Vesel Demaku (Klagenfurt) und Alexander Prass (Sturm)
GEPA/Chris Bauer
Bundesliga

Klagenfurt beendet Misere gegen Sturm

Austria Klagenfurt hat am Samstag in der 19. Runde der Admiral Bundesliga zwei Negativserien beendet. Die Kärntner feierten einen 2:1-Erfolg bei Puntigamer Sturm Graz und damit den ersten Sieg gegen die Steirer im insgesamt siebenten Duell. Sturm hatte alle bisherigen sechs Pflichtspiele gegen Klagenfurt gewonnen – fünf in der Liga und eines im ÖFB-Cup. Für die Gäste war es außerdem der erste Ligasieg seit 22. Oktober und nach zuletzt vier Niederlagen in Pflichtspielen.

Sturm musste hingegen im Bestreben, das Rennen um den Meistertitel möglichst lange offen zu halten, einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen. Serienchampion und Tabellenführer Red Bull Salzburg könnte den Vorsprung auf seinen ersten Verfolger mit einem Heimsieg am Sonntag (17.00 Uhr) gegen Schlusslicht SV Ried auf neun Punkte ausbauen. Der drittplatzierte LASK ist nur noch fünf Punkte von den Grazern entfernt.

Klagenfurt bleibt Tabellensiebenter und liegt weiterhin zwei Zähler hinter der Wiener Austria, die den zum Einzug in die Meistergruppe nötigen sechsten Rang mit einem 3:0-Heimsieg gegen Hartberg verteidigte. Drei Runden sind im Grunddurchgang noch zu spielen.

Klagenfurt besiegt Angstgegner Sturm

Austria Klagenfurt hat am Samstag in der 19. Runde der Bundesliga zwei Negativserien beendet: Die Kärntner feierten einen 2:1-Erfolg bei Sturm Graz und damit den ersten Sieg gegen die Steirer im insgesamt siebenten Duell. Für die Gäste war es außerdem der erste Ligasieg seit 22. Oktober und nach zuletzt vier Niederlagen in Pflichtspielen.

Führung und Ausgleich durch Affengruber

Die Hausherren gingen durch David Affengruber früh in Führung (11.), der Abwehrspieler egalisierte diese vor 12.025 Zuschauern und Zuschauerinnen in der Merkur Arena aber nur zwei Minuten später mit einem Eigentor. Für die Entscheidung sorgte Klagenfurts Topscorer Markus Pink (54.).

Sturm kassierte die erst zweite Liganiederlage der Saison, die erste seit August (0:1 gegen den LASK) bzw. nach 13 ungeschlagenen Spielen. Nach der Winterpause hatte man bis dahin nur Erfolge gefeiert: im ÖFB-Cup-Viertelfinale in Salzburg im Elfmeterschießen, gegen Rapid (1:0) und in Hartberg (2:1).

Turbulente Anfangsphase

Sturm hatte in Abwesenheit von verletzten Leistungsträgern wie Gregory Wüthrich, Otar Kiteishvili und Jakob Jantscher die Offensive verstärkt. Anstelle von Stefan Hierländer im Mittelfeld begann der von einer Erkrankung genesene Stürmer Emanuel Emegha. Klagenfurt-Coach Peter Pacult änderte sein System auf eine defensive Dreier- bzw. Fünferkette, setzte nach der 0:3-Heimpleite gegen den WAC zudem auf vier Neue in der Startformation – darunter erstmals die Winterneuzugänge Vesel Demaku und Nicolas Binder.

Der Kärntner Abwehrwall war nach zehn Minuten erstmals geknackt. Affengruber versenkte eine Freistoßflanke von Manprit Sarkaria von links per Kopf. Der Innenverteidiger hatte vor zwei Wochen bereits das Goldtor gegen Rapid erzielt. Diesmal sorgte er allerdings selbst für den Ausgleich. Sturm ließ sich von einem von der eigenen Leihgabe Demaku schnell abgespielten Freistoß überrumpeln. Nach dem folgenden Querpass von Simon Straudi bugsierte Affengruber im Duell mit Nicolas Wimmer den Ball ins eigene Netz.

Die Klagenfurter agierten nach dem 1:1 etwas mutiger. Die Partie verlief ausgeglichen, Sturm wirkte gehemmt. Binder ließ eine Großchance liegen. Der Abschluss des von Rapid geholten Stürmers aus sechs Metern wurde in den Corner abgelenkt (30.). Auf der Gegenseite schoss Tomi Horvat über das Tor (33.).

Aluminium verhindert Sturm-Treffer

Im Finish der ersten Hälfte hatte Sturm mit zwei Aluminiumtreffern Pech: Erst traf Sarkaria nach Flanke von Alexander Prass aus kurzer Distanz die Latte (38.). Drei Minuten später lenkte Klagenfurt-Verteidiger Thorsten Mahrer eine Sarkaria-Hereingabe an die Stange.

Die tief stehenden Gäste aus Kärnten machten Sturm auch in der zweiten Hälfte das Leben schwer und schlugen durch Kapitän Pink eiskalt zu. Der etwas glücklich an den Ball gekommene Straudi behauptete diesen gegen zwei Gegenspieler, sein Zuspiel verwertete der Führende der Schützenliste zwischen die Beine von Sturms Neo-Goalie Arthur Okonkwo. Für Pink, bis Anfang 2020 eineinhalb Jahre für Sturm aktiv, war es das 13. Saisontor in der Bundesliga, sein erstes nach der Winterpause.

Das Aluminiumpech blieb den Grazern treu: Nach einem Corner köpfelte Aleksandar Borkovic an die Stange. Die Nachschüsse von Horvat und Borkovic parierte Klagenfurt-Goalie Phillip Menzel (71.). Sturm-Coach Christian Ilzer reagierte, verhalf dem erst seit einem Monat 17-jährigen Stürmer Leon Grgic zu seinem Debüt bei den Profis. Auch dieser rollte den Ball bei einer weiteren Großchance nach gutem Laufweg an die Stange (84.).

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Bei dreimal Stange, einmal Latte ist auch ein Stück weit Pech dabei. Man muss aber respektieren, dass es Austria Klagenfurt heute sehr, sehr gut gemacht hat. Uns hat die nötige Schärfe, die nötige Präsenz gefehlt. Die habe ich über weite Strecken vermisst, auch den unbedingten Willen. Was mich im Nachhinein stört, ist, dass wir uns alle wegdrehen beim Freistoß vor dem 1:1. Das hat mit Präsenz und Im-Moment-Sein zu tun. Deshalb müssen wir uns die Niederlage selbst zuschreiben.“

David Affengruber (Sturm-Torschütze und -Eigentorschütze): „Wir haben das Spiel dominiert über 90 Minuten. Natürlich dürfen wir das erste Tor nicht so billig bekommen. Da müssen wir hellwach sein und immer auf den Ball schauen. Latte oder Stange bringt uns nichts – wir müssen die Chancen ins Tor machen.“

Peter Pacult (Klagenfurt-Trainer): „Die Stimmung ist mehr als positiv. Nach den letzten Wochen ist ein 2:1-Sieg hier beim Favoriten mehr als erfreulich. Wir haben aus wenig Torchancen das Maximale herausgeholt und haben auch das Quäntchen Glück gehabt in gewissen Situationen. Sturm Graz hat heute sehr viel Pech gehabt, das muss man sagen. Für uns sind es sehr, sehr wichtige drei Punkte.“

Admiral Bundesliga, 19. Runde

Samstag:

Sturm Graz – Austria Klagenfurt 1:2 (1:1)

Merkur Arena, 12.025; SR Kijas

Torfolge:
1:0 Affengruber (11.)
1:1 Affengruber (13./Eigentor)
1:2 Pink (54.)

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic (65./Ingolitsch), Affengruber, Borkovic (73./Grgic), Schnegg (46./Dante) – Gorenc-Stankovic – Sarkaria (65./Ljubic), T. Horvat, Prass – Emegha, Teixeira

Klagenfurt: Menzel – Gkezos, Mahrer, N. Wimmer – Straudi, Benatelli (92./Irving), Demaku (62./Wernitznig), Cvetko, Schumacher – Binder (78./Jaritz), Pink

Gelbe Karten: keine bzw. Straudi

Die Besten: Horvat, Prass bzw. Straudi, Cvetko, Demaku