Die norwegische Kombiniererin Gyda Westvold Hansen
AP/Matthias Schrader
Nordische Ski-WM

Westvold Hansen bleibt Kombi-Königin

Gyda Westvold Hansen bleibt die Königin der Nordischen Kombination. Die Norwegerin verteidigte am Freitag bei der WM in Planica ihren Titel im Bewerb von der Normalschanze von 2021 souverän. Die 20-Jährige ließ sich auf ihrem Weg zu Gold weder von schwierigen Verhältnissen beim Springen noch von einem Sturz im Langlauf über 5 km aus dem Tritt bringen. Während die 17-jährige Deutsche Nathalie Armbruster und Haruka Kasai aus Japan über Silber und Bronze jubelten, gingen die Österreicherinnen leer aus.

Das österreichische Trio hatte seine Medaillenchancen bereits beim Springen vergeben. Lisa Hirner, von den bisherigen Weltcup-Ergebnissen die heißeste rot-weiß-rote Aktie, landete im Springen nur auf Rang zwölf, schaffte es im Langlauf aber als Zehnte und damit beste Österreicherin mit 1:32,6 Min. Rückstand auf die Weltmeisterin in die Wertung.

Annalena Slamik, nach dem Springen als Achte noch Beste des ÖSV-Trios, landete am Ende auf Rang 14 (+ 1:50,6 Min.), Claudia Purker kam als 16. (+ 1:56,3) in die Wertung. Vor allem Hirner hatte sich deutlich mehr ausgerechnet, nahm sich mit einem laut eigener Aussage „kleinen Fehler mit großer Wirkung“ aber selbst aus der Medaillenrechnung.

Westvold Hansen bleibt Kombi-Königin

Gyda Westvold Hansen bleibt die Königin der Nordischen Kombination. Die Norwegerin verteidigte am Freitag bei der WM in Planica ihren Titel im Bewerb von der Normalschanze von 2021 souverän.

„Im Moment bin ich eher enttäuscht. Ich bin hergefahren mit der Hoffnung, eine Medaille zu gewinnen, und bin jetzt Zehnte. Das ist natürlich nicht das, was ich wollte, ich hab mich im Rennen sehr schwergetan. Hilft jetzt eh nichts, das muss ich jetzt so stehen lassen und weiterarbeiten, dass ich beim nächsten Rennen besser dastehe“, sagte die Steirerin.

Die österreichische Kombiniererin Lisa Hirner
Reuters/Borut Zivulovic
Medaillenhoffnung Hirner verlor bereits auf der Schanze die Spitze aus den Augen

Während die 19-jährige Slamik das Ergebnis ohne große Emotion zur Kenntnis nahm („Unterm Strich war es ein gutes Rennen. Die Bedingungen und der Ski waren super, war ganz lässig“), fühlte sich ihre fünf Jahre ältere Teamkollegin Purker als 16. wie eine Siegerin. „Es war mein bestes Ergebnis bis jetzt, und das bei der WM. Das taugt mir einfach voll“, sagte die Salzburgerin im ORF-Interview.

Spektakel in der Loipe

Im Kampf um Gold wurde Westvold Hansen ihrer Favoritenrolle trotz widriger Umstände gerecht und holte sich 11,5 Sekunden vor dem deutschen Shootingstar Armbruster und 15,7 Sek. vor Kasai so wie vor zwei Jahren Gold. Die 20-Jährige legte im Springen den Grundstein, wo sie zwar nur bei 91,0 Metern landete, aber zwei Luken weniger Anlauf als die Konkurrentinnen hatte und dadurch Zusatzpunkte erhielt.

In der Loipe kam die Norwegerin zwar in der ersten Runde spektakulär zu Sturz, behielt aber die Nerven und lief den WM-Titel nach Hause. „Es war ein schwieriger Tag. Vor allem auch in der Loipe mit meinem Sturz. Ich dachte schon, dass es vorbei ist. Ich bin froh, dass ich es am Ende geschafft habe“, sagte die neue und alte Weltmeisterin, die in dieser Saison bisher auch alle neun Weltcup-Bewerbe für sich entscheiden konnte. Im am Sonntag (10.30 bzw. 15.00 Uhr live in ORF1) erstmals bei einer WM ausgetragenen Mixed-Bewerb hat Westvold Hansen die Chance auf ihren zweiten Titel.

Hinter Westvold Haugen spielte sich hingegen ein Krimi um die weiteren Medaillen ab. Denn ihre Teamkollegin Ida Marie Hagen stürmte in der ersten Runde vom elften Platz auf Rang zwei nach vor und lag zwischenzeitlich nur zwölf Sekunden hinter der Führenden. Doch die beste Läuferin im Feld hatte sich bei ihrer Aufholjagd übernommen und musste Armbruster und Kasai wieder vorbeiziehen lassen. Detail am Rande: Für Deutschland und Japan waren es die jeweils ersten WM-Medaillen bei den Damen. 2021 in Oberstdorf hatten die Norwegerinnen noch einen Dreifachsieg gefeiert.

Nordische Ski-WM in Planica

Normalschanze Damen (ein Sprung, 5 km Langlauf):
1. Gyda Westvold Hansen NOR 14:27,1 1/6*
2. Nathalie Armbruster GER + 11,5 2/4
3. Haruka Kasai JPN 15,7 3/3
4. Ida Marie Hagen NOR 29,7 11/1
5. Yuna Kasai JPN 51,7 4/9
6. Annika Sieff ITA 52,3 5/10
7. Anju Nakamura JPN 1:01,5 12/2
8. Marte Leinan Lund NOR 1:18,5 15/4
9. Maria Gerboth GER 1:27,7 8/12
10. Lisa Hirner AUT 1:32,6 12/7
14. Annalena Slamik AUT 1:50,6 8/20
16. Claudia Purker AUT 1:56,3 14/14
* Platzierung im Springen/Langlaufen