Skifahrerin Nicole Schmidhofer (AUT)
GEPA/Mathias Mandl
Ski alpin

Schmidhofer zieht Schlussstrich

Skirennläuferin Nicole Schmidhofer hat ihre Karriere beendet. Nach vier Weltcup-Siegen und dem Super-G-WM-Titel 2017 in St. Moritz zog die Steirerin an ihrem 34. Geburtstag einen Schlussstrich unter ihre sportlichen Ambitionen, wie sie am Mittwoch im ORF-Interview bestätigte und der Österreichische Skiverband (ÖSV) in einer Aussendung bekanntgab.

Sie sei einfach nicht mehr bereit, an ihre Grenzen zu gehen und Risiko zu nehmen, sagte Schmidhofer im Rahmen des alpinen Weltcup-Finales in Soldeu in Andorra. Mit dem Super-G am Donnerstag (10.00 Uhr, live in ORF1) bestreitet sie ihr letztes Rennen.

Nach ihrem schweren Sturz im Dezember 2020 in Val d’Isere hatte Schmidhofer nicht in die Erfolgsspur zurückgefunden. Durch einen Verrenkungsbruch des linken Kniegelenks waren alle Bänder im Knie gerissen. Schon damals stand Schmidhofers weitere Karriere an der Kippe. Nach zahlreichen Operationen probierte sie in der vergangenen Saison ihr Comeback, brach es ab und wollte in dieser Saison durchstarten. An alte Erfolge konnte Schmidhofer nicht mehr anschließen.

Schmidhofer beendet Karriere

Skirennläuferin Nicole Schmidhofer hat ihre Karriere beendet. Nach vier Weltcup-Siegen und dem Super-G-WM-Titel 2017 in St. Moritz zog die Steirerin an ihrem 34. Geburtstag einen Schlussstrich unter ihre sportlichen Ambitionen, wie sie am Mittwoch im ORF-Interview bestätigte und der Österreichische Skiverband (ÖSV) in einer Aussendung bekanntgab.

Zwei neunte Plätze und zuletzt Rang 13 im Kvitfjell-Super-G waren die Saisonhighlights der Steirerin. „Es könnte vielleicht noch besser werden, es gibt gute Teilabschnitte, vor allem im Super-G“, sagte sie. „Aber in der Abfahrt ist das Vertrauen einfach nicht mehr da. Es sind die Momente, wenn ich Richtung Netz fahre und unbewusst zurückziehe, die Einfahrt in den Schatten. Was helfen mir fünf gute Teilzeiten, wenn ich bei einer eine Sekunde verliere?“, so Schmidhofer.

Nicole Schmidhofer mit WM-Medaille, 2017
GEPA/Hans Oberlaender
Mit dem Super-G-WM-Titel 2017 in St. Moritz feierte Schmidhofer ihren größten Erfolg

Fehlende Risikobereitschaft

In der Abfahrt sei seit ihrem Sturz in Val d’Isere der Ofen sprichwörtlich aus. Sie kann sich nicht mehr überwinden. „Ich mag nicht mehr weit springen, das hohe Tempo kann ich in den Kurven nicht mehr mitgehen. Ich bin nicht mehr bereit, das Risiko einzugehen, weil mir im Nachhinein immer mehr bewusst wird, was damals eigentlich geschehen ist, und ich weiß, dass ich nach einem weiteren Sturz denselben Weg kein zweites Mal gehen könnte“, so Schmidhofer.

Zu viel Kraft habe der Weg zum Comeback gekostet, das sei ihr in den vergangenen Wochen klar geworden. „Skifahren ist was Schönes, und ich mache es unheimlich gerne, aber ich brauche das Risiko nicht mehr. Ich bin nicht mehr bereit, voll anzudrücken“, sagte Schmifhofer. Deshalb sei der Abschied vom Rennsport die richtige Entscheidung. „Für mich, für mein Bauchgefühl und für meine Familie, die jetzt alles ein bisschen lockerer sehen kann.“

Abschied nach 16 Jahren

Abschließend sagte Schmidhofer: „Vor genau 16 Jahren habe ich mein Weltcup-Debüt gefeiert, somit schließt sich für mich der Kreis und ich blicke sehr dankbar auf die Weltcup-Zeit zurück.“ Ihr größter Erfolg neben dem Super-G-WM-Titel 2017 war die kleine Abfahrtskristallkugel in der folgenden Saison. Bei der Weltmeisterschaft in Meribel im vergangenen Februar schaute sie wie davor bei Olympia in Peking 2022 zu.

Neben ihren vier Weltcup-Siegen (drei Abfahrten, ein Super-G) stand Schmidhofer weitere acht Mal auf dem Podest – fünfmal als Zweite, dreimal als Dritte. Bei der Speedski-WM 2019 in Vars knackte sie als erste Österreicherin die Schallmauer von 200 km/h und verpasste mit 217,59 km/h als Vierte eine Medaille nur knapp.