„Die Strecke war wie erwartet wieder brutal hart, und ich habe noch einmal alles gegeben. Für eine bessere Platzierung hat es zwar leider nicht gereicht, aber es war definitiv wieder ein gewaltiges Rennen von mir. Ich habe jetzt in meiner Karriere 60 Nuller erreicht, was mich natürlich richtig freut, denn hier viermal fehlerfrei zu bleiben, ist alles andere als selbstverständlich. Alles in allem war es ein super Wettkampf, und die Top Ten sind natürlich immer wieder schön“, sagte Eder nach dem Rennen.
Eder bewies einmal mehr, dass er ein sehr guter Schütze ist. Der 40-jährige Routinier stellte mit seinem 60. fehlerfreien Rennen einen inoffiziellen Weltrekord ein. Denn nur dem ehemaligen französischen Biathleten Martin Fourcade gelang es ebenfalls 60-mal fehlerfrei zu bleiben. Der siebenfache Gesamtweltcup-Sieger Fourcade beendete 2020 seine Karriere.
Zwei Top-Ten-Plätze zum Abschluss
Für Österreich gab es zum Abschluss des Biathlonweltcups in Oslo zwei Top-Ten-Plätze. Bei den Frauen überraschte Anna Gandler im Massenstart mit Platz sieben. Bei den Männern schaffte Simon Eder den zehnten Rang.
Bö setzt Siegeszug fort
Seinen 19. Saisonerfolg sicherte sich derweil der Norweger Johannes Thingnes Bö. Damit baute der Saisondominator auch seinen Siegesrekord aus. In 23 Einzelrennen wurde er noch dreimal Dritter und einmal Zwölfter – eine bisher nie da gewesene Bilanz. Der Gesamtweltcup-Sieger leistete sich am Sonntag zwei Schießfehler und landete bei seinem Heimspiel im Nebel 26,2 Sekunden vor dem Schweizer Niklas Hartweg, der ebenso wie der Drittplatzierte Vetle Sjaastad Christiansen aus Norwegen fehlerfrei blieb.

Der zweite österreichische Starter David Komatz leistete sich einen Schießfehler und belegte am Ende mit 1:42,0 Minuten Rückstand den 14. Platz. „Mit diesem 14. Platz bin ich heute zufrieden, wobei ich muskulär schon ziemlich die Müdigkeit gespürt habe. Jetzt bin ich ehrlich gesagt froh, dass die Saison vorbei ist und wir bald nach Hause kommen“, meinte Komatz nach dem letzten Saisonrennen.
Gandler mit bestem Karriereergebnis
Im Massenstart der Damen über 12,5 km gelang Anna Gandler ihr bestes Karriereresultat. Trotz dreier Fehlschüsse landete sie mit 1:09,4 Minuten Rückstand auf dem siebenten Platz. „Das war heute einfach ein unglaubliches Rennen. Ich habe mich richtig gut gefühlt, und erst auf der letzten Runde ist mir ein wenig die Kraft ausgegangen. Ich bin so happy und habe dann sogar noch den Zielsprint gegen Dorothea Wierer gewonnen“, sagte die 22-jährige Tirolerin. Mit dem einstelligen Ergebnis habe sie ihr großes Saisonziel erreicht. „Das ist einfach unfassbar, ich bin so zufrieden mit meinem Rennen, und so kann man die Saison auf jeden Fall abschließen.“

Lisa Hauser verpasste als Elfte mit vier Fehlschüssen die Top Ten nur um eine halbe Sekunde. „Trotzdem kann ich mit dem elften Platz zum Abschluss, vor allem nach dem verpatzten Sprintrennen gestern, entspannt in die Pause gehen. Mit den zwei Weltcup-Siegen im Dezember und der Single-Mixed-Medaille kann ich auf jeden Fall auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken“, so die 29-Jährige.
Abschiede im letzten Saisonrennen
Den Sieg holte sich bei stärker gewordenem Nebel die Schwedin Hanna Öberg mit einem Schießfehler. Die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland lief in ihrem letzten Karriererennen auf den zweiten Platz. Auf Rang drei landete die Französin Anais Chevalier-Bouchet (+43,7/3), die ihre Karriere ebenso wie Denise Hermann-Wick (GER/6.) würdig beendete.