Katharina Liensberger (AUT)
GEPA/Manfred Binder
Ski-WM

Österreich greift als Team nach Gold

Österreich tritt bei der Ski-WM am Dienstag (12.15 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 11.45 Uhr) im Teambewerb als Olympiasieger von 2022 an, weiß aber um die Tücken des Nationenvergleichs. In Cortina d’Ampezzo vor zwei Jahren war etwa schon im Viertelfinale Schluss. Auch wenn der Bewerb nicht als alpine Königsdisziplin gilt, hofft die ÖSV-Equipe auf das erste Gold in Frankreich. „Es ist alles drinnen. Es geht vom schnellen Ausscheiden bis ins Finale“, sagte Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer.

18 Jahre nach dem ersten Teambewerb findet in Meribel wohl letztmals ein WM-Teambewerb statt. Wie dieser Tage bekannt wurde, plant der Weltverband (FIS) anstelle der ungeliebten Parallelbewerbe schon für 2025 in Saalbach-Hinterglemm mit einer Team-Kombination. Der Bewerb, in dem die besten Speed- und Technik-Fahrerinnen und -Fahrer antreten sollen, wurde heuer bei der Junioren-WM in St. Anton aus der Taufe gehoben. Damit wäre freilich auch das Ende der klassischen Kombination besiegelt.

Vor der zehnten Auflage des Teambewerbs – das Rennen in Val d’Isere fand 2009 witterungsbedingt nicht statt – lautet Österreichs Medaillenbilanz dreimal Gold (2007, 2013, 2015) und zweimal Silber (2005, 2019). Die größten Niederlagen musste man als fünftplatzierte Nation 2017 und 2021 (Aus gegen Schweden im Viertelfinale) einstecken. Das Format hat sich einige Male geändert, mittlerweile wird mit weiteren Torabständen als früher ein Parallel-Riesentorlauf ausgeflaggt.

Teambewerb eröffnet zweite WM-Woche

Mit dem Mannschaftsbewerb startet die Ski-WM in Courchevel/Meribel am Dienstag in die zweite Woche. Im Team mit dabei ist auch Katharina Liensberger, die sich für die kommenden Technikbewerbe Selbstvertrauen holen will.

Österreichs Team bilden Katharina Liensberger, Julia Scheib, Franziska Gritsch, Dominik Raschner, Stefan Brennsteiner und Fabio Gstrein. Von Österreichs Peking-Gold-Team sind noch Liensberger und Brennsteiner übrig. Scheib vor Gritsch lautete der interne Trainingsvergleich bei den Frauen. Bei den Männern verdiente sich Brennsteiner das Prädikat „gesetzt“, wohl auch Raschner wird seinen Schwung zeigen dürfen. Der Auftaktgegner im Achtelfinale lautet Dänemark. Danach winkt ein Duell mit dem Sieger aus Deutschland gegen Schweden.

Katharina Liensberger (AUT) jubelt bei Olympia
GEPA/Harald Steiner
Vom siegreichen Pekinger Olympiateam ist in Frankreich neben Liensberger auch noch Brennsteiner übrig

Große Vorfreude bei Liensberger

„Ich finde es schön, dass es mit dem Teambewerb startet. Es ist etwas Tolles, die Leistung miteinander als Team bringen zu können“, sagte Parallel-Einzel-Weltmeisterin Liensberger vor ihrem ersten WM-Einsatz in Frankreich. So große Beliebtheit haben die Parallelrennen aber aufgrund der wiederkehrenden Krux mit zwei jeweils ungleich schnellen Kursen nicht bei allen erreicht.

Die inflationäre Platzierung im WM-Programm 2023 mit drei Rennen lässt auch Pfeifer den Kopf schütteln, der aber betonte: „Es geht trotzdem um Medaillen. Jetzt ist nicht die Zeit, dass ich die Sinnhaftigkeit des Programms infrage stelle.“ Viele große Namen verzichten mit Blick auf das Technik-Wochenfinale mit Riesentorlauf und Slalom. Mikaela Shiffrin, Henrik Kristoffersen, Marco Schwarz und Manuel Feller gehören etwa zu den Fehlenden.

Parallelartisten im Qualistress

Die Gastgebernation Frankreich lässt Kombi-Weltmeister Alexis Pinturault sowie Slalom-Ass Clement Noel noch pausieren, beide sollen nach aktuellem Nachrichtenstand den Einzel-Parallelbewerb bestreiten. Kurios, aber wahr: Die Qualifikation dafür findet am Dienstagabend nach dem Team-Event statt. „Es ist vielleicht nicht eine optimale Planung, aber das werden wir schon hinkriegen“, sagte dazu Brennsteiner, der wie seine Kollegen beides bestreiten wird. „Dazu sind wir Profis genug.“

Auf der sonstigen Männer-Trainingspiste Stade Emile Allais, in Courchevel 1850, wird rigoros selektiert, nur die 16 schnellsten Läuferinnen und Läufer dürfen am Mittwoch (12.00 Uhr, live in ORF1 und im Livestream) im Einzel antreten. An dieser Hürde scheiterten vor zwei Jahren in Cortina mit Ausnahme des späteren sechstplatzierten Gstrein sämtliche anderen Österreicher im Männer-Feld, während Liensberger brillierte und später ex aequo mit der Italienerin Marta Bassino die Goldmedaille feierte.

Teambewerb der Ski-WM

Achtelfinal-Tableau:
Schweiz (1) Lettland (16)
Kanada (8) Slowenien (9)
USA (5) Polen (12)
Italien (4) Tschechien (13)
Norwegen (3) Belgien (14)
Frankreich (6) Slowakei (11)
Deutschland (7) Schweden (10)
Österreich (2) Dänemark (15)