Christoph Monschein (Ried) und Sascha Horvath (LASK)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

LASK rettet Remis bei Schlusslicht Ried

Schlusslicht SV Guntamatic Ried hat sich mit einem 1:1 (1:0) gegen den LASK just in einem intensiv geführten Oberösterreich-Derby zumindest einen kleinen Moralschub in der Admiral Bundesliga geholt. Das galt aber auch für die Linzer, die dank Keito Nakamura (90.) trotz einer spielerisch schwachen Leistung und 45-minütiger Unterzahl im Finish noch einen Punkt eroberten. Die Innviertler hatten nach einem Elfmetertor von Christoph Lang (45.+1) eigentlich schon wie die Sieger ausgeschaut.

Felix Luckeneder hatte kurz vor der Rieder Führung wegen Verhinderung einer klaren Torchance Rot gesehen (45.). Der weiter drittplatzierte LASK, der mit den aggressiveren Riedern auch vor der Pause viele Probleme hatte und nur wenige Chancen kreierte, hat nun aber bereits acht Punkte Rückstand auf den Zweiten Sturm Graz, der in Hartberg mit 2:1 gewann. Ried wartet bereits sechs Partien lang auf einen vollen Erfolg und bleibt weiterhin am Tabellenende, das nun aber punktegleich mit Hartberg (je 14).

Ried-Trainer Christian Heinle nahm im Vergleich zum 0:1 gegen Hartberg zwei Änderungen vor. David Ungar rückte anstelle von Rechtsverteidiger Matthias Gragger in die Startelf, vorne rechts durfte sich Philipp Pomer anstelle von Luca Kronberger versuchen. LASK-Coach Dietmar Kühbauer ersetzte Linksverteidiger Rene Renner mit Marvin Potzmann, im zentralen Mittelfeld gab der Ukrainer Maksym Talowjerow für den gesperrten Branko Jovicic sein Startelfdebüt.

LASK entgeht Niederlage bei Schlusslicht Ried

Schlusslicht SV Ried hat sich mit einem 1:1 gegen den LASK just in einem intensiv geführten Oberösterreich-Derby zumindest einen kleinen Moralschub in der Admiral Bundesliga geholt. Das galt aber auch für die Linzer, die nach einer spielerisch schwachen Leistung und 45-minütiger Unterzahl im Finish noch ein Remis retteten.

Rieder zu Beginn stärker

Vor allem Ried sorgte in der Anfangsphase für die derbytypische Energie und die ersten Abschlüsse. Erst war es Leo Mikic, dann Lang, die nach Balleroberungen Goalie Alexander Schlager ein kleines Aufwärmprogramm bescherten. (3.). Nur zwei Minuten später wurde ein Schuss des gut positionierten Stefan Nutz im Strafraum geblockt, Michael Martin zielte über das LASK-Tor (15.).

Die Gäste fanden erst nach und nach zu ihrem Ballbesitzspiel, hatten vorerst aber Probleme mit der Präzision. Erst ein Corner brachte Gefahr, Ried-Goalie Jonas Wendlinger parierte den folgenden Köpfler Luckeneders bravourös (18.). Schiedsrichter Julian Weinberger begab sich danach dennoch zum Bildschirm, weil Ried-Verteidiger Julian Turi im Nachgang der Ecke einen Schuss Robert Zuljs an den Unterarm bekommen hatte. Es folgte kein Elfmeter.

Es blieb unterhaltsam. Der LASK war spätestens nach 25 Minuten die dominierende Mannschaft, die aggressiven Rieder zweikampftechnisch aber stets auf der Höhe und etwa nach wieder guter Balleroberung durch Mikic bzw. den von ihm bedienten Lang zumindest halbgefährlich (21.). Die Linzer fanden ihrerseits lange keine Möglichkeiten vor, in der 42. Minute vertändelten Nakamura, Zulj und Thomas Goiginger eine ausgezeichnete Konterchance.

Luckeneder verursacht Elfer und sieht Rot

Es kam kurz darauf noch viel bitterer für den Favoriten: Schlager parierte zwar erst gegen Lang, Luckeneder betätigte sich in der Folge bei einem Schlenzer von Nutz aber als Ersatzgoalie und sah nach seinem Handspiel Rot (44.). Den fälligen Elfer verwertete Lang souverän.

Die 6.530 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Josko-Arena erlebten auch nach Seitenwechsel eine offene Partie, in der die nun in Überzahl agierenden Rieder die LASK-Offensivversuche weiterhin gut unter Kontrolle hatten. Kühbauer brachte nach gut einer Stunde mit Moses Usor und Ibrahim Mustapha frische Kräfte im Angriff, die besseren Möglichkeiten hatte aus zwei Freistößen aber Ried: Einmal scheiterte Nutz an Schlager (65.), einmal an seinem Visier (71.).

Unerwarteter Ausgleich durch Nakamura

Auch der LASK wurde lange nur durch einen Freistoß gefährlich, Wendlinger war gegen Peter Michorl aber mit dem Fuß zur Stelle (74.). Wenig deutete im Finish auf den Ausgleich hin, mehr sprach für das 2:0. Schlager war aber gegen Mikic am Posten (80.), und vorne richtete es der bis dahin recht unauffällige Nakamura: Aus halbrechter Position gelang dem Japaner nach Assist von Usor sein zehntes Saisontor.

Stimmen zum Spiel:

Christian Heinle (Ried-Trainer): „Der Punkteverlust schmerzt extrem. Die Spieler haben wirklich alles umgesetzt, was wir in dieser Woche geübt haben. Der Funke ist übergesprungen, die Fans haben uns gepusht. Wir wussten, dass der LASK in der zweiten Hälfte mehr Risiko gehen muss und dass wir den einen oder anderen Konter bekommen, aber die haben wir nicht ausgespielt. Man kann uns nur vorwerfen, dass wir nicht das 2:0 gemacht haben. Der LASK hat mit dem ersten Schuss aufs Tor den Ausgleich geschossen, das ist sehr bitter. Ein tolles Spiel, aber es hätte drei Minuten früher vorbei sein müssen.“

Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): „In der ersten Hälfte war das eine Mannschaft, die ich in dieser Form nicht kenne. Das ist ein OÖ-Derby, da muss man physisch da sein. Wir wollten es aber spielerisch lösen. In der zweiten Hälfte mit zehn Mann muss ich ihnen Respekt zollen, da waren wir die bessere Mannschaft. Da hat sie ihr wahres Gesicht gezeigt.“

Admiral Bundesliga, 18. Runde

Samstag:

Ried – LASK 1:1 (1:0)

Josko-Arena, 6.530 Zuschauer, SR Weinberger

Torfolge:
1:0 Lang (45.+1/Elfmeter)
1:1 Nakamura (90.)

Ried: Wendlinger – Ungar, Turi, Plavotic, Jurisic – Nutz, Martin, Cosgun (87./Chabbi) – Pomer, Lang (77./Monschein), Mikic (82./Michael)

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Potzmann – Horvath, Talowjerow (46./Kecskes) – Goiginger (64./Usor), Zulj (46./Michorl), Nakamura – Ljubicic (64./Mustapha)

Rote Karte: Luckeneder (45./Verhinderung einer klaren Torchance)

Gelbe Karten: Ungar, Jurisic, Cosgun, Pomer bzw. Goiginger, Schlager, Ziereis, Kühbauer (Trainer)

Die Besten: Mikic, Nutz, Wendlinger bzw. Stojkovic, Nakamura