Im Massenstart-Bewerb über 15 km vergab Bö am Sonntag erst im Finish. Weil er beim letzten Schuss nicht traf, wurde es Bronze. Bö ist damit der erfolgreichste Athlet bei einer Biathlon-WM überhaupt. Gold im Massenstart ging unterdessen an Sebastian Samuelsson vor seinem schwedischen Landsmann Martin Ponsiluoma.
David Komatz, der sein siebentes WM-Rennen bestritt, war als einziger Österreicher am Start. Mit insgesamt vier Fehlschüssen landete der 31-jährige Steirer mit 3:08,4 Minuten Rückstand auf dem 24. Rang. Am Nachmittag stand noch der 12,5-km-Massenstart der Frauen mit Titelverteidigerin Lisa Hauser auf dem Programm.
Bilanz der Biathlon-WM
Bei den letzten zehn Biathlon-Weltmeisterschaften hat es insgesamt zehn ÖSV-Medaillen gegeben. Und auch bei der am Sonntag in Oberhof zu Ende gegangenen WM bleibt Österreich voll im Schnitt, denn die Bilanz lautet da: einmal Silber. Diese Medaille ist eine ganz wichtige.
Öberg siegt trotz zweier Strafrunden
Bei den Damen holte sich Öberg trotz zweier Strafrunden die Goldmedaille im Massenstart über 12,5 km. Die Schwedin gewann 4,78 Sekunden vor der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold und 20,8 Sekunden vor der Französin Julia Simon. Es war ihr zweites Gold nach dem Einzel über 15 km. Sie wurde damit erfolgreichste Einzel-Athletin der Titelkämpfe.

Platz eins in der Medaillenwertung ging an Norwegen dank fünf Goldmedaillen. Drei davon holte Bö im Einzel, zwei weitere kamen in Staffel-Bewerben dazu – u. a. mit Marte Olsbu Röiseland, die Deutschlands Magdalena Neuner mit insgesamt 13 WM-Titeln überholt hat und alleinige Rekordweltmeisterin ist. Die 32-Jährige gewann mit der Mixed-Staffel und in der Single-Mixed-Staffel.
Top-Ten-Platz für Hauser
Lisa Theresa Hauser holte im letzten Bewerb doch noch einen Top-Ten-Platz in einem Einzel-Bewerb. Die Titelverteidigerin schaffte mit zwei Strafrunden Rang neun. „Es waren sieben Rennen in kürzester Zeit, ich habe die Müdigkeit schon gespürt. Es war läuferisch in Ordnung, aber der Regen hat es schwierig gemacht“, sagte Hauser im ORF-Interview. Beim Schießen habe sie nichts mehr gesehen, und auf den schnellen Abfahrten habe es den Regen ins Gesicht gespritzt.

„Ich war lange dabei, habe es aber nicht halten können. Das dritte Schießen war der Knackpunkt, da ist das Rennen für mich entschieden worden“, meinte die 29-jährige Tirolerin. Hausers Highlight bei den Titelkämpfen war die Silbermedaille mit David Komatz in der Single-Mixed-Staffel. „Ich habe mir die Ziele im Einzel höher gesteckt, aber mit der Silbernen kann ich gut leben.“
Organisatoren ziehen zufrieden Bilanz
Bereits vor den letzten beiden Bewerben hatten die Organisatoren eine am Schlusstag der Titelkämpfe zufrieden Bilanz gezogen. Insgesamt kamen knapp 152.000 Zuschauer zu den zwölf Entscheidungen an neun Wettkampftagen. Bei der WM 2004 waren es in Oberhof noch rund 200.000 Fans gewesen, für 2023 waren 160.000 angestrebt worden. „Wir haben unter Beweis gestellt, unter schwierigsten Bedingungen Wettkämpfe auf hohem Niveau durchführen zu können“, freute sich Organisationschef Thomas Grellmann.