Snowboard

Obmann holt aus dem Nichts Gesamtweltcup

Fabian Obmann hat am Samstag beim Weltcup-Finale der Raceboarder in Berchtesgaden nicht nur seinen ersten Sieg gefeiert, sondern damit überraschend auch den Gesamtweltcup gewonnen. Der 26-Jährige stand zuvor nur einmal auf dem Podest, im Jänner als Zweiter in Bansko. Obmann holte zudem auch die kleine Kristallkugel im Parallelslalom.

„Ich wusste nicht, dass das heute überhaupt möglich ist. Mir fehlen die Worte“, sagte ein vor Freude weinender Obmann im Siegerinterview. „Es ist so viel (passiert), dass ich es gar nicht sagen kann“, meinte er später. „Ich habe mein erstes Rennen gewonnen und auf einmal gehe ich mit zwei Kristallkugeln heim. Ich habe vor dem Rennen nicht einmal gedacht, dass es rein rechnerisch möglich wäre“, war er später immer noch baff.

Irgendwann Mitte des Rennens habe ihn Benjamin Karl darüber informiert. „Unerklärlich für mich, wie das heute gelaufen ist.“ Die Konstanz hat sich für ihn jedenfalls bezahlt gemacht. „Innerhalb von einem Tag kriegt man alles zurück, was man in den letzten 15, 20 Jahren reingesteckt hat. Das ist gerade ein bisserl überwältigend.“

Obmann holt Gesamtweltcup

Fabian Obmann hat beim Weltcup-Finale der Raceboarder in Berchtesgaden nicht nur seinen ersten Sieg gefeiert, sondern damit überraschend auch den Gesamtweltcup gewonnen.

Der 26-Jährige hatte im Achtelfinale seinen Teamkollegen Karl besiegt, im Viertelfinale setzte Obmann sich gegen den Gesamtsiegeskandidaten Andreas Prommegger durch und im Semifinale bezwang er den Schnellsten der Qualifikation, Rok Marguc aus Slowenien.

Snowboarder Fabian Obmann
GEPA/Gintare Karpaviciute
Obmann krönte sich überraschend zum Gesamtweltcup-Sieger

Im Finale war Obmann dann nur um fünf Hundertstel schneller als Arvid Auner, von einer Stallorder im ÖSV war aber keine Rede. Der Sieg im Gesamtweltcup wurde erst möglich, da Auner im Achtelfinale gegen Maurizio Bormolini gewann. Der Italiener musste sich letztlich im Kampf um den Gesamtweltcup Obmann um vier Punkte geschlagen geben. Der Kärntner schaffte es zwar in dieser Saison nur zweimal auf das Podest, sicherte sich den Gesamtweltcup aber mit 485 Punkten dank konstanter Saisonleistungen. Den dritten Platz belegt Prommegger mit 465 Punkten.

Schöffmann wird Gesamtdritte

Bei den Frauen schaffte es Sabine Schöffmann ins Halbfinale, in dem sie sich Ester Ledecka in deren erst zweitem Saisonrennen beugen musste. Die Tschechin schaffte damit eine erfolgreiche Revanche für das Riesentorlauf-Finale am Mittwoch in Rogla.

Snowboarderin Sabine Schöffmann
GEPA/Gintare Karpaviciute
Schöffmann schloss als Vierte ihre erfolgreiche Saison ab

Im kleinen Finale um Platz drei unterlag die Kärntnerin Schöffmann der Deutschen Cheyenne Loch. Den Sieg holte im Finale Ledecka, die damit den Gesamtsieg ihrer Finalgegnerin Ramona Hofmeister verhinderte. So holte die schon im Viertelfinale ausgeschiedene Schweizerin Julie Zogg die Parallel- sowie die Gesamtweltcup-Kugel.

Schöfmann freute sich anschließend, dass sie im Gesamtweltcup, im Parallelslalom- und im Riesentorlauf-Weltcup in den Top Drei ist: „Es war eine Wahnsinnssaison. Im Weltcup stand ich so oft am Podium. Und die Medaille bei der WM, es war echt mega heuer.“ Auch sie war über Obmanns Triumph hocherfreut. „So schnell kann es dann wieder gehen. Alex (Payer, Anm.) war bis vor zwei Rennen noch vorne. Dass wir es jetzt wieder für Kärnten gewinnen können, ist was ganz Besonderes.“

Snowboardweltcup 2022/23

Parallel Herren:
1. Fabian Obmann AUT 485
2. Maurizio Bormolini ITA 481
3. Andreas Prommegger AUT 465
4. Alexander Payer AUT 433
5. Oskar Kwiatkowski POL 418
6. Roland Fischnaller ITA 391
7. Benjamin Karl AUT 356
12. Arvid Auner AUT 307
29. Sebastian Kislinger AUT 86
30. Aron Juritz AUT 71
34. Matthäus Pink AUT 47
36. Dominik Burgstaller AUT 18
44. Christoph Karner AUT 3
Endstand nach elf Bewerben
Parallel Damen:
1. Julie Zogg SUI 595
2. Ramona Hofmeister GER 584
3. Sabine Schöffmann AUT 549
4. Daniela Ulbing AUT 491
5. Tsubaki Miki JPN 441
6. Ladina Jenny SUI 416
11. Claudia Riegler AUT 306
44. Martina Ankele AUT 9
48. Miriam Weis AUT 6
49. Jessica Pichelkastner AUT 4
52. Carmen Kainz AUT 2
Endstand nach elf Bewerben