Ski alpin

Odermatt löscht mit Gala Maier-Rekord aus

Marco Odermatt hat am Ende seiner herausragenden Saison noch einmal ein Highlight gesetzt. Der Schweizer gewann am Samstag beim Weltcup-Finale in Soldeu mit über zwei Sekunden Vorsprung den RTL und verbesserte damit den Punkterekord von Hermann Maier. Odermatt übertraf mit seinem 13. Saisonsieg die 2.000 Zähler des „Herminators“ aus dem Jahr 2000 und schloss den Gesamtweltcup mit dem neuen Bestwert von 2.042 Punkten ab. Marco Schwarz landete bei der Gala des Schweizers als Dritter auf dem Podest.

Bei seinem 24. Sieg unterstrich Odermatt am Ende einer langen Saison noch einmal seine Ausnahmestellung. Der 25-Jährige deklassierte die Konkurrenz und setzte sich 2,11 Sekunden vor dem Norweger Henrik Kristoffersen durch. Auf Rang drei landete mit einem Rückstand von 2,29 Sekunden Schwarz, der sich im Finale um acht Ränge verbessern konnte. Alexis Pinturault, der zu Halbzeit als Zweiter 1,09 Sekunden hinter Odermatt gelegen war, fiel bei wesentlich schlechterer Sicht auf Rang acht (2,67) zurück.

Odermatt trotzte diesen Verhältnissen. Während Kristoffersen und Schwarz noch bei Sonnenschein gefahren waren, war der Schweizer auch bei Schatten nicht aufzuhalten. Odermatt stellte mit dem 13. Saisonsieg auch die Bestmarke an Erfolgen in einem Winter von Ingemar Stenmark (1978/79), Maier (2000/01) und Marcel Hirscher (2017/18) ein. Überdies räumte der Schweizer neben der großen Kristallkugel auch die kleinen im Super-G und im RTL ab.

Odermatt schlägt Maier-Rekord

Marco Odermatt hat am Ende seiner herausragenden Saison noch einmal ein Highlight gesetzt. Der Schweizer gewann am Samstag beim Weltcup-Finale in Soldeu mit über zwei Sekunden Vorsprung den RTL und verbesserte damit den Punkterekord von Hermann Maier.

„Der Rekord hat eine große Bedeutung“

„Der Rekord hat schon eine große Bedeutung für mich. Ich habe heute wieder Druck gespürt und wusste, dass mir der Rekord doch etwas bedeutet. Ich wollte einfach schnell ins Ziel. Dass mir heute zwei solche Fahrten gelingen und ich mit zwei Sekunden, bei nicht guten Verhältnissen zum Schluss, gewinnen kann, ist unglaublich. Für Hermann Maiers Karriere war ich zu jung, mein Vorbild war immer Didier Cuche. Sorry, Hermann!“, sagte Odermatt im ORF-Interview.

Jubel von Marco Odermatt
GEPA/Harald Steiner
Marco Odermatt schrie sich im Zielraum die Freude über den neuen Rekord aus dem Leib

Mit insgesamt 22. Podestplätzen stellte der Schweizer ebenfalls einen Rekord von Maier ein. Zusätzlich holte der Saisondominator WM-Gold im RTL und in der Abfahrt. Den RTL-Weltcup gewann er, trotz des verpassten Schladming-RTL, mit sagenhaften 840 Punkten 180 Zähler vor Kristoffersen. „Marco (Odermatt, Anm.) ist derzeit der Beste, und wir müssen schauen, dass wir auch besser werden“, sagte der Norweger.

1. Marco Odermatt (SUI)
2. Henrik Kristoffersen (NOR)
3. Marco Schwarz (AUT)

Aufholjagd bringt Schwarz RTL-Podest

Aus ÖSV-Sicht sorgte Marco Schwarz für den vierten Podestplatz eines Österreichers in dieser RTL-Saison. Der 27-jährige Kärntner war nach dem ersten Lauf nur auf Rang elf gelegen. Mit der drittbesten Laufzeit katapultierte sich Schwarz noch auf das Podest. Der WM-Dritte holte nach Rang drei in Schladming und dem Premierensieg in Palisades Tahoe sein drittes Stockerl.

„Ich habe mich im zweiten Lauf wohler gefühlt. Man muss fairerweise sagen, dass wir auch eine bessere Sicht hatten. Ich muss im Frühjahr weiter am Timing üben, auch auf solchen Schneeverhältnissen. Aber der dritte Platz ist ein guter Abschluss. Ich habe mich in die Saison reingekämpft, und daran muss ich weiter arbeiten. Vor Marco (Odermatt, Anm.) kann ich nur den Hut ziehen. Er ist der Beste zur Zeit. Da heißt es, weiterarbeiten, dass wir im nahe kommen“, sagte Schwarz, der im RTL-Weltcup mit 449 Punkten Rang vier belegte.

„Kleine Genugtuung“ für Feller

Von den restlichen Österreichern holte nur noch Manuel Feller Weltcup-Punkte. Der 30-jährige Tiroler verbesserte sich in der Entscheidung um sechs Plätze und wurde Elfter (2,96). „Mein Rücken hat mich schon viel Energie gekostet, aber meine Erkrankung vor der WM war das Problem. Bei hoher Belastung habe ich immer Kopfschmerzen. Jetzt passt das Timing nicht mehr. Trotzdem bin ich halbwegs zufrieden mit meinem letzten Rennen. Es ist eine kleine Genugtuung“, erklärte Feller, für den Rang zwei in Val d’Isere sein RTL-Highlight in dieser Saison war.

Stefan Brennsteiner fiel nach einem schweren Fehler im zweiten Durchgang vom zehnten auf den 16. Rang (3,49). Patrick Feurstein wurde 19. (4,92). Vincent Kriechmayr, der für seinen persönlichen Saisonabschluss auch noch den RTL mitnahm, wies einen Rückstand von 6,42 Sekunden auf Odermatt auf. Raphael Haaser schied im zweiten Durchgang aus.