Red Bull Pilot Sergio Perez in Aktion
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Formel 1

Testfahrten stimmen Red Bull zuversichtlich

Bei Titelverteidiger Red Bull steht nach den überzeugenden Testfahrten in der Wüste von Sachir bis zum Saisonstart am kommenden Wochenende nur noch Feintuning an. Das Fazit der Fahrer und Verantwortlichen nach den vielen Übungsrunden auf dem Bahrain International Circuit hätte kaum besser ausfallen können. „Es hat sich gezeigt, dass wir zuverlässig sind, dass wir schnell und vorne dabei sind“, sagte Motorsportberater Helmut Marko.

Zum Auftakt der dreitägigen Testfahrten hatte der zweifache Weltmeister Max Verstappen die Tagesbestzeit aufgestellt und insgesamt 157 Runden gedreht. „Es ist großartig, den Wagen auf der Strecke zu sehen und wie er sich verhält“, sagte der Niederländer, der in diesem Jahr den Titelhattrick fixieren will. „Wir werden sehen, wie schnell wir nächste Woche sind, aber ich bin da positiv gestimmt.“

Anlass zum Optimismus gibt auch die finale Bestzeit von Teamkollege Sergio Perez am Samstag. Dazu kommt die Zuverlässigkeit. Man habe an den drei Tagen in Sachir „eigentlich nur ein Problem gehabt. Und das war nicht gravierend“, betonte Marko.

Red Bull in Favoritenrolle

Am kommenden Wochenende beginnt in Bahrain die neue Formel-1-Saison. Nach den Testfahrten in der letzten Woche scheint die Favoritenrolle einmal mehr an Red Bull vergeben zu sein.

„Dadurch, dass wir so ein perfektes Roll-out hatten, haben wir eigentlich drei Tage schon an der Detailabstimmung gearbeitet.“ Der 79-jährige Steirer wähnt den neuen Red Bull auch auf den Longruns schneller als die neuen Modelle der Konkurrenz – allen voran Ferrari und Mercedes. „Ich glaube, die ersten drei werden die gleichen sein“, sagte Marko.

Helmut Marko (Red Bull Motorsport)
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Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gab sich nach den Bahrain-Tests hochzufrieden

„Gute Ausgangsbasis“ für Mercedes

Die Frage ist aber, wie nahe Ferrari und Mercedes den „Bullen“ gerückt sind – und ob sie die Lücke beim ersten Saisonrennen am 5. März erneut in Bahrain schließen können. Mercedes-Star Lewis Hamilton wollte sich nach den Tests noch nicht festlegen. „Es ist ein bisschen schwer, es zusammenfassen“, meinte der siebenfache Weltmeister. Der Testauftakt sei nicht so schlecht gewesen, am zweiten Tag stoppte ein Hydraulikproblem aber den schwarz lackierten Silberpfeil seines Teamkollegen George Russell.

Beim Testfinale fuhr Hamilton immerhin die zweitschnellste Zeit hinter Perez. Zudem hoppelt sein W14 bei hoher Geschwindigkeit nicht mehr so unangenehm wie das Vorgängermodell. „Es ist schön, einmal ohne Bouncing zu fahren“, sagte der 38-Jährige, der mit seinem achten WM-Titel alleiniger Rekordhalter werden könnte. „Wir sind noch nicht ganz da, wo wir hinwollen, aber es ist eine gute Ausgangsbasis.“ Im Vorjahr hatte Hamilton erstmals seit seinem F1-Einstieg 2007 kein Rennen gewonnen.

Ferrari moniert Kurvenprobleme

Immerhin drei Siege und WM-Rang zwei gab es für Ferrari-Star Charles Leclerc. Der Monegasse fühlt sich nach hartem Wintertraining in den Dolomiten in der besten Form seines Lebens. „Ich habe aber das Gefühl, dass wir noch Arbeit vor uns haben“, sagte Leclerc. „Red Bull hat in diesen drei Tagen sehr stark ausgeschaut.“ Der neue Ferrari SF-23 sei auf den Geraden schnell. „In den Kurven haben wir vielleicht ein bisschen mehr Probleme.“

Aston Martin beendete unterdessen Spekulationen über ein mögliches Blitzcomeback von Vierfachweltmeister Sebastian Vettel. Der Ende der vergangenen Saison zurückgetretene Deutsche war für den Saisonstart als Ersatzkandidat für den verletzten Kanadier Lance Stroll gehandelt worden.

Sollte Stroll nach seinem Radunfall für das Bahrain-Rennen ausfallen, werde dieser vom 22-jährigen Brasilianer Felipe Drugovich vertreten, stellte das Team am Sonntag klar. Der Formel-2-Meister hatte an der Seite von Routinier Fernando Alonso bereits die Testfahrten für Aston Martin absolviert.