Ski alpin

Stuhec dominiert letzte Saisonabfahrt

Ilka Stuhec hat am Mittwoch die letzte Abfahrt der Saison für sich entschieden. Die Slowenin setzte sich beim Weltcup-Finale in Soldeu deutlich mit 0,51 Sekunden vor der italienischen Kugelgewinnerin Sofia Goggia durch. Dritte wurde die Schweizerin Lara Gut-Behrami (+0,81). Mirjam Puchner landete als beste Österreicherin auf dem fünften Platz (+1,01). Die weiteren ÖSV-Läuferinnen kamen nicht in die Top Ten.

Die Frauen bestritten ihre Abfahrt auf exakt derselben Strecke wie die Männer kurz zuvor, auch die Kurssetzung war identisch. Am besten mit der Strecke kam bei frühlingshaften Temperaturen Stuhec zurecht, der eine fehlerfreie Fahrt gelang. Für die Slowenin war es der insgesamt elfte Weltcup-Sieg, der siebente in der Abfahrt. Nach dem Abfahrtssieg in Cortina war es für die 32-Jährige der zweite Saisonsieg.

Stuhec hatte sich nach ihrem WM-Titel 2019 in St. Moritz eine schwere Knieverletzung zugezogen und kehrte erst diese Saison auf die Siegerstraße zurück. Ihre konstant guten Leistungen in der Abfahrt kamen für viele überraschend. Sie selbst meinte aber im ORF-Interview: „Für mich ist es eigentlich nicht überraschend. Ich habe seit letztem Jahr viele Sachen getauscht, ich hatte seit dem ersten Moment das Gefühl, dass es wieder geht und mir Spaß macht. Die ganze Vorbereitung ist gut gelaufen, ich wusste, was ich zeigen kann. Es musste nur alles zusammenpassen.“

1. Ilka Stuhec (SLO)
2. Sofia Goggia (ITA)
3. Lara Gut-Behrami (SUI)

0,51 Sekunden hinter Stuhec kam Goggia ins Ziel. Die Italienerin schaffte damit in jeder Abfahrt, in der sie die Ziellinie überquerte, einen Podestplatz. Fünf der neun Saisonrennen gewann sie, zweimal wurde sie Zweite. Die kleine Kugel in der Abfahrtswertung hatte sich Goggia bereits vorzeitig gesichert. Für die 30-jährige Italienerin war es nach 2018, 2021 und 2022 die vierte Kristallkugel in dieser Disziplin.

Puchner verpasst Podest knapp

Puchner verpasste als Fünfte das Podest lediglich um 0,20 Sekunden. „Ich habe probiert, immer richtig Gas zu geben und die Position zu halten. Aber am Ende habe ich leider zwei richtige Böcke eingebaut. Ich habe mich brutal geärgert“, erklärte die Salzburgerin anschließend im ORF-TV-Interview. Damit standen die ÖSV-Damen seit dem Speed-Auftakt Anfang Dezember in Lake Louise – Nina Ortlieb war einmal Zweite, Cornelia Hütter einmal Dritte – in der Abfahrt im Weltcup nicht mehr auf dem Podest.

Ortlieb, die in den beiden Trainingsläufen mit Spitzenzeiten aufzeigte, war schnell unterwegs, doch kurz vor dem Ziel überdrehte sie nach einem Schlag in einer Linkskurve und kam zu Sturz. Die WM-Zweite landete im Fangnetz, konnte aber anschließend selbst ins Ziel fahren. „Momentan ist schon der Ärger groß, aber meinen Körper spüre ich auch“, sagte Ortlieb im ORF. Sie könne aber zu 95 Prozent am Donnerstag (10.00 Uhr, live in ORF1) im Super-G starten.

Weitere ÖSV-Läuferinnen abgeschlagen

Die restlichen Österreicherinnen schafften es nicht in die Weltcup-Punkte für die Top 15. Hütter, die im Super-G noch die Chance auf die kleine Kugel hat, kam mit 2,22 Sekunden Rückstand als 19. ins Ziel. „Ich fühle mich zurzeit nicht so sicher in der Abfahrt. Wenn ich vor mir schon die Löcher in der Piste sehe, tue ich mir schwer“, erklärte die Steirerin.

Unmittelbar hinter ihr landeten Stephanie Venier (2,83) und Christina Ager (2,83). Für das Abfahrtsfinale hatten sich mit Ramona Siebenhofer und Tamara Tippler eigentlich noch zwei weitere Österreicherinnen qualifiziert. Siebenhofer sagte ihren Start allerdings wegen starker Rückenschmerzen ab, Tippler beendete ihre Saison vorzeitig, da sie erstmals Mutter wird. Auch Gesamtweltcup-Siegerin Mikaela Shiffrin ließ die Abfahrt aus.