Ski alpin

Odermatt fährt Kugel im Super-G ein

Marco Odermatt hat seinem Trophäenschrank am Sonntag eine weitere Kristallkugel hinzugefügt. Der Schweizer feierte zum Abschluss der Rennen in Aspen seinen fünften Saisonsieg im Super-G und fuhr damit auch vorzeitig die kleine Kristallkugel für die Spezialwertung ein. Odermatt setzte sich dabei im Kampf um den Tagessieg nur hauchdünn vor dem Deutschen Andreas Sander durch. Stefan Babinsky schrammte als Vierter hinter dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde knapp am Podest vorbei.

Am Ende entschieden im siebenten Super-G der Saison nur fünf Hundertstelsekunden zugunsten des Schweizers und gegen Sander. Odermatt holte sich nach Gesamtweltcup und Riesentorlauf-Weltcup im Vorjahr damit zum ersten Mal die Kristallkugel im Super-G. Sein schärfster Konkurrent Aleksander Aamodt Kilde, der die restlichen zwei bisherigen Super-Gs gewinnen konnte, wurde mit 0,34 Sek. Rückstand auf Odermatt Dritter. In der Spezialwertung hat der Schweizer damit vor dem einzigen noch ausstehenden Rennen beim Finale in Soldeu uneinholbar 188 Punkte Vorsprung auf Kilde.

„Die kleine Kugel hat große Bedeutung für mich. Jede Kristallkugel ist in unserem Sport das Größte, sie zeigt, dass man über die ganze Saison der stärkste Läufer gewesen ist. Nicht an einem Tag wie bei der WM“, sagte Odermatt, der bei den Titelkämpfen in Frankreich als Favorit nur Vierter geworden war, im ORF-Interview. Speziell die Anforderungen im Super-G mache den Gewinn der Weltcup-Wertung auch besonders: „Gerade im Super-G muss dafür alles passen. Ein Fehler zu viel, und man steht neben dem Lauf.“ Im Vorjahr hatte Odermatt noch Kilde den Vortritt in Sachen Kristallkugel lassen müssen.

Babinsky bester Österreicher

Der Steirer leistete sich ein paar Fehler zu viel, schrammte am Ende aber trotzdem nur knapp an einem Podestplatz vorbei.

13 Hundertstelsekunden hinter Kilde und 0,47 Sek. hinter der Bestzeit landete Babinsky als bester Österreicher auf dem vierten Platz. Vincent Kriechmayr, der in der Super-G-Wertung hinter Odermatt und Kilde Dritter ist, klassierte sich hinter dem Überraschungssechsten Nico Gauer aus Liechtenstein auf dem siebenten Rang (+0,70). Daniel Danklmaier holte als 29. ebenfalls noch Weltcup-Punkte. Andreas Ploier ging als 33. so wie die restlichen Österreicher leer aus. Denn sowohl Marco Schwarz und Daniel Hemetsberger als auch Raphael Haaser und Otmar Striedinger kamen nicht ins Ziel.

1. Marco Odermatt (SUI)
2. Andreas Sander (GER)
3. Aleksander A. Kilde (NOR)

Babinsky stellt bestes Ergebnis ein

Daher blickte auch nur Babinsky trotz des knapp verpassten Podests zufrieden auf die Ergebnisliste. „Ich bin zufrieden. Auch wenn ich nicht fehlerfrei war. Aber wenn man alles reinhaut und riskiert, passieren halt Schnitzer. Insgesamt passt das Ergebnis schon“, sagte der Steirer, der mit dem vierten Platz sein bestes Weltcup-Ergebnis einstellte. Vor der WM war Babinsky in Cortina d’Ampezzo ebenfalls Vierter geworden.

Kriechmayr konnte zum Abschluss der Rennen in Aspen nicht mehr zulegen. „Ich war nicht gut genug, hatte überhaupt keine Überzeugung beim Skifahren, zu viele Fehler“, sagte der ehemalige Weltmeister im Super-G. Der Oberösterreicher zog aber vor dem diesjährigen Dominator in dieser Disziplin seinen Hut. „So ein Athlet wie Odermatt spornt einen an, sich selbst zu verbessern. Ich werde versuchen, die Lücke im Sommer ein bisschen zu schließen. Aber es wird schwierig“, sagte Kriechmayr, denn der Schweizer gebe „gescheit Gas“.

Für die Männer geht es nach dem zweiten Nordamerikatrip mit Rennen in Kalifornien und Colorado nun wieder zurück über den Atlantik. Zeit, einen etwaigen Jetlag aus den Knochen zu schütteln, gibt es etwa für Schwarz nur wenig. Denn bereits am Samstag steht in Kranjska Gora (09.30 bzw. 12.30 Uhr, live in ORF1) der erste von zwei geplanten Riesentorläufen auf dem Programm.