Die Austria steht auf dem begehrten sechsten Platz und möchte diesen nicht mehr abgeben. Zwei Punkte liegen die Wiener vor Austria Klagenfurt, das am Sonntag (14.30 Uhr) Cashpoint SCR Altach empfängt. Lustenau liegt fünf Zähler zurück, der WAC sechs. Allerdings steht den Wienern kein leichtes Restprogramm bevor. Auf das Gastspiel der "Veilchen“ im Innviertel gegen die SV Ried, die auf einen Trainereffekt unter Neo-Chefcoach Maximilian Senft hoffen, wartet auswärts noch Sturm Graz, ehe es ins Heimderby gegen Rapid geht.
Die violette sportliche Führung sieht die Mannschaft für die Aufgaben bereit. Im Frühjahr steht zwei Heimsiegen gegen Klagenfurt und Hartberg eine Niederlage in Lustenau gegenüber. Zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf den Siebenten Klagenfurt. „Jetzt fahren wir nach Ried und wollen auch dort drei Punkte holen“, sagte Trainer Michael Wimmer. Er zeigte sich gewarnt: „Es gibt in der Liga keine einfachen Gegner und vielleicht setzt der Trainerwechsel bei Ried neue Energie frei.“
Admiral Bundesliga, 20. Runde
Samstag, 17.00 Uhr:
Ried – Austria Wien
Ried, Josko-Arena, SR Hameter
Mögliche Aufstellungen:
Ried: Wendlinger – Ungar, Turi, Plavotic, Jurisic – Nutz, Martin, Pomer – Lutovac, Lang, Mikic
Austria Wien: Früchtl – Handl, Mühl, Meisl – Martins, Braunöder, Jukic, Polster – Fischer, Tabakovic, Dovedan
Für die eigene Mannschaft spiele das aber keine Rolle, so Wimmer. Seine neue Spielanlage soll weiter verfeinert werden. Personell tut sich wieder ein Fragezeichen auf. Reinhold Ranftl stieg nach einer Erkrankung erst Freitag ins Training ein, sein Einsatz in der Startelf ist unsicher. Wieder dabei ist Christian Früchtl, der gegen Hartberg zur Pause mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung vom Feld musste. Positiv für die Austria: Dominik Fitz könnte schon kommende Woche wieder mit der Mannschaft trainieren und für das Derby in zwei Wochen somit eine Option sein.
Senft hofft auf frischen Wind in Ried
In Ried übernahm Senft diese Woche den Posten von Christian Heinle, der nach dem 0:2 in Salzburg gehen musste. Der 33-jährige Senft stand davor bei Rieds Amateurteam an der Linie. Mit im Betreuerstab ist auch Gerhard Schweitzer, der seine Erfahrung aus der „Beobachterrolle“ einbringen soll. Senft wollte in den drei Tagen bis zum Spiel gegen die Austria an den eigenen „Verhaltensweisen“ arbeiten. Seine Mannschaft soll „aggressiv und dynamisch Bälle erobern und wuchtige Konter spielen“. Respekt vor dem Gegner sei vorhanden. „Aber wir fokussieren uns ganz stark auf uns selbst.“
Die Austria kennt Senft aus seiner Zeit als Videoanalyst unter Thomas Letsch in der Saison 2018/19. Von Wien ging es über den WAC (Videoanalyst) zu Barnsley weiter, bis zum vergangenen Sommer war er dann Trainer des SC Pinkafeld in der Burgenlandliga sowie 2021/22 auch Chefcoach des FC Südburgenland in der Frauen-Bundesliga. „Ich versuche, immer auf Chancen vorbereitet zu sein, und wenn eine Chance kommt, zuzupacken", sagte der 33-Jährige, der auch hofft, die Fans wieder im Rücken zu spüren. Der Gegner soll „den rauen Wind in Ried zu spüren bekommen“, sagte Senft. Die Mannschaft stehe in der Verantwortung, die Emotionen im Stadion zu wecken.
Admiral Bundesliga, 20. Runde
Samstag, 17.00 Uhr:
Lustenau – Sturm Graz
Lustenau, Reichshofstadion, SR Jäger
Mögliche Aufstellungen:
Lustenau: Schierl – Anderson, Maak, Hugonet – Koudossou, Türkmen, Grabher, Rhein, Guenouche – Surdanovic, Motika
Sturm Graz: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber, Borkovic, Schnegg – Gorenc-Stankovic – Sarkaria, T. Horvat, Prass – Emegha, Teixeira
Lustenau vor schwieriger Aufgabe
Lustenau fehlen fünf Zähler auf die Wiener Austria und damit auf Platz sechs, Punkte sind im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe deshalb dringend nötig. Allerdings bekommen es die Vorarlberger mit Sturm Graz zu tun, das nach der Heimpleite letzte Woche gegen Klagenfurt auf Wiedergutmachung aus ist und mit einem Erfolg „schnell wieder in die richtige Spur zurückfinden“ will, wie Trainer Christian Ilzer betonte.
Gegen den Aufsteiger weist Sturm mit 16 Siegen in 17 Duellen bisher eine nahezu makellose Bilanz auf, unterschätzt werden die Vorarlberger aber keinesfalls. Denn die letzten Leistungen Lustenaus haben Ilzer „sehr gut gefallen“ Der Sturm-Coach sah „einen mutigen Auftritt gegen Salzburg, einen Heimsieg gegen Austria Wien und ein starkes Spiel gegen den LASK.“ Daher gelte es für sein Team, „das volle Potenzial auszuschöpfen, volle Überzeugung und Intensität auf den Platz zu bringen.“
In Lustenau hallte diese Woche immer wieder das umstrittene LASK-Spiel nach. Trainer Markus Mader wollte über die äußerst fragwürdige Elfmeterentscheidung keine großen Worte mehr verlieren. Gegen Sturm benötige es laut Mader eine „Topleistung“ um die starke Heimserie fortzusetzen. „Wir haben unseren Matchplan, und den gilt es umzusetzen. Wir kennen ihr System und ihr Spielanlage, da wollen wir dagegenhalten, auch wenn ihre Spielweise eine große Herausforderung darstellt“, sage Mader.
Admiral Bundesliga, 20. Runde
Samstag, 17.00 Uhr:
Hartberg – WAC
Profertil Arena Hartberg, SR Pfister
Mögliche Aufstellungen:
Hartberg: Sallinger – Steinwender, Horvat, Rotter, Pfeifer – Kainz, Heil – Frieser, Prokop, Avdijaj – Kriwak
WAC: Bonmann – Oermann, Piesinger, Bukusu – Veratschnig, Jasic, Omic, Taferner, Anzolin – Baribo, Malone
WAC stimmt sich auf Qualigruppe ein
Nur noch eher theoretischer Natur ist die Chance des WAC auf die Meistergruppe, die Wolfsberger stimmen sich in den abschließenden Runden bis zur Punkteteilung wohl schon auf die anstehenden Aufgaben in der Qualifikationsgruppe ein. Nach der jüngsten Niederlage gegen Rapid ist der Sprung in die Top Sechs nur noch schwer zu erreichen.
Vor dem Gastspiel in Hartberg rief Trainer Robin Dutt „verschiedene Möglichkeiten, die Ziele zu erreichen“ ins Gedächtnis, man wolle wieder einen Schritt nach vorne machen. „Man muss sich immer wieder des Modus’ bewusst sein. Viele arbeiten auf das Ende des Grunddurchgangs hin, aber das ist nur ein Zwischenziel, nur ein Teil der kompletten Meisterschaft“, meinte Dutt, der daran erinnerte, dass auch der Erstplatzierte der Qualigruppe noch eine Chance auf einen internationalen Startplatz hat.
In Hartberg ist Markus Schopp mit dem klaren Ziel Klassenverbleib am Ruder. Die Oststeirer präsentierten sich in den ersten Frühjahrsrunden verbessert, holten einen Sieg in Ried, brachten sich dann aber selbst um Zähler. Beim jüngsten 0:3 bei der Austria sah Schopp Patzer in der Abwehr, die einen möglichen Punktegewinn verhinderten. Schopp sah „Dinge, die zu korrigieren sind“. Mit einem Heimsieg winkt der Sprung auf Platz zehn, sollte Altach am Sonntag in Klagenfurt verlieren.