Marin Ljubicic jubelt mit seinen Mitspielern (LASK)
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

LASK weiht neues Stadion mit Sieg ein

Der LASK hat bei der Eröffnung der neuen Raiffeisen Arena in Linz eine ordentliche Portion Glück gehabt. Die Oberösterreicher siegten am Freitagabend zum Auftakt der 19. Runde der Admiral Bundesliga gegen Austria Lustenau dank eines Last-Minute-Elfers von Marin Ljubicic (94.) mit 1:0. Die Vorarlberger waren danach erzürnt, war der Elfmeterpfiff nach einem Zweikampf von Florian Flecker und Lustenaus Cem Türkmen doch extrem umstritten.

Flecker rutschte im Strafraum bei starkem Regen aus und wurde dann von Türkmen getroffen. Video Assistant Referee Christian-Petru Ciochirca sah das wie Schiedsrichter Harald Lechner scheinbar anders. Zuvor hatten die 12.000 Zuschauer in der 19.080 Fans fassenden neuen Arena auf der Gugl nur eine Viertelstunde lang vor der Pause eine starke Linzer Mannschaft gesehen. Sonst wurde dem Anhang wenig Ansehnliches geboten.

Die Linzer rückten nach dem ersten Sieg im zweiten Saisonduell nach dem 1:1 in Vorarlberg vorerst bis auf fünf Punkte an den Zweiten Puntigamer Sturm Graz heran und haben schon jetzt einen Platz in der Meistergruppe sicher. Die Lustenauer sind weiter Achter und kassierten einen Rückschlag im Kampf um einen Top-Sechs-Rang nach dem Grunddurchgang.

LASK siegt im neuen Stadion in letzter Sekunde

Der LASK hat sein neues Stadion auf der Gugl mit einem Last-Minute-Sieg eingeweiht. Die Linzer gewannen dank eines Elfmetertores von Marin Ljubicic in der 94. Minute gegen Austria Lustenau mit 1:0.

LASK-Trainer Dietmar Kühbauer veränderte seine Startelf nach dem mageren 1:1 im Oberösterreich-Duell in Ried gleich an sechs Positionen. Drei Wechsel mussten sein, da Felix Luckeneder (gesperrt), Maxim Talowjerow (Jochbeinbruch) und Robert Zulj (krank) nicht einsatzfähig waren. In der Offensive bekamen die beiden Leihspieler Moses Usor und Ibrahim Mustapha erstmals von Beginn an das Vertrauen. In der Innenverteidigung kam Philipp Wiesinger zu seinem Comeback. Bei Lustenau waren im Vergleich zum Heim-1:0 gegen die Wiener Austria Henri Koudossou und Nemanja Motika neu dabei.

LASK tut sich offensiv schwer

Nach einem vielfältigen Rahmenprogramm entwickelte sich eine sehr intensive Partie, in der die Vorarlberger alles daran setzten, kein liebevoller Partygast zu sein. Hinten standen sie sehr kompakt, vorne sorgten sie für den ersten, aber zugleich einzigen gefährlichen Moment vor der Pause. Lukas Fridrikas verzog da doch deutlich (6.). Die Linzer taten sich offensiv sehr schwer, was sich erst nach etwas mehr als einer halben Stunde änderte. Da rückte dann Lustenau-Tormann Domenik Schierl gleich mehrmals in den Mittelpunkt.

Raiffeisen Arena
APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer
Die LASK-Fans freuten sich auf die Rückkehr nach Linz und taten das auch mit einem Spruchband kund

Der 28-Jährige wehrte einen Usor-Schuss zur Ecke ab (35.). Nach dem Corner zeigte er zudem bei einem Ziereis-Kopfball eine starke Parade und machte auch noch den Nachschuss von Usor glänzend zunichte. Kurz vor der Pause legte der Leihspieler von Slavia Prag nach einem schnellen Gegenstoß ideal auf Keito Nakamura zur Mitte auf, der Japaner scheiterte freistehend aus 13 Metern auch am Schlussmann der Lustenauer (44.).

Magerkost nach der Pause

Den Schwung konnten die Gastgeber nicht in die zweite Hälfte mitnehmen. Die Besucher bekamen Magerkost geboten, beide Teams konnten sich nicht entscheidend in Szene setzen. Auf Topchancen warteten alle vergeblich. Das Gefährlichste war noch ein Abschluss von „Joker“ Thomas Goiginger, der das Gehäuse verfehlte (76.). Goiginger schied dann auch noch verletzt aus.

Alles deutete auf eine Punkteteilung hin, ehe das Schiedsrichterteam mit einer fragwürdigen Entscheidung doch noch einen LASK-Sieg ermöglichte. Ljubicic ließ sich die Elfmeterchance nicht entgehen, verwandelte in die Mitte und traf damit zum zehnten Mal in der laufenden Saison. Damit gewann der LASK auch das siebente Bundesliga-Heimspiel der Geschichte gegen Lustenau und ist im Frühjahr auch nach dem vierten Pflichtspiel ungeschlagen.

Marin Ljubicic (LASK)
GEPA/Christian Moser
Das Elfmetergeschenk nahm Ljubicic dankend an

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): „Erste Halbzeit waren Möglichkeiten da, wo es normal klingeln kann. Zweite Halbzeit war chancenarm, da haben wir offensiv wenig Lösungen gefunden. Die ist nicht so verlaufen, wie wir es uns gewünscht haben, da war ein bisschen Leerlauf drinnen. Deshalb hat es den Elfmeter gebraucht, um doch noch den Dreier einzufahren. Ich glaube, dass es eine sehr harte Entscheidung war, diesmal haben wir Glück gehabt. Den Elfer so zu schießen, da muss ich ganz ehrlich sagen, das ist Härte pur. Er hat ihn getroffen, deshalb kann er heute auch ruhig schlafen. Ich freue mich auch für die Zuschauer, den Dreier kann uns keiner mehr nehmen.“

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „In der Kabine habe ich natürlich hängende Köpfe gesehen, aber wenn man das Ganze hinter sich lässt, wird der Stolz überwiegen, weil meine Mannschaft einen tollen Auftritt hingelegt hat. In den ersten 20, 25 Minuten haben wir unseren Plan durchgezogen mit hohem Attackieren, schnellem Umschalten, dann haben wir es nicht mehr so gut gemacht. In der Halbzeit haben wir es korrigiert und dann wieder perfekt umgesetzt. Ich muss den Hut ziehen vor der Truppe, wir haben den LASK teilweise dominiert, das finde ich schon stark. Ich sehe den Elfmeter als Einstandsgeschenk für den LASK anlässlich der Eröffnung, aber nicht von uns, sondern von jemand anderem. Alle haben gesehen, dass es eine völlig falsche Entscheidung war.“

Admiral Bundesliga, 19. Runde

Freitag:

LASK – Austria Lustenau 1:0 (0:0)

Raiffeisen Arena, 12.000 Zuschauer, SR Lechner

Tor: Ljubicic (94./Elfmeter)

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Wiesinger, Renner – Michorl, Jovicic (88./Celic) – Usor (69./Goiginger/90./Flecker), Horvath, Nakamura – Mustapha (69./Ljubicic)

Lustenau: Schierl – Anderson, Maak, Hugonet – Koudossou (79./Gmeiner), Türkmen, Grabher, Surdanovic (88./Adriel), Guenouche – Fridrikas, Motika (63./Schmid)

Gelbe Karten: Kühbauer (Trainer), Nastl (Trainerassistent), Stojkovic bzw. Koudossou, Maak, Fridrikas

Die Besten: Ziereis, Wiesinger, Usor bzw. Schierl, Surdanovic, Hugonet