlage. In der Liga wollen die Kärntner so wie vergangene Saison überraschen und in die Meistergruppe einziehen. „Wir haben es im Herbst sehr gut gemacht, die Ausgangslage spricht für uns. Um das obere Play-off zu erreichen, muss alles passen. Wir kämpfen darum, aber es wäre sicherlich eine große Überraschung, wenn uns das wieder gelingt“, betonte Trainer Peter Pacult.

Peter Pacult
GEPA/Wolfgang Jannach
Peter Pacult hat die „neue“ Austria bisher nur in Testspielen beobachten können

Bei der Klagenfurter Austria kann Pacult auf seinen ganzen Kader zurückgreifen, einzig Nicolas Wimmer wurde nach seiner Roten Karte im Cup für ein Spiel gesperrt. „Es gibt einige Optionen, und jetzt wird sich zeigen, wer sich aufdrängt und die Chance verdient, von Beginn an aufzulaufen“, erklärte Pacult. In Wien-Favoriten wartet auf die Klagenfurter nach dem Trainerwechsel bei den „Veilchen“ eine Herausforderung der besonderen Art. „Es ist schwer einzuschätzen, wie der Gegner die Sache jetzt anlegt. Wir haben uns einige Testspiele in der Vorbereitung angesehen, um uns gut vorbereiten zu können“, sagte Pacult.