Gesamtweltcup-Siegerin Eva Pinkelnig und Chiara Kreuzer kamen als einzige Österreicherinnen im Feld von 15 Teilnehmerinnen im ersten Durchgang mit den Bedingungen beim Skifliegen noch nicht zurecht, konnten sich jedoch im Finale deutlich steigern und belegten die Plätze neun und elf.
Kreuzer verbesserte sich im zweiten Versuch gleich um 30 Meter, Pinkelnig um 23 Meter. Kreuzer war im ORF-Interview von der Skiflug-Premiere der Damen angetan: „Es war extrem cool, ich hatte viel Spaß. Jede von uns ist sicher gehüpft. Das war auch für alle wichtig, weil viele ein mulmiges Gefühl hatten. Jetzt verstehe ich, warum die Männer davon so begeistert sind.“
Klinec segelt bei Premiere zu Weltrekord
Die Slowenin Ema Klinec hat am Sonntag in Vikersund im Rahmen der Raw-Air-Serie das erste Skifliegen der Damen gewonnen. Klinec segelte dabei im ersten Durchgang auf die neue Weltrekordmarke von 226 Metern und legte im zweiten Durchgang 223,5 Meter nach.
„Wir sind bereit“
Die Zukunft des Skifliegens für Damen sieht sie positiv: „Die große Streuung gibt es auch bei den Männern. Ich finde, wir sind bereit, Skifliegen auch in den Weltcup-Kalender aufzunehmen.“ Mit aktuellem Stand könnte es im Winter 2024/25 so weit sein. Die deutschen Orte Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen wollen schon zur kommenden Saison Weltcups austragen.
Eva Pinkelnig steigert sich
Eva Pinkelnig flog im zweiten Durchgang auf 191 Meter.
Bei Pinkelnig schwang viel Genugtuung über ihren Auftritt in Vikersund mit. „Ich bin diejenige, der im Mai noch am wenigsten im Skifliegen zugetraut wurde, jetzt bin ich die, die in unserer Mannschaft am weitesten gehüpft ist. Man sieht, was möglich ist. Dass ich noch so einen raushaue, ist echt cool. Danke an alle, die mit mir gearbeitet haben.“
Die Kanadierin Alexandria Loutitt, die bereits im Training auf 222 Meter gefolgen war, erzielte diesmal mit 225 Metern die zweithöchste Weite und stellte damit auch einen allgemeinen kanadischen Rekord auf, der bisher von MacKenzie Boyd-Clowes mit 224 Metern gehalten wurde.
ÖSV tritt auf Euphoriebremse
Dennoch trat Mario Stecher, der Sportliche Leiter im ÖSV für Skispringen und Nordische Kombination, bezüglich der Zukunft des Damen-Skifliegens auf die Euphoriebremse. „Man hat sehr schöne Flüge gesehen. Aber man hat auch gesehen, dass die Dichte noch extrem weit auseinanderklafft, und das gilt es natürlich für die Zukunft zu verbessern.“
Für Stecher war es ein wegweisendes Wochenende. Skifliegen funktioniere auch für Frauen, doch die Dichte müsse besser werden. Vor den Frauen könne man nur den Hut ziehen, aber: „So ehrlich muss man auch sein, es ist keine ungefährliche Sportart. Wir müssen es sehr behutsam angehen.“