Max Verstappen
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Formel 1

Verstappen startet Jagd auf Titelhattrick

Mit reichlich Zuversicht und einem ausgezeichneten ersten Eindruck beginnt für Formel-1-Weltmeister Max Verstappen die Mission Titelhattrick. Zweimal hintereinander setzte sich der Niederländer die F1-Krone auf, und die Vorzeichen für einen guten Saisonstart beim GP von Bahrain am Sonntag (16.00 Uhr) waren selten besser. „Meine Lieblingszahl ist drei, also werden wir unser Bestes geben, um den dritten Titel zu gewinnen“, sagte Verstappen.

Die Tests in der vergangenen Woche in Bahrain haben jedenfalls einen starken Eindruck hinterlassen. Der mit dem Kürzel RB19 versehene Dienstwagen wirkte auf Anhieb schnell und zuverlässig. „Das war das beste Roll-out, die besten Tests, die wir bei Red Bull Racing hatten. Es hat sehr gut begonnen“, sagte Motorsportberater Helmut Marko unmittelbar danach der APA. Auch Verstappen tätigte am Donnerstag einen für die Konkurrenz ernüchternden Befund: „Der Wagen fühlt sich viel besser an als im vergangenen Jahr.“

Der dritte WM-Titel in Serie werde deshalb aber nicht zum Selbstläufer. „Ich weiß nicht, ob wir gut genug sein werden, um ein solches Ergebnis zu schaffen, aber das Team glaubt, dass wir es schaffen können“, sagte der 25-jährige, der die Winterpause wie üblich genoss. Einen Monat esse und trinke er nach dem letzten Grand Prix, was er will. Aus den üblichen fünf Kilos Winterspeck wurden so zehn. „Ich mag es, mir ein bisschen wehzutun“, meinte Verstappen lachend über die dadurch notwendige Schinderei vor dem Saisonstart. Nun sind die Akkus aber wieder voll aufgeladen und bereit für den nächsten Streich.

Max Verstappen
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Nach den Testfahrten schwärmte Red Bull vom „besten Roll-out und den besten Tests“ der Geschichte

Konkurrenz hofft auf offenes Titelrennen

Eine Ära Verstappen wollen seine Rivalen aber tunlichst verhindern. „Ich hoffe nicht“, sagte Ferrari-Fahrer Charles Leclerc zu einem möglichen weiteren Triumphzug Verstappens. Nach einem Raketenstart in die vergangene Saison samt Auftaktsieg in Bahrain für den Monegassen entwickelte sich das „cavallino rampante“ (aufbäumende Pferdchen) im Saisonverlauf mehr in Richtung Seepferdchen. Am Ende blieb Leclerc immerhin die Vize-WM. „Es ist noch zu früh, darüber zu sprechen“, sagte Lewis Hamilton, der wie Schumacher siebenmal die WM gewinnen konnte, über eine Ära Verstappen.

Zahlen spielen für Verstappen eine große Rolle. Drei ist, wie erwähnt, seine Lieblingszahl. Mit ihr fuhr er in seiner Jugend. Starten durfte Verstappen mit dieser Zahl bei Red Bull aber nicht, weil sie nach seiner Beförderung 2016 vom damaligen Schwesterteam Toro Rosso von Daniel Ricciardo belegt war. Also wich er auf 33 aus. Das sollte quasi das Glück von Verstappen verdoppeln. Das hat bisher auch gut funktioniert – selbst wenn er mittlerweile mit dem Einser des Weltmeisters über den Asphalt jagt.

„Natürlich kann er sich verbessern“

In der vergangenen Saison gewann Verstappen 15 Grands Prix – so viele wie kein anderer zuvor in einem Jahr. Geht es für Verstappen noch besser? „Natürlich kann er sich verbessern“, meinte etwa Red-Bull-Chefingenieur Paul Monaghan. „Er wird sich für diese Aussage nicht bei mir bedanken, es gibt aber Bereiche, in denen er sich ein bisschen weiterentwickeln kann. Er wird in sich gehen und sich überlegen, was er in dieser Saison besser machen kann.“

Dass die ersten beiden Titel vielleicht nur der Startschuss für weitere Triumphe sein könnten, glaubt auch Teamchef Christian Horner. „Was er erreicht hat, ist phänomenal“, sagte der 49-jährige Brite über seinen Superstar, den er dank der Erfolge in den letzten Jahren weiter wachsen sieht. „Je mehr Erfahrung er aber sammelt, desto vielseitiger wird er. Außerdem kann er unglaublich gut mit Druck umgehen.“