ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober und FIS-Präsident Johan Eliasch
APA/Barbara Gindl
Ski-WM

Saalbach verspricht für 2025 neue Wege

Mit dem Ende der alpinen Ski-WM in Meribel und Courchevel ist auch die offizielle FIS-Fahne an den nächsten WM-Ausrichter übergegangen. Der heißt 2025 Saalbach-Hinterglemm, weshalb ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober die Fahne von FIS-Chef Johan Eliasch in Empfang nahm. Eine kleine Pinzgauer Delegation war mit dabei und will in zwei Jahren einiges anders machen.

Unter dem Motto „Ein Berg, ein Ziel“ setzen die Saalbacher auf eine kleinräumige Veranstaltung. Anders als die jetzige WM in Frankreich mit zwei Austragungsorten, bei der, von den gut besuchten Rennen abgesehen, kaum WM-Stimmung aufkam. So werden in Hinterglemm von 4. bis 16. Februar 2025 sämtliche Rennen auf dem Zwölferkogel ausgetragen, alle Pisten für alle Disziplinen enden in einem Zielraum.

Auch das Programm wird abgespeckt. „Unsere Info sind elf Bewerbe, die in ein Zielgelände gehen. Was gefahren wird, wissen wir noch nicht“, sagte der Präsident des Salzburger Landes-Skiverbands, Bartl Gensbichler. Vereinbart, aber noch nicht offiziell, ist bisher lediglich, dass keine Parallelbewerbe stattfinden werden. Heuer wurden 13 WM-Bewerbe ausgetragen.

Saalbach-Hinterglemm freut sich auf Ski-WM 2025

Nach Courchevel-Meribel ist vor Saalbach-Hinterglemm: Zum zweiten Mal wird der Traditionsskiort im Salzburger Pinzgau 2025 die alpinen Skiweltmeisterschaften austragen, mit einigen Veränderungen im Vergleich zu den diesjährigen Titelkämpfen.

„Wir sind gut vorbereitet“

Als Teil einer „Study-Group“ machte sich die Saalbacher Delegation während der WM ein Bild von Ablauf und Organisation. Gensbichler lobte den französischen Veranstalter, hat dabei aber nichts gesehen, was ihn besorgt gemacht hätte. „Wir leben in Österreich einen hohen Standard, was die Durchführung von Großevents betrifft. Unser Plan passt nach wie vor. Wir sind gut vorbereitet.“

Bartl Gensbichler
GEPA/Mario Buehner
Gensbichler sieht den kommenden Aufgaben zuversichtlich entgegen

„Die Stimmung war gut bei den Rennen“, sagte Gensbichler, obwohl viele Fanclubs wegen der hohen Kosten zu Hause geblieben seien. „Die Stimmung danach ist abgegangen. Eine Viertelstunde nach dem Rennen war das Stadion leer. Wir werden den Fans wesentlich mehr bieten.“ So würden im Ortszentrum von Hinterglemm eine „wunderschöne Fanmeile“ und eine Medal Plaza errichtet. Die An- und Abreise der Zuschauer soll über einen „Terminal“ im Osten des Orts erfolgen. Für Gensbichler ist das eine Lehre von der WM 1991. „Da haben wir die Leute gleich im Zielgelände weggekarrt. Und im Dorf war überhaupt nichts los.“

Manches, wie das Wetter, soll aber gleich bleiben. Schon 1991 ging die Saalbach-WM als Sonnen-WM in die Geschichte ein. Ein Titel, den die Franzosen den Pinzgauern mit 14 Tagen Kaiserwetter en suite zumindest streitig machten. Gensbichler versprach mit einem Augenzwinkern: „Wir haben Courchevel/Meribel das schöne Wetter für diese WM geliehen, aber für 2025 habe ich bereits jetzt 14 Tage Sonnenschein reserviert. Wir werden wie 1991 die Sonnen-WM sein.“

Kurze Wege und Nachhaltigkeit

Neben kurzen Wegen verspricht der ÖSV in puncto zukunftsfähiger Infrastruktur und Nachhaltigkeit „neue Maßstäbe“ in der Durchführung. Gensbichler: „Das sind Themen, die uns wichtig sind – es wird ein Green Event.“ So sei es das Ziel von Gemeinde und Bergbahnen, dass nun doch bis Ende 2024 drei Windräder auf der Bergstation Hochalm in Betrieb gehen. Durch ein Wasserkraftwerk und eine Photovoltaikanlage wollen die Bergbahnen zudem energieautark werden.

Für den reibungslosen Ablauf auf der Piste würden je 250 Personen für Männer- und Frauen-Bewerbe gebraucht, sagte Gensbichler. Er setzt auf die „große Skifamilie“ in Österreich. „Kitzbühel, Schladming, Flachau, Lienz, Hinterstoder, Semmering – jedes Bundesland hat mindestens zehn bis 15 Leute, die ein eingespieltes Team sind. Die möchte ich für Streckenabschnitte gewinnen. Und das wird gelingen.“