Die österreichische Kombiniererin Lisa Hirner
GEPA/Gintare Karpavici
Nordische Ski-WM

Kombiniererinnen im Scheinwerferlicht

Der ersten WM-Entscheidung in der Nordischen Kombination in Planica kommt am Freitag (11.30 bzw. 14.15 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 11.20 bzw. 13.50 Uhr) besondere Aufmerksamkeit zu. Denn bei der insgesamt zweiten WM-Austragung eines Frauen-Bewerbes nach der Premiere in Oberstdorf 2021 steht auch die Olympiaperspektive der Sportart im Fokus, mittelfristig auch bei den Männern. Im Kampf um die Medaillen will Lisa Hirner mitmischen. Die Junioren-WM-Dritte hat aber zuletzt ein wenig den Anschluss an die Spitze verloren.

„Ich bin ein bisschen rausgerutscht aus dem Favoritenkreis“, sagte die Steirerin auch. Zuletzt in Schonach hat es im Weltcup für sie nur noch zu den Rängen sechs und acht gereicht. „Gescheitert ist es immer im Springen, dass ich mich da zu sehr verkopft habe.“ Ein paar Tage daheim abschalten und Schanzentraining in Eisenerz brachten ihr wieder Zuversicht. „Wenn die Nerven zusammenhalten und ich das auf Planica umlegen kann, dann schaut das Springen schon wieder ganz anders aus“, wagte die 19-Jährige einen Ausblick.

Klare Titelfavoritin ist Gyda Westvold Hansen, Titelverteidigerin und Siegerin in allen neun Weltcup-Saisonbewerben. In besserer Form als Hirner präsentierten sich zuletzt Annika Sieff und Nathalie Armbruster, die Italienerin und Deutsche sind vor drei Wochen in Whistler auf dem Junioren-WM-Podest höher als die drittplatzierte ÖSV-Athletin gestanden. „Und Ida darf man nicht von der Liste nehmen – wenn sie einen guten Sprung runterbringt“, erinnerte Hirner an Ida Marie Hagen, die beste Läuferin im Feld, hält aber auch die ein oder andere Überraschung nicht für ausgeschlossen.

Die norwegische Kombiniererin Gyda Westvold Hansen
AP/Andreas Schaad
An Gyda Westvold Hansen führt auf dem Weg zu Gold wohl kein Weg vorbei

Eine Überraschung wäre ein norwegischer Triplesieg wie vor zwei Jahren im Allgäu, unmöglich ist er aber nicht. Mit Mari Leinan Lund hat die WM-„Silberne“ 2021 nach rund einjähriger Verletzungspause Ende Jänner ihr Comeback gegeben, klassierte sich seither dreimal in den Top Acht. Ihre jüngere Schwester Marte Leinan Lund hatte in Oberstdorf Bronze geholt, kam diese Saison aber noch nicht in Schwung. Hirner war bei der WM-Premiere als Achte beste Österreicherin, Annalena Slamik wurde 14. und Claudia Purker 25. Für zwei aus dem Trio geht es am Samstag auch noch in die Mixed-WM-Premiere.

Slamik nimmt Top Ten ins Visier

Slamik strebt aber vorerst im Einzel die Top Ten an. Da war die Tirolerin diese Saison noch nicht, oft war sie knapp dran. In Planica möchte sie diesen Schritt setzen, die Basis dafür auf der Schanze wurde zuletzt immer gefestigter. „Ich habe immer mehr Selbstvertrauen und Vertrauen in meinen Sprung“, erklärte die 19-Jährige der APA – Austria Presse Agentur. Purker wiederum strebt ihr erstes Top-15-Ergebnis der WM-Saison an, auch bei der Salzburgerin hängt es am ersten Bewerbsteil: „Wenn ich beim Springen einmal meine Leistung bringen kann, ist es realistisch.“

Vor dem Start werden die Aktiven wie schon die gesamte Saison über die Stöcke über ihren Köpfen kreuzen, um damit „No Xception“ zu signalisieren. Die Kombination soll nicht als einzige olympische Wintersportart für Frauen bei den Spielen verschlossen bleiben. Hirner: „Das Statement ist wichtig, dass wir es auch auf der wirklich großen Bühne bringen. Ich hätte mir nicht gedacht, dass es so viel bringt.“