Spielergewerkschaft vehement gegen weitere Winter-WM

Die globale Fußballergewerkschaft FIFPRO hat sich vehement dagegen ausgesprochen, noch einmal eine Weltmeisterschaft im November/Dezember auszutragen. In der am Donnerstag veröffentlichten Nachbetrachtung zur WM in Katar am Ende des vergangenen Jahres und einer Spielerumfrage kommt die FIFPRO zu dem Schluss, dass die Bedenken bezüglich physischer und psychischer Müdigkeit und Verletzungsrisiko bestätigt worden seien. Eine Wiederholung wäre „inakzeptabel“.

Als warnendes Beispiel gab die Spielergewerkschaft den Fall von Raphael Varane an. Der Verteidiger stand am 18. Dezember mit Frankreich im Finale gegen Argentinien und neun Tage später für Manchester United schon wieder in der Premier League auf dem Feld. Anfang Februar erklärte er das Ende seiner internationalen Karriere aufgrund des „erdrückenden“ Spielprogramms.

„Die Spieler schaffen das Produkt“

Seine „Entscheidung sollte die Organisatoren wirklich, wirklich nervös machen, denn letztlich sind es die Spieler, die auf dem Rasen das Spiel entwickeln, sie schaffen das Produkt, das von allen verkauft wird … und weshalb die Fans kommen“, sagte FIFPRO-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann in einer Videokonferenz am Dienstag.

„Wenn man nochmals eine Winter-WM andenkt, müssen die Ligen ihren Kalender komplett umstellen und für genügend Zeit für Training und Erholungszeit vor und nach dem Turnier sorgen. Es ist unwahrscheinlich, dass sie dem zustimmen“, erklärte Baer-Hoffmann.

Belastung auch durch ausgedehnte Nachspielzeit

Die Umfrage ergab, dass 68 Prozent der Spieler zumindest 14 Tage Vorbereitungszeit wollen, 61 Prozent sprechen sich für zwei bis vier Wochen Erholung nach einer WM aus. Vor Katar hatten Spieler aus europäischen Ligen teilweise nur sechs oder sieben Tage Vorbereitung.

Eine zusätzliche Belastung ergab sich auch durch die ausgedehnte Nachspielzeit. In den durchschnittlich 11,6 Minuten zusätzlicher Spielzeit legten die Spieler im Schnitt fast 1,6 zusätzliche Kilometer zurück.