Theresa Stadlober (AUT) in Aktion
GEPA/Edgar Eisner
Nordische Ski-WM

Stadlober setzt sich Medaille als Ziel

Spitzenplätze von vierten und fünften Rängen abwärts hat Langläuferin Teresa Stadlober bei nordischen Weltmeisterschaften schon genügend gesammelt. In Planica macht die Salzburgerin wieder Jagd auf ihre erste Medaille. Bei Olympia glückte ihr das ersehnte Edelmetall im Vorjahr in Peking mit Bronze im Skiathlon bereits. Die Titelkämpfe in Slowenien bieten für sie drei Chancen, am meisten rechnet sie sich über 30 km in der klassischen Technik aus.

„Das Ziel ist klar“, umriss ihr Vater Alois Stadlober in seiner Funktion als Sportlicher Leiter im ÖSV die Hoffnung des gesamten rot-weiß-roten Teams in die 30-Jährige. „Nach Maria Theurl 1999 wieder eine Damen-Medaille. Die Strecke ist nicht so schwer wie in Oberstdorf und Peking, aber schwer genug.“

Theurl hatte vor 24 Jahren in Ramsau Bronze über 15 km Skating geholt, alle anderen vier WM-Medaillen im österreichischen Langlauf gehen auf das Konto von Männern. Der 60-jährige Stadlober selbst stand 1999 in der Gold-Staffel und holte da auch Silber über 10 km klassisch.

Stadlober visiert erste WM-Medaille an

Österreichs Langlauf-Damen haben sich bei der nordischen Ski-WM in Planica viel vorgenommen. Teresa Stadlober möchte nach Olympiabronze auch bei einer WM zuschlagen.

„Das Gefühl passt“

Teresa Stadlober ist nach guten Weltcup-Ergebnissen und einem vielversprechenden WM-Trainingsblock zuversichtlich. „Ich habe mich gut vorbereitet, das Gefühl passt“, betonte die 30-Jährige vor ihrer bereits sechsten WM. Ein Podestplatz ist ihr im Weltcup in dieser Saison noch nicht gelungen. Nach mäßigem Beginn steigerte sie sich aber deutlich und näherte sich dem Podium mit mehreren einstelligen Ergebnissen an, ein fünfter Platz am 7. Jänner über 15 km klassisch in Val di Fiemme war ihr bestes Resultat.

„Ich war heuer nicht am Podium, aber ich habe fünf Top-Acht-Ergebnisse, in den letzten Jahren hatte ich nie so viele einstellige gehabt.“ Deshalb sei auch WM-Edelmetall möglich. „Sicher ist das Ziel eine Medaille, aber das ist ein hoch gesetztes Ziel, dafür muss einfach alles passen“, so Stadlober.

Teresa Stadlober mit Bronzemedaille in Peking 2022
GEPA/Matic Klansek
Eine Olympiamedaille hat Stadlober schon gewonnen, jetzt soll auch WM-Edelmetall folgen

Die im Vorfeld von ihr bereits getesteten WM-Strecken kommen der kletterstarken Radstädterin zwar nicht so entgegen wie jene 2021 in Oberstdorf und im Vorjahr bei Olympia, sind aber durchaus herausfordernd. „Die Anstiege sind nicht so steil, aber es sind lange Zieher drinnen. Es ist nicht ohne, muss man sagen, für den 30er kommt mir das schon sehr zugute.“

„Der 30er klassisch ist für mich ein Herzensbewerb“

Der angesprochene Massenstartbewerb in der klassischen Technik am vorletzten WM-Tag (Samstag, 4. März, 12.00 Uhr, live in ORF1) ist es, für den sie sich besonders viel vornimmt. „Der 30er klassisch ist für mich ein Herzensbewerb, den möchte ich gut durchbringen. Ich war in Oberstdorf knapp an den Medaillen dran, bin zum Schluss dann aber abgefallen und Fünfte geworden“, erinnerte sie an die WM 2021.

Sogar Vierte wurde sie damals im Skiathlon, da war ihr Rückstand auf die Medaillengewinnerinnen aber groß. In Planica ist der 15-km-Bewerb mit Skiwechsel am Samstag (14.00 Uhr, live in ORF1) ihr erster Einsatz, Anfang der zweiten Woche (Dienstag, 12.30 Uhr, live in ORF1) folgt das 10-km-Einzel-Rennen in der Skating-Technik. Anders als seit diesem Winter im Weltcup, laufen die Frauen und Männer in Planica nicht identische Distanzen, sondern die Frauen die traditionellen kürzeren Varianten.

Schwedin Andersson zuletzt im Weltcup stark

Bei den ersten Titelkämpfen ohne die langjährige Dominatorin Therese Johaug hat sich für die Distanzrennen bei den letzten Weltcups Ebba Andersson in den Vordergrund gefahren. Die Schwedin gewann im französischen Les Rousses sowohl über 10 km Skating als auch über 20 km im klassischen Stil. Gerechnet werden muss aber auch mit den gewohnt starken Norwegerinnen Tiril Udnes Weng, Heidi Weng und Anne Kjersti Kalvaa sowie mit der Finnin Kerttu Niskanen, der Schwedin Frida Karlsson, der US-Amerikanerin Jessie Diggins und der Deutschen Katharina Hennig.

Ebba Andersson (SWE) in Aktion
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Die Schwedin Andersson gewann die letzten beiden Distanzrennen im Weltcup

Betreut wird Stadlober bei der WM unter anderen wieder von ihrem Vater Alois, der seit dieser Saison auch ÖSV-Langlaufspartenchef ist. Ihr Bruder Luis ist ebenfalls als Unterstützung und Skitester dabei, wird erstmals aber auch als Kokommentator für den ORF im Einsatz sein. Mutter und Skiverbandspräsidentin Roswitha wird mehrfach beim in Tarvis bei Italiens Ex-Langlaufstar Gabriella Paruzzi untergebrachten Team vorbeischauen.