Der 40-jährige Eder verpasste nach einem Fehlschuss sein bestes Saisonergebnis aus der Vorwoche nur um einen Rang. „Dieser Top-Ten-Platz ist natürlich ein Traum, und das war heute mein großes Ziel. Ich habe während des Rennens sogar ein wenig mit den Top Sechs geliebäugelt, aber dafür war ich am Ende leider schon etwas zu müde“, sagte Eder.
„Das Schießen geht jetzt nicht mehr ganz so leicht von der Hand, und es ist wirklich schon schwierig, dass man die nötige Konzentration am Schießplatz findet. Aber am Ende hat heute alles super funktioniert, wir hatten Topmaterial, und jetzt schauen wir, dass wir das morgen noch einmal so hinbekommen.“
Eder überzeugt bei erneutem Bö-Sieg
Der norwegische Dominator Johannes Thingnes Bö hat am Samstag in der Verfolgung von Oslo seinen 18. Saisonerfolg gefeiert. Auch der als Elfter gestartete Simon Eder konnte als Achter überzeugen.
Bö hat Zeit für Scherze
Derweil baute Superstar Bö mit seinem 18. Saisonerfolg seinen Siegesrekord weiter aus, insgesamt war es sein 67. Weltcup-Sieg. Der 29-Jährige lieferte bei seinem Heimrennen am Holmenkollen am Schießstand eine besondere Show ab, setzte vor seinem letzten Schuss ab und bat das heimische Publikum im Scherz um Ruhe. Anschließend räumte er die Scheibe ab und ging mit einem breiten Grinsen auf die Schlussrunde, die er zum vorzeitigen Feiern austrudeln ließ.

Durch den Erfolg verdiente er sich eine Audienz in der Loge von Norwegens König Harald. Auf der Zielgeraden blieb dem fünfmaligen Oberhof-Weltmeister sogar noch genug Zeit, um sich mit der norwegischen Fahne in der Hand Richtung Fans zu verbeugen. Bö gewann sechs von sieben Weltcup-Verfolgungen, dazu WM-Gold. Als Gesamtweltcup-Sieger steht der fünfmalige Olympiasieger längst fest, in Oslo will er nun auch noch den abschließenden Massenstart am Sonntag (12.50 Uhr, live in ORF Sport +) gewinnen.
Komatz verbessert sich um fünf Plätze
Auch der zweite Österreicher David Komatz zeigte ein gutes Rennen. Der 31-jährige Steirer verbesserte sich von dem 21. auf den 16. Rang. Komatz musste direkt beim ersten Schießen zweimal in die Strafrunde, blieb anschließend aber fehlerfrei.
„Mein Wettkampf hat mit den beiden Fehlern bei den ersten zwei Schüssen denkbar schlecht begonnen. Ich habe mich ab der zweiten Serie aber gut hineingearbeitet und bin das restliche Rennen fehlerfrei durchgekommen. Auf der Schlussrunde habe ich noch einmal alles gegeben, und es war beinhart, aber am Ende bin ich sehr glücklich mit diesem 16. Platz“, erläuterte Komatz anschließend.
Gandler knapp an Top Ten vorbei
Im Sprint der Frauen wurde Gandler mit einem Schießfehler als 13. beste Österreicherin. Für die 22-jährige Tirolerin, die mit 1:03,2 Minuten Rückstand auf Hermann-Wick ins Ziel kam, war es das zweitbeste Ergebnis ihrer ersten Weltcup-Saison. Weltcup-Punkte holten auch noch Anna Juppe als 34. (1:37,3/1) und Dunja Zdouc als 40. (1:41,6/1).
„Das war ein richtig hartes Rennen. Ich habe mich eigentlich sehr müde gefühlt, und daher waren meine Erwartungen vor dem Wettkampf sehr gering. Dass mir jetzt am Ende der Saison noch einmal so ein gutes Rennen gelingt, ist natürlich richtig cool“, sagte Gandler.
Die zuletzt gesundheitlich angeschlagene Lisa Hauser wurde nach vier Strafrunden 65. (2:26,6). Knapp davor landete Tamara Steiner (2:23,9/1). Den Sieg sicherte sich ohne Fehlschuss die am Sonntag nach dem Massenstart abtretende Deutsche Denise Herrmann-Wick knapp vor der Schwedin Hanna Öberg (+3,5/0). Die Französin Julia Simon fixierte als Fünfte ihren ersten Erfolg im Gesamtweltcup.