Sechs Punkte beträgt weiter der Vorsprung des Tabellenführers auf den ersten Verfolger Sturm Graz. Die WSG, die in der Nachspielzeit durch Denis Tomic (91.) den Ehrentreffer erzielte, ging nach sechs Partien mit fünf Siegen erstmals wieder als Verlierer vom Platz, hat als Tabellenvierter aber weiterhin sechs Punkte Vorsprung auf Rang sieben.
Salzburg-Coach Matthias Jaissle rotierte wie angekündigt ordentlich durch und nahm im Vergleich zum 1:0 gegen Roma sechs Änderungen vor. Prominentester „Neuzugang“ war der offensive Mittelfeldmann Oscar Gloukh, der sein Startelfdebüt feierte. Die Tiroler änderten nur an einer Stelle, für Valentino Müller kam im zentralen Mittelfeld Johannes Naschberger.
Salzburg siegt in Tirol im Schongang
Mit einem lockeren 3:1-Erfolg bei der WSG Tirol hat sich Serienmeister Red Bull Salzburg am Sonntag auf das Europa-League-Rückspiel bei der AS Roma am Donnerstag eingestimmt und Kräfte geschont.
WSG hält bis fast zur Pause 0:0
Die erste Hälfte war geprägt von fruchtlosen Offensivversuchen der neu zusammengewürfelten Salzburger, die es meist an Tempo vermissen ließen und von der aufmerksamen WSG-Abwehr gut in Schach gehalten wurden. Nach vorn versuchten die Tiroler Nadelstiche zu setzen, ein Schuss von Tim Prica war aber kein Problem für Tormann Philipp Köhn (23.).
Bundesliga, 18. Runde
Die zweite WSG-Chance war zugleich die beste der ersten Hälfte, nach weitem Einwurf zischte ein Köpfler von Thomas Sabitzer relativ knapp über das Salzburger Tor (39.). Sabitzer musste nach dieser Aktion mit Verdacht auf Jochbeinbruch vom Feld und wurde durch Justin Forst ersetzt (42.).
Die Führung der Gäste kurz vor der Pause war angesichts nur eines Torschusses von Andreas Ulmer (6./Goalie Ferdinand Oswald hielt) mehr als glücklich. Oswald verschätzte sich bei einer Ecke von Maurits Kjaergaard schwer, der Ball gelangte von Forst zu Schulz und schließlich ins Tor.
Entscheidung durch Sesko und Konate
Forst war es auch, der die zweite Hälfte fast mit einem Paukenschlag eingeleitet hätte, der 19-Jährige schoss aber volley aus gut acht Metern drüber (47.). Neun Minuten später sollte sich das rächen, Salzburg baute die Führung unter Beteiligung der eingewechselten Nicolas Seiwald und Sesko aus: Eine Seiwald-Diagonalflanke in den Strafraum brachte Luka Sucic ins Zentrum, Zan Rogelj konnte nicht klären, via Junior Adamu kam der Ball zu Sesko, der aus kurzer Distanz einschoss.
Tirol mühte sich um den Anschlusstreffer, Salzburg nützte die sich bietenden Räume aber nur relativ selten. Sucic verfehlte aus spitzem Winkel hauchdünn (62.), der in der Mitte freigespielte „Joker“ Konate ließ das 3:0 mit einem Stangenschuss vorerst noch liegen. Wenig später war der 18-Jährige dann aber nach einer Kjaergaard-Ecke im Fünfer per Kopf zur Stelle (80.).
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Bis zum verheerenden Eckball haben wir sie angelaufen, so wie wir es wollten. Sie haben keine einzige Chance aus dem Spiel gehabt. Wir waren aber nicht gierig genug, das wollten wir in der zweiten Hälfte korrigieren. Wenn du sie schlagen willst, musst du bei Standards aber fokussiert sein, und wir kriegen zwei Eckballtore. Es ist am Ende des Tages enttäuschend, aber es ist nix passiert. Die Runde ist ja in Wirklichkeit für uns gelaufen. In Altach (nächsten Sonntag, Anm.) drei Punkte, dann sehen wir die Ziellinie.“
Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Es war das gewohnte Spiel, großes Kompliment an den Trainerkollegen. Das war schon eine große Challenge. Für uns galt es heute, den Pflichtsieg einzufahren. In Summe war das ein ordentlicher Auftritt und ein verdienter Sieg. Zwischen den Highlightspielen gegen die AS Roma ist das nicht selbstverständlich. Jetzt können wir mit einem guten Gefühl und guter Stimmung nach Rom reisen.“
Bundesliga, 18. Runde
Sonntag:
WSG Tirol – Salzburg 1:3 (0:1)
Innsbruck, Tivoli Stadion, 5.300; SR Sadikovski
Torfolge:
0:1 Schulz (45.+1/Eigentor)
0:2 Sesko (56.)
0:3 Konate (85.)
1:3 Tomic (91.)
Tirol: Oswald – Rogelj (66./Ranacher), Bacher, Behounek, Schulz – Naschberger (66./Okungbowa) – Sulzbacher, Ogrinec (66./Skrbo), Blume – Prica (77./Tomic), Sabitzer (42./Forst)
Salzburg: Köhn – Van der Brempt, Pavlovic, Bernardo, Ulmer (63./Dedic) – Gourna-Douath (46./Seiwald) – Sucic (63./Forson), Gloukh, Kjaergaard – Adamu (75./Konate), Koita (46./Sesko)
Gelbe Karten: keine bzw. Ulmer
Die Besten: Sulzbacher, Behounek bzw. Bernardo, Kjaergaard, Konate