Skispringen

Tschofenig in Windlotterie Dritter

Dawid Kubacki hat am Donnerstag auf der vorletzten Station der Raw-Air-Serie die Gunst der Stunde genutzt. Der 33-jährige Pole setzte sich in Lillehammer bei einer Windlotterie vor dem Slowenen Anze Lanisek und Halbzeitleader Daniel Tschofenig durch. Stefan Kraft hatte bei wechselnden und unberechenbaren Windbedingungen Pech, fiel vom dritten auf den achten Platz zurück und damit aus dem Rennen um die Raw-Air-Gesamtwertung.

Tschofenig (136,5 und 134 m) sah nach seinem zweiten Podestplatz in dieser Saison nach jenem in Lake Placid Anfang Februar das Positive. „Natürlich will man immer ganz oben stehen, aber es war nicht leicht, wir haben lange oben gewartet“, sagte der 20-jährige Kärtner, der bereits in Oslo geführt hatte und damals auf den fünften Rang zurückgefallen war, im ORF-Interview. „Der Sprung war dann gut, von dem her überwiegt die Freude. Was bei Stefan los war, habe ich nicht mitkriegt. Es tut mir aber leid für ihn.“

Kraft kam nach 136 Metern im ersten Durchgang in der Entscheidung nur auf 113 Meter und konnte seinen Ärger jedenfalls nicht verbergen. „Verarscht fühle ich mich, da kann ich auch gleich mit dem Lift herunterfahren“, sagte der 29-jährigen Salzburger, dem im ORF-Interview der Kragen platzte. „Da geht es um so viel, und dann schicken sie dich bei plus zehn Wind runter. Wenn man sich dann nicht aufregt, weiß ich auch nicht. Das zipft mich gerade sehr an.“

Stefan Kraft
IMAGO/Geir Olsen
Kraft konnte seinen Ärger nach dem Rückfall vom dritten auf den achten Rang nicht verbergen

Während Kraft bei seinem zweiten Sprung als Einziger der Topgruppe 10,4 Punkte wegen Rückenwinds dazubekam, kassierte der am Ende viertplatzierte Markus Eisenbichler, der kurz zuvor über den Bakken gegangen war, bei viel besseren Bedingungen elf Minuspunkte. Dem Deutschen reichte die Egalisierung des Schanzenrekords von 146 Metern (Simon Amann, 2009) schlussendlich nicht einmal für einen Podestplatz.

Kraft fällt in Raw-Air-Wertung zurück

In der Raw-Air-Wertung fiel Kraft hinter Lanisek auf den dritten Rang zurück und hat nun 35,5 Rückstand auf den weiter führenden Norweger Halvor Egner Granerud, der den Schaden als Tagessechster in Grenzen hielt. Auf Lanisek fehlen Kraft 2,5 Punkte. Tschofenig machte unterdessen viele Plätze gut und ist nun hinter Kubacki neuer Fünfter, 73,4 Punkte fehlen ihm auf Platz eins.

Wind verbläst Kraft in Lillehammer (AUT)

Stefan Kraft stürzte bei widrigen Verhältnissen in der Entscheidung noch vom dritten auf den achten Rang ab.

Licht und Schatten bei wechselnden Bedingungen

Clemens Aigner, Manuel Fettner und Jan Hörl machten im zweiten Durchgang einige Plätze gut und landeten auf den Rängen zehn bis zwölf. Michael Hayböck hatte auf dem Lysgardsbakken dagegen Pech, kam nach 130 Metern im ersten im zweiten nur auf 115 Meter und rutschte unmittelbar vor Maximilian Steiner vom neunten auf den 25. Rang zurück.

Zum Abschluss der Raw-Air-Serie stehen für die Herren am Samstag (16.30 Uhr) und Sonntag noch zwei Einzel-Wettkämpfe, inklusive Qualifikation am Freitag (17.00 Uhr, jeweils live in ORF1 und im Livestream), noch insgesamt drei Wertungsbewerbe auf dem Programm.

Zweites Herren-Springen in Lillehammer

Endstand:
1. Dawid Kubacki POL 137,5 / 138,5 283,1
2. Anze Lanisek SLO 139,0 / 136,0 275,7
3. Daniel Tschofenig AUT 136,5 / 134,0 273,5
4. Markus Eisenbichler GER 136,0 / 146,0 272,7
5. Ryoyu Kobayashi JPN 132,5 / 136,5 263,5
6. Halvor Egner Granerud NOR 133,0 / 131,5 258,7
7. Kamil Stoch POL 130,0 / 134,0 256,3
8. Stefan Kraft AUT 136,0 / 113,0 243,0
9. Kristoffer Eriksen Sundal NOR 130,0 / 129,0 242,3
10. Clemens Aigner AUT 128,5 / 126,5 239,1
11. Manuel Fettner AUT 125,5 / 126,5 238,3
12. Jan Hörl AUT 124,0 / 132,5 238,2
13. Timi Zajc SLO 127,0 / 129,0 237,3
14. Piotr Zyla POL 125,0 / 130,0 231,3
15. Philipp Raimund GER 124,0 / 129,5 230,9
16. Johann Andre Forfang NOR 128,0 / 120,0 229,0
17. Aleksander Zniszczol POL 125,5 /128,0 226,7
18. Justin Lisso GER 128,0 / 123,5 224,8
19. Daniel Andre Tande NOR 131,5 / 115,5 223,7
20. Pawel Wasek POL 126,5 / 124,0 223,5
21. Constantin Schmid GER 124,5 / 124,0 219,7
. Rok Masle SLO 127,5 / 119,0 219,7
23. Benjamin Östvold NOR 124,5 / 120,5 212,3
24. Ziga Jelar SLO 120,5 / 122,5 210,8
25. Michael Hayböck AUT 130,0 / 115,0 210,0
26. Maximilian Steiner AUT 127,0 / 112,5 206,3
27. Niko Kytosaho FIN 124,5 / 116,0 201,4
28. Stephan Leyhe GER 122,5 / 112,0 191,8
29. Gregor Deschwanden SUI 118,5 / 107,5 189,0
30. Lovro Kos SLO 124,0 / 102,0 165,9