Der WM-Pokal
Reuters/Hannah Mckay
Fußball

FIFA bläht WM 2026 weiter auf

Die WM-Endrunde 2026 ist nach der Aufstockung der Teilnehmerzahl auf 48 Nationen am Dienstag weiter aufgebläht worden. Der Fußballweltverband (FIFA) beschloss auf seiner Tagung in Kigali in Ruanda eine Modusänderung auf zwölf Vierergruppen. Damit erhöht sich die Anzahl der Partien auf über 100 – was vor allem den Kassier der FIFA freut.

Bei der Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko mit erstmals 48 Nationen werden nach FIFA-Beschluss genau 104 Spiele angepfiffen, 40 mehr als bei den vorherigen Weltmeisterschaften seit 1998. Der im Fußballkalender veranschlagte WM-Zeitraum (Turnier plus Vorbereitungsphase) liegt mit 56 Tagen im Bereich der Endrunden 2010, 2014 und 2018. Das Datum für das Eröffnungsspiel steht noch nicht fest, aufgrund der hohen Anzahl der Spiele dürften aber gut 40 Turniertage nötig sein. Das WM-Finale legte das FIFA-Council während der Sitzung in Ruanda auf den 19. Juli 2026.

Das neue Format sieht zwölf Vierergruppen in der Vorrunde vor, was bereits 72 Spiele ausmacht. Weiter kommen jeweils die Gruppenersten und -zweiten sowie die acht besten Gruppendritten. Danach folgen 32 weitere Partien. Ende 2022 war die bisher letzte und kompakte Endrunde in Katar in 29 Tagen ausgerichtet worden, Weltmeister Argentinien brauchte sieben Spiele bis zum Titel. Für die einzelnen Teams kommt durch die Formatänderung nur maximal ein Spiel dazu.

Das SofI Stadion
AP/Kirby Lee/Kirby Lee
Das SoFi Stadium in Los Angeles ist ein heißer Kandidat für das Endspiel am 19. Juli 2026

Bisher war damit gerechnet worden, dass die erstmals 48 Nationen in knapp dreieinhalb Jahren in der Vorrunde in 16 Dreiergruppen spielen. Allein dieses Format hätte eine Steigerung der bisherigen 64 WM-Partien (bei 32 Teilnehmern) auf 80 Spiele bedeutet. Wegen der höheren Gefahr für Absprachen – weil eine Nation in der Gruppe zwingend spielfrei hat – war dieser Modus aber bereits mehrfach kritisiert worden.

Mehr Einnahmen für Verband

Wirtschaftlich dürfte die FIFA durch die höhere Anzahl von TV-Übertragungen mit noch einmal deutlich mehr Geld rechnen. Für den WM-Zyklus von 2023 bis 2026 war bisher mit Einnahmen in Höhe von insgesamt elf Milliarden US-Dollar (10,27 Mrd. Euro) kalkuliert worden. Von 2019 bis 2022 betrugen die Einnahmen insgesamt 7,568 Milliarden US-Dollar (ca. 7,07 Mrd. Euro), wie die FIFA offiziell mitgeteilt hatte.

An die drei Ausrichter vergeben worden war die WM 2026 im Jahr 2018, die Aufstockung von 32 auf 48 Nationen war bereits im Jänner 2017 entschieden worden. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte bereits in Katar das Format mit Vierergruppen als großen Erfolg gelobt. „Hier waren die Vierergruppen absolut unglaublich, in dem Sinne, dass es bis zur letzten Minute des letzten Spiels offen war, wer weiterkommt“, sagte der Schweizer.