Tschofenig (136,5 und 134 m) sah nach seinem zweiten Podestplatz in dieser Saison nach jenem in Lake Placid Anfang Februar das Positive. „Natürlich will man immer ganz oben stehen, aber es war nicht leicht, wir haben lange oben gewartet“, sagte der 20-jährige Kärtner, der bereits in Oslo geführt hatte und damals auf den fünften Rang zurückgefallen war, im ORF-Interview. „Der Sprung war dann gut, von dem her überwiegt die Freude. Was bei Stefan los war, habe ich nicht mitkriegt. Es tut mir aber leid für ihn.“
Kraft kam nach 136 Metern im ersten Durchgang in der Entscheidung nur auf 113 Meter und konnte seinen Ärger jedenfalls nicht verbergen. „Verarscht fühle ich mich, da kann ich auch gleich mit dem Lift herunterfahren“, sagte der 29-jährigen Salzburger, dem im ORF-Interview der Kragen platzte. „Da geht es um so viel, und dann schicken sie dich bei plus zehn Wind runter. Wenn man sich dann nicht aufregt, weiß ich auch nicht. Das zipft mich gerade sehr an.“

Während Kraft bei seinem zweiten Sprung als Einziger der Topgruppe 10,4 Punkte wegen Rückenwinds dazubekam, kassierte der am Ende viertplatzierte Markus Eisenbichler, der kurz zuvor über den Bakken gegangen war, bei viel besseren Bedingungen elf Minuspunkte. Dem Deutschen reichte die Egalisierung des Schanzenrekords von 146 Metern (Simon Amann, 2009) schlussendlich nicht einmal für einen Podestplatz.
Kraft fällt in Raw-Air-Wertung zurück
In der Raw-Air-Wertung fiel Kraft hinter Lanisek auf den dritten Rang zurück und hat nun 35,5 Rückstand auf den weiter führenden Norweger Halvor Egner Granerud, der den Schaden als Tagessechster in Grenzen hielt. Auf Lanisek fehlen Kraft 2,5 Punkte. Tschofenig machte unterdessen viele Plätze gut und ist nun hinter Kubacki neuer Fünfter, 73,4 Punkte fehlen ihm auf Platz eins.
Wind verbläst Kraft in Lillehammer (AUT)
Stefan Kraft stürzte bei widrigen Verhältnissen in der Entscheidung noch vom dritten auf den achten Rang ab.
Licht und Schatten bei wechselnden Bedingungen
Clemens Aigner, Manuel Fettner und Jan Hörl machten im zweiten Durchgang einige Plätze gut und landeten auf den Rängen zehn bis zwölf. Michael Hayböck hatte auf dem Lysgardsbakken dagegen Pech, kam nach 130 Metern im ersten im zweiten nur auf 115 Meter und rutschte unmittelbar vor Maximilian Steiner vom neunten auf den 25. Rang zurück.
Zum Abschluss der Raw-Air-Serie stehen für die Herren am Samstag (16.30 Uhr) und Sonntag noch zwei Einzel-Wettkämpfe, inklusive Qualifikation am Freitag (17.00 Uhr, jeweils live in ORF1 und im Livestream), noch insgesamt drei Wertungsbewerbe auf dem Programm.