Tirol-Trainer Thomas Silberberger
GEPA/Patrick Steiner
Bundesliga

WSG kämpft um Premierensieg gegen Sturm

Ganz Wattens drückt am Sonntag Austria Lustenau und Rapid die Daumen. Die WSG Tirol benötigt im Rennen um die Qualifikation für die Meistergruppe in der Admiral Bundesliga einen Ausrutscher der Konkurrenz und muss ihre eigene Aufgabe mit einem Sieg erledigen. Allein letzteres Ansinnen wird schwer genug, gastiert doch mit Puntigamer Sturm Graz Österreichs zweite Kraft und ein „Angstgegner“ der Tiroler im Innsbrucker Tivoli.

In neun Duellen mit Sturm hat die Wattener Sportgemeinschaft nämlich nur zwei magere Punkte geholt. Für ein Tiroler Happy End müsste zum Abschluss des Grunddurchgangs der Premierensieg her. „Chancenlos sehe ich uns nicht. Aber Favorit sind wir auch nicht. Das liegt auf der Hand“, sagte Trainer Thomas Silberberger.

Gelingt der Coup, muss der Club noch darauf hoffen, dass entweder Austria Klagenfurt in Lustenau oder die Wiener Austria im Derby gegen Rapid nicht gewinnt. Im Falle eines Unentschiedens der Klagenfurter in Lustenau würde Punktegleichheit herrschen. Dann landet die WSG in der Meistergruppe, da der direkte Saisonvergleich für sie spricht (2:2 und 3:2). Bei Gleichheit mit der Wiener Austria hätte die WSG aufgrund des direkten Duells (1:2 und 0:0) das Nachsehen.

Bundesliga, 22. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

WSG Tirol – Sturm Graz

Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Tirol: F. Oswald – Ranacher, Stumberger, Behounek, Schulz – Rogelj, Müller, Ertlthaler – Ogrinec – Sabitzer, Forst

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic, Schnegg – Gorenc-Stankovic – Hierländer, Horvat, Prass – Sarkaria, Emegha

„Schlacht um zweiten Ball“

Silberberger schickte sein Team gegen Sturm in die „Schlacht“. „Wir sind intensiv auf dem Weg, Sturm aber noch eine Stufe intensiver“, sagte Silberberger. „Wir müssen schauen, dass wir die Intensität gegen den Ball hochhalten, damit es zur Schlacht um den zweiten Ball kommt.“ Und dann bräuchte es wesentlich bessere Lösungen als beim 0:2 bei Rapid, als seine Truppe völlig harmlos blieb.

Mit Lukas Sulzbacher (gesperrt) und Bror Blume (Sprunggelenk) fehlen der WSG wichtige Mittelfeldspieler. Der Trainer sieht sein Team auf alle Eventualitäten vorbereitet, auch der „All-in-Plan“ für den Fall der Fälle liege parat. Falls die Tiroler den zweiten Einzug in die Meistergruppe nach 2020/21 verpassen würden, „wären wir megaenttäuscht“, sagte Silberberger. „Aber es wäre definitiv kein Misserfolg für die WSG.“

Sturm kann in Innsbruck noch zwei Punkte für die Meistergruppe holen. Bei einer Niederlage würden die bei aktuell 45 Punkten haltenden Grazer durch die Halbierung auf 22 Zähler abgerundet, bei einem Sieg wären es 24 und zum Start in die Meistergruppe wahrscheinlich vier statt sechs Punkte Rückstand auf Leader Salzburg.

„Wir können unsere Ausgangslage noch einmal entscheidend verbessern, und drei Punkte könnten ein wichtiger Baustein für unseren Gesamterfolg heuer werden“, verlautete Sturm-Trainer Christian Ilzer. Den Gegner lobte er für seinen „sehr effektiven und geradlinigen Fußball“ sowie die „hohe Qualität bei Standards“. Er erwarte sich „ein spannendes und sehr umkämpftes Spiel“, sagte der Steirer.

Bundesliga, 22. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Lustenau – Klagenfurt

Reichshofstadion, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Klagenfurt: Menzel – Blauensteiner, Mahrer, Cvetko, Schumacher – Benatelli – Straudi, Wernitznig, Irving, Rieder – Pink

Lustenau: Schierl – Adriel, Hugonet, Grujcic – Anderson, Türkmen, Surdanovic, Grabher, Guenouche – Fridrikas, Cheukoua

Klagenfurt hat „Matchball“ in Lustenau

Klagenfurt steht vor der erneuten Teilnahme an der Meistergruppe. Mit einem Sieg in Lustenau wären die Kärntner wie im Vorjahr unter den Top Sechs. Selbst bei einer Niederlage könnte es reichen – wenn es Schützenhilfe gibt. Verliert die Wiener Austria das Derby oder gewinnt Tirol nicht gegen Sturm, stehen die Klagenfurter unabhängig vom eigenen Resultat erneut in der Meistergruppe.

Trainer Peter Pacult will sich aber von den Ständen in den anderen Partien nicht beeinflussen lassen. „Wir müssen auf uns selbst schauen.“ Er verzichtet in Vorarlberg auf Experimente. „Warum soll ich bei einem besonderen Spiel etwas Besonderes machen? Von zu viel Grübeln und Studieren bekommt man nur Kopfweh“, sagte Pacult.

Seine Mannschaft feierte zuletzt, beginnend mit einem 2:1 bei Sturm, drei Siege in Folge. „Der Erfolg in Graz hat einiges bewegt“, meinte der Wiener. Die Klagenfurter halten schon jetzt bei 30 Punkten – so viele wie im Grunddurchgang 2021/22. „Das ist aller Ehren wert, das hätte uns vor dieser Saison niemand zugetraut.“ Doch auch die Lustenauer schlagen sich als Achter gut. „Sie spielen eine sehr gute Rolle. Mein Trainerkollege Markus Mader leistet tolle Arbeit“, meinte Pacult.

Austria-Klagenfurt-Trainer Peter Pacult
GEPA/Wolfgang Jannach
Klagenfurt-Coach Peter Pacult setzt in Lustenau auf Altbewährtes

Mader zeigte Respekt vor den Klagenfurtern: „Das ist eine gestandene Bundesliga-Mannschaft, die relativ einfachen Fußball praktiziert. Sie haben klare Abläufe und wissen genau, was sie mit und gegen den Ball machen wollen. Mit Markus Pink haben sie außerdem den Führenden der Torschützenliste in ihren Reihen, da gilt es gut aufzupassen.“ Dennoch sei es das Ziel, „mindestens einen Punkt“ zu ergattern.

Bundesliga, 22. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Ried – WAC

Josko Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Wendlinger – Gragger, Lackner, Plavotic – Lutovac, Nutz, Martin, Pomer, Jurisic – Lang, Mikic

WAC: Bonmann – Jasic, Oermann, Bukusu, Anzolin – Veratschnig, Omic, Taferner, Kerschbaumer – Baribo, Malone

Ried kann zu WAC aufschließen

Die SV Guntamatic Ried will das nächste Zeichen im Kampf gegen den Abstieg setzen. Nach dem 2:1 in Altach und dem Sprung weg vom Tabellenende soll gegen den RZ Pellets WAC auch daheim erstmals seit Mitte Oktober wieder gejubelt werden. Die Wolfsberger wollen die Innviertler aber auf Distanz halten.

Acht Runden war Ried vor dem Erfolg in Altach sieglos. Die Vorzeichen, zumindest nicht als Letzter in die Qualifikationsgruppe zu starten, sind gut, gastiert Altach doch in Salzburg. Mit einem Sieg könnte Ried mit zwei Zählern Vorsprung auf die Vorarlberger in die finale Saisonphase gehen – und zum WAC aufschließen. Die Kärntner sieht Ried-Trainer Maximilian Senft im Saisonverlauf unter ihrem Wert geschlagen. „Es kommt eine sehr spielstarke Mannschaft nach Ried. Wir müssen von unserer eigenen Idee voll überzeugt sein“, so Senft.

Seinem Gegenüber Manfred Schmid, der in Wolfsberg noch keine zwei Wochen am Ruder ist, war in der Vorwoche kein guter Einstand vergönnt. Nach einer Roten Karte gegen Simon Piesinger verlor der WAC in Unterzahl gegen Lustenau 0:1. Schmid wollte die Partie schnell abgehakt wissen. Die Kärntner spielen um eine gute Ausgangslage für die Qualigruppe. „Wirklich weiter bringt uns nur ein Sieg. Das ist auch unser Ziel“, sagte Schmid. Der WAC tut sich in dieser Saison auswärts deutlich leichter als daheim. Im Lavanttal gab es in elf Spielen nur einen Sieg, in der Ferne gewannen die „Wölfe“ fünf von zehn Partien.