Norwegens Johannes Thingnes Bö
Reuters/Lisa Leutner
Biathlon-WM

Bö holt trotz Fehlern viertes Gold

Johannes Thingnes Bö hat sich bei der Weltmeisterschaft in Oberhof auch bei seinem vierten Start die Goldmedaille umgehängt. Nach den Titeln im Sprint, der Verfolgung und mit der norwegischen Mixed-Staffel war der 29-Jährige auch am Dienstag im Einzel über 20 km nicht zu biegen und holte sich trotz fehlerhafter Schießleistung vor seinem Landsmann Sturla Holm Laegreid und dem Schweden Sebastian Samuelsson den nächsten Titel.

Bö leistete sich beim Klassiker mit vier Schießübungen diesmal zwei Fehlschüsse, machte die daraus resultierenden zwei Strafminuten in der Loipe aber locker wett und holte sich seine insgesamt 16. WM-Goldene und die sechste in einem Einzel-Rennen. Im Rennen über 20 km war es hingegen der erste WM-Titel für den Saisondominator.

Der Norweger setzte sich mit Respektabstand von 1:10,7 Minuten vor Titelverteidiger Laegreid durch, der seinerseits nur um den Hauch von 0,4 Sekunden vor Samuelsson blieb. Detail am Rande: Laegreid hatte bis zum letzten Schuss die Chance, seinen Titel von 2021 zu verteidigen, doch ausgerechnet die 20. Kugel verfehlte knapp ihr Ziel.

Bö holt viertes Gold

Johannes Thingnes Bö hat sich bei der Weltmeisterschaft in Oberhof auch bei seinem vierten Start die Goldmedaille umgehängt. Der Norweger triumphierte im 20-km-Einzelwettbewerb.

Komatz verschießt Topplatz

Die Österreicher spielten im Kampf um die Spitzenplätze keine Rolle. David Komatz verfehlte beim dritten Schießen nach davor makelloser Leistung zwei Scheiben und landete am Ende mit über fünf Minuten Rückstand als bester Österreicher auf dem 24. Platz. Dominik Unterweger, der viermal danebenschoss, wurde 60., Harald Lemmerer kam mit gleich fünf Strafminuten zusätzlich nicht über den 82. Platz hinaus.

„Ich habe mir im Laufen viel vorgenommen, bin es aber zu verhalten angegangen. Das war nicht optimal, leider sind mir beim Liegendschießen zwei Fehler passiert. Die ärgern mich extrem. Es war kein Wind“, sagte Komatz im ORF-Interview. Der Steirer hatte bei den hohen Temperaturen auch mit der Loipe zu kämpfen: „Die zweite Startgruppe war sicher ein Nachteil, die Strecke ist immer tiefer und tiefer geworden. Wenn die Form in der zweiten Woche so bleibt, werden noch gute Ergebnisse herauskommen.“

Dass Österreich nur drei Athleten am Start hatte, lag an einer Erkrankung von Simon Eder, der deshalb auf einen Start im Einzel verzichten musste. Ob der Routinier im weiteren Verlauf der Titelkämpfe in Oberhof noch zum Einsatz kommt, ist derzeit offen. Am Mittwoch (14.25 Uhr live in ORF1) steht jedenfalls der Einzel-Bewerb der Damen über 15 km mit Lisa Hauser und Co. auf dem Programm.

Herren-Einzel (20 km):
1. Johannes Thingnes Bö NOR 49:57,5 2*
2. Sturla Holm Laegreid NOR + 1:10,7 1
3. Sebastian Samuelsson SWE 1:11,1 1
4. Quentin Fillon Maillet FRA 1:31,9 1
5. Benedikt Doll GER 2:09,6 1
6. Niklas Hartweg SUI 2:31,8 1
7. Tarjei Bö NOR 2:32,9 2
8. Michal Krcmar CZE 2:49,2 1
9. Philipp Nawrath GER 3:20,2 2
10. Vetle Sjastad Christiansen NOR 3:29,5 2
24. David Komatz AUT 5:12,5 2
60. Dominic Unterweger AUT 8:14,2 4
82. Harald Lemmerer AUT 10:21,7 5

Nicht am Start: Simon Eder (AUT)

* Schießfehler = Strafminuten